Mitglied inaktiv
Schon eine ganze weile habe ich das Gefühl dass mein zweieinhalb jähriger Sohn am Tag viel zu oft anlegt. Er wurde bis elf Monate voll gestillt und hat eine fast vierjährige Schwester die nicht gerade erfreut ist wenn ihr Bruder ständig an der Brust verweilt. Mir kommt es manchmal so vor dass er regelrecht abfrägt ob seine Mimi ( so nennt er die Brust ) noch abrufbereit ist. Es kommt mir auch nicht so vor als ob dies eine dieser bekannten Stillkrisen ist, ich glaube da steckt mehr dahinter. Manchmal ist es ein kleiner Kampf zwischen uns der dadurch entsteht, mit Geschrei. Doch leider bin ich in einer Sackgasse angelangt. Meine ursprüngliche Vorstellung war ihn selbst entscheiden zu lassen wann er sich abstillt. Doch dieses ständige Mimi Mimi Mimi, soviel Zeit Geduld und Nerven hab ich einfach nicht mehr. Nun meine Frage , kann es sein dass ich mich innerlich verweigere und er deshalb ständig danach frägt, oder hat das ganze mit dem Alter zu tun. Ich habe nämlich gelesen dass Kinder zwischen dem 2 und 3 Lebensjahr soviel und oft Milch an der Brust trinken wie Säuglinge. Was mir auch arg am Herzen liegt ist meine Tochter die wie ich glaube schon sehr genervt ist und vielleicht durch die viele Aufmerksamkeit die er fordert fast schon eifersüchtig ist. Leider hat das Stillen bei meiner Tochter nur 5 Monate geklappt was mir heute im nachhinhein sehr leid tut.
Liebe 05luderma, ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind abstillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Nicht "egal wie ich es mache, es ist falsch" sondern "wenn ich gegen mein Gefühl und gegen das, was ich als richtig empfinde handele, ist es falsch". Nehmen Sie sich einmal eine ruhige Stunde für sich, in der Sie wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken können und machen Sie sich dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Abstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlegen Sie dann, welche der Gründe tatsächlich für SIE Bestand haben. Überdenken Sie Ihre Beziehung zu Ihrem Kind. Es ist in unserer Gesellschaft nicht extrem verbreitet dreijährige Kinder zu stillen, doch das bedeutet keineswegs, dass dies unnormal ist. Weltweit werden sehr viele Kinder in diesem Alter gestillt und auch bei uns gibt es mehr Kinder als allgemein gedacht wird, die auch deutlich nach dem zweiten Geburtstag gemeinsam mit ihrer Mutter die Stillbeziehung noch genießen (nur geht nicht jede Frau damit "hausieren", denn viele Frauen haben einfach keine Lust mehr, sich ständig "rechtfertigen" zu müssen). Wichtig ist, dass Sie sich Klarheit verschaffen und dann zu Ihrer Entscheidung stehen ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Sie sich Ihrer Entscheidung sicher sind, wird es Ihnen beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von Ihrer Seite für das Abstillen, dann wird Ihr Kind fühlen "Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Fällt Ihre Entscheidung für das Weiterstillen, bedeutet dies keineswegs zwingend, dass ihr Kind noch jahrelang gestillt werden will, im Gegenteil: es kann sein, dass Ihr Sohn sich dann sehr bald von selbst abstillt, eben weil er auch dann nicht mehr mit einem Zwiespalt leben muss. Mit zwei Jahren kann ein Kind schon sehr viel verstehen und Abmachungen treffen. Ich denke, dass der erste Schritt für euch sein sollte, dass Sie mit Ihrem Kind darüber sprechen, wie es Ihnen geht und was Sie nicht mehr möchten. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt, um das Stillen etwas einzuschränken. Stillen nach Bedarf ist bei einem Kind über einem Jahr nicht mehr ein so eng gefasster Begriff wie bei einem kleinen Baby und liebevoller Konsequenz lassen sich auch bei einem Kind in diesem Alter in einem gewissen Rahmen Regeln aufstellen. Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich werden Sie mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, könnt ihr einen Weg zum allmählichen Abstillen finden. Sie können als Übergangslösung mit Ihrem Kind vereinbaren, dass es in bestimmten, klar erklärten und für das Kind erkennbaren Situationen nur ganz kurz trinken darf und so einen allmählichen Übergang schaffen. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Außerdem möchte ich Ihnen das Buch "Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga Stillberaterin und im Buchhandel erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi
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