Mitglied inaktiv
Hallo
? Liebe Susann, selbst wenn es „Trotz" wäre, braucht das Kind genau dann auch Zuwendung. Es ist jetzt extrem wichtig ist nun, dass ihr wirklich miteinander redet und Sie Ihrem Kind klar erklären und sagen, was zur Zeit alles los ist, was Sie wollen und was Du nicht mehr wollen. Für Ihr Kind muss deutlich erkennbar sein, wo Ihre Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Es ist manchmal schwierig bei einem älteren Kind genau zu unterscheiden, will es jetzt wirklich das Stillen oder sucht es "nur" Aufmerksamkeit und Zuwendung. Doch mit einem gut zweijährigen Kind können Sie sprechen und auch Abmachungen treffen, die dann auch eingehalten werden können außer in "Katastrophensituationen". Es kann nun sein, dass sich bei euch schon so etwas wie ein "Kampf" entwickelt hat, doch auch aus dieser Situation werdet ihr wieder einen Weg herausfinden, wenn Sie Ihrem Sohn mit Eindeutigkeit begegnen, so dass er klar erkennen kann "Mama meint das, was sie sagt und tut auch wirklich so". Ich mag das Wort "Trotzalter" nicht, besser ist "Ichfindungs- Phase". Das Kind ist in dieser Zeit seinen Gefühlen hilflos ausgeliefert. Es kann (zumindest zu Beginn dieser Phase) das "Trotzverhalten" nicht steuern und leidet selbst darunter. Bei Ihnen kommt nun noch die schwierige familiäre Situation dazu. Bei einem solchen "Anfall" ist es sicher gut und richtig, wenn Sie in der Nähe der Kindes bleiben, ruhig bleiben und Ihrem Kind das Gefühl geben, dass Sie für es da sind. Ob Du Ihren Sohn dabei anfassen und streicheln usw. oder ihn in Ruhe lassen und abwarten, müssen Sie ausprobieren, auch hier reagiert jedes Kind anders. Wichtig ist, dass Sie konsequent bleiben, mit dem, was Sie dem Kind nicht gestatten, aber das schließt nicht aus, dass Sie für Ihr Kind da sind und ihm weiterhin das Gefühl geliebt zu werden geben. Das gilt übrigens auch für das Abstillen: Sie entziehen dem Kind die Brust, aber nicht sich selbst und Ihre Liebe und Zuwendung. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Ich werde Ihnen nun einige Vorgehensweisen, die sich beim Abstillen eines älteren Babys oder Kleinkindes bewährt haben schildern, vielleicht ist etwas dabei, was Ihnen weiterhilft. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Außerdem möchte ich Ihnen Mut machen, sich wegen der familiären Situation professionelle Hilfe suchen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, Ich stille meinen kleinen Sohn bereits seit 2,5 Jahren, mittlerweile nur noch nachts, zum Einschlafen und wenn er nachts wach werden sollte. Mit 5 Monaten hatte er angefangen, nächtlich jede Stunde aufzuwachen. Durch meine Lektüre von "Schlafen und Wachen" und weil sich mein Körper nach 2 Monaten doch noch an diesen Rhythmus gewöhnt hatte, habe ich diesen Zustand 1,5 Jahre gut ausgehalten (es gab natürlich ein paar Tiefpunkte!). Dann wurde alles besser (vielleicht nicht erstaunlich, dass das nach dem letzten Zahndurchbruch passierte), er wacht eigentlich jetzt in guten Nächten nur noch 1-2mal auf, sonst 3-4mal (er schläft in meinem Bett!). Für mich paradiesisch, anderen darf ich das gar nicht erzählen, die halten mich für bescheuert. Nun ist eine ganz neue Situation dazu gekommen: Ich habe mich vor 4 Monaten von meinem Mann getrennt und wir sind daraufhin umgezogen. Mein Sohn wohnt bei mir, sieht seinen Vater aber circa 3mal die Woche (ein Wochenendtag, einen Tag von Kindergarten- bis Schlafenszeit und einmal ein bis zwei Stunden mit mir gemeinsam). Er hat gerade die ersten Wochen viel nach seinem Vater gefragt, ist nachts schreiend aufgewacht, und ich habe mich schlecht und hilflos gefühlt. Ich vermute, neben Verlustängsten hat ihm auch das Verhalten seines Vaters zu schaffen gemacht, der in seiner Gegenwart mit Heulen und Jammern seiner eigenen Trauer Luft gemacht hat. Damit kann ein Kind nicht umgehen. Es wurde nach Aussprache mit meinem Mann wieder besser, mein Sohn schlief wieder gut wie gehabt, und nun seit einigen Tagen wacht er einmal pro Nacht für einen längeren Zeitraum auf, heult, schreit, lässt sich durch nichts beruhigen, hat Trotzanfälle, wie ich sie tagsüber noch nie erlebt habe, so dass ich ihn - selbst aus dem Schlaf gerissen - zweimal angebrüllt habe wie noch nie. Ich habe mich im Nachhinein entschuldigt, glaube, er hat es verstanden, aber das Grundproblem bleibt: Er wacht auf, trotzt ungeheuerlich, strampelt, schreit, boxt und das zieht sich über eine Stunde hin. Nun komme ich zu meinem eigentlichen Problem: Ich bin hin- und hergerissen: Ist es der Kummer über die Trennung (mein Mann verhält sich gerade wieder merkwürdig, hab ihn wieder in unserer Gegenwart heulen sehen), dann sollte er vermehrte Aufmerksamkeit bekommen. Ist es Trotz, sollte ich ihm sowenig wie möglich Beachtung schenken. Ist es beides, was ich vermute, wie verhalte ich mich dann? Würde es besser werden, wenn ich ihn abstille und er allein schläft (mir ist ganz oft auch schon früher aufgefallen, dass er solange gut schläft, bis ich mich neben ihn lege, dann geht das Aufwachen los) oder wird er das in der jetzigen Situation als Bestrafung empfinden? Bleib ich bei ihm oder gehe ich aus dem Zimmer raus für eine Weile, wie ich es in den letzten Nächten getan habe, auch, weil ich Angst hatte, wieder die Nerven zu verlieren? Die Situation ist unhaltbar, ich bin zum ersten Mal verunsichert, was meine Erziehung anbelangt, weil ich nicht sagen kann, was genau los ist und wieviel unser gemeinsames Schlafen und Stillen dazu beiträgt. Grundsätzlich trage ich mich übrigens schon länger mit dem Gedanken, ihn zu seinem 3. Geburtstag abzustillen. Das wird Ende April sein. Auch dazu habe ich eine Frage: Wie mache ich das am besten? Viel reduzieren kann ich eigentlich nicht mehr, also müsste ich wahrscheinlich mit allem auf einmal aufhören, oder? Abwarten bis er von allein kommt, kann ich nicht, ich habe das Gefühl, das könnte noch Jahre dauern, und ich will langsam nicht mehr, obwohl ich unsere Gemeinsamkeit immer noch genießen kann. Und: Könnte er trotzdem noch bei mir im Bett bleiben oder sollte ich aus Einfachheitsgründen mich auch räumlich von ihm wegbewegen? Und vielleicht später, wenn er abgestillt ist, zurückkommen? Das als grundsätzliche Fragen für die Zukunft... Bitte helfen Sie mir!!! Über eine schnelle Antwort freue ich mich, danke im Voraus Susann
Ähnliche Fragen
Liebe Frau Welter, mein Kind ist 4 Jahre alt und wird morgens und abends noch an einer Brust gestillt. Bis zu seinem 3. Lebensjahr hat es sehr, sehr ausgiebig gestillt. Seit über 6 Monaten besteht ein erneuter Kinderwunsch, jedoch erfolglos. Mein Zyklus war ca. 10 Monate nach Geburt zurück und ist seitdem regelmäßig, aber mit starken PMS Symptom ...
Hallo Biggi, Ich habe eine Frage zum Thema Stillen über das erste Lebensjahr hinaus. Ich stille mein Baby seit der Geburt. Die ersten sechs Monate voll, danach in Verbindung mit Beikost. Mittlerweile ist er 10 Monate alt und isst schon fleißig vom Tisch mit. Allgemein ist er ein sehr guter Esser. Seit einem Monat stille ich ihn nur noch abe ...
Liebe Biggi, erst einmal möchte ich dir danken für die tolle Arbeit die du leistest. Nun zu meinem Anliegen. Ich habe vor fast zwei Jahren meinen Sohn auf die Welt gebracht und stille ihn noch. Nun habe ich aber immer noch keine Periode bekommen und würde aber gern dieses Jahr wieder schwanger werden da ich schon 36 Jahre alt bin. Ich m ...
Guten Abend! 😊 Ich muss diese Woche 2 Tage ins Spital und in nächster Zeit wahrscheinlich operiert werden (Gallenblase) und sicher paar Tage länger bleiben. Ich stille meine Tochter 2,5 Jahre noch, sie trinkt mittags abends und in der Nacht 1-2x. Jetzt mach ich mir total Sorgen, wie ich das mache mit dem Stillen? Kann ich sie trotzdem nach eini ...
Hallo Biggi, ich stille meinen Sohn seit seiner Geburt und er ist nun 24 Monate alt. Bei der U7 hat sich gezeigt, dass er sowohl auf seiner Gewichts- als auch auf seiner Größenkurve abgestürzt ist. Er wiegt aktuell 10 kg und ist 80 cm groß. Er ist auch wirklich kein guter Esser und es ist mir schon länger aufgefallen, dass er kleiner ist als di ...
Hallo! Ich stille meine 2,5 Jahre alter Tocher noch recht viel und habe auf Grund dessen wohl auch meine Periode noch nicht wieder. Nun möchte ich aber wieder schwanger werden und eigentlich nicht Abstillen müssen um eben schwanger zu werden. Gibt es einen anderen Weg den Zyklus anzukurbeln außer das Stillen zu beenden? Für Hilfe wäre ich sehr ...
Liebe Stillberaterinnen, ich melde mich, da ich tatsächlich in den letzten Wochen (mal wieder) an meine Grenzen komme beim Thema stillen. Ich stille unseren Sohn seit mittlerweile 23 Monaten. Er ist absolut begeistert von der Brust. Wenn er von der Tagesmutter kommt, ist es das erste, was er möchte und auch sonst fordert er - auch tagsüber - se ...
Hallo, ich würde gerne einmal Ihre Meinung zu meinem "Problem" haben. Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und ich stille noch. 2-4 x am Tag und dann nachts je nach Bedarf. bis jetzt habe ich keine Monatsblutung bekommen. Ich war nun bei meiner Gynäkologin und laut Ultraschall sind die Eierstöcke "bereit", die Gebärmutterwand ist jedoch ...
Liebe Biggi, ich bin seit Geburt meiner Kleinen (morgen nach ET 3 Jahre) ein Fan von dir. Ich habe viel im Forum gelesen während des ersten Lebensjahres meines Kindes, und sehr viel mitgenommen. Auch dass Langzeitstillen noch gesundheitliche Effekte hat. Ich weiß, dass es viele Meinungen gibt und man mit vielen konfrontiert wird. Mein Kind kam ...
Hallo Frau Welter, Ich bin Mutter eines 4,5 Jährigen. Er wird noch zum Einschlafen und Aufwachen gestillt und meistens 1 Mal in der Nacht. Tagsüber manchmal zur Mittagszeit. Ich selbst werde bald 47 Jahre alt und habe seit ein paar Wochen das Gefühl, dass meine Wechseljahre beginnen (Hitze/Kalt nachts und unregelmäßige Periode). Ist es be ...
Die letzten 10 Beiträge
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?
- Nur im Schlaf trinken
- Zu viel Stillen?
- 4 Wochen altes Baby nimmt zu wenig zu