Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist jetzt 17 Monate alt und sie wird noch morgens nach dem aufstehen, mittags und abends vor dem einschlafen gestillt. Meiner Meinung nach ist es nur zur Beruhigung und nicht mehr wegen der "Nahrung". Jetzt muß ich aber wahrscheinlich in 2 Wochen (Untersuchungsergebnis) Medikamente nehmen, und will dann doch vorher abstillen. Ich habe schon abends damit begonnen ihr die Brust nach kurzer Zeit wieder wegzunehmen und ihr dafür Ihren Nuckel zu geben, das klappt auch ganz gut. Meine Frage ist nur muß ich auch irgendwas nehmen, damit die Milchproduktion nachlässt oder erledigt sich das von selber ? Ich stille sowieso nur noch mit der rechten Brust. LG Silvia
? Liebe Silvia, eine Medikamenteneinnahme erfordert nur in sehr seltenen Fällen wirklich ein Abstillen und gerade bei einem älteren Stillkind ist es noch sehr viel einfacher möglich, eine stillverträgliche Alternative zu finden. Falls also „nur" die eventuelle Medikamenteneinnahme Anlass für das Abstillen ist, stehen die Chancen gut, dass es gar nicht notwendig ist, die Stillzeit jetzt plötzlich innerhalb kürzester Zeit zu beenden. Selbst wenn Ihre Tochter tatsächlich „nur" mehr zur Beruhigung an der Brust trinkt, so ist dies ein wichtiger Teil ihres Lebens und Sie sollten auch nicht unterschätzen, wieviel Milch ältere Stillkinder innerhalb kürzester Zeit an der Brust trinken können. Ein rasches Abstillen bei einem Kind, das noch dreimal (oder auch öfter) an der Brust trinkt, ist nicht immer unproblematisch. Ich werde Ihnen jetzt einige Tipps geben, die sich beim Abstillen eines älteren Babys oder Kleinkindes bewährt haben: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt, allerdings ist damit selten ein rasches Abstillen zu erreichen. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihm dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bettbringen zumindest zum Teil übernimmt. Das soll heißen, dass nicht jedesmal, wenn Ihr Sohn aufwacht, Sie sich ihm zuwenden, sondern Sie wechseln sich ab. Da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er das Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Auch das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In diesem Fall ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Einige Mütter haben bei Kindern ab etwa einem anderthalben Jahr auch Erfolg damit, die Brust mit einem Pflaster zuzukleben und dem Kind zu sagen, dass sie ein „Aua" an der Brust haben. Kinder ab etwas diesem Alter wissen, wie es ist, wenn etwas weh tut und sind meist sehr mitfühlend, so dass diese Methode bei einigen Kindern wirkt. Allerdings müssen Sie dann sehr auf Ihre Brust achten und gegebenenfalls Milch ausstreichen, damit es nicht zu Stauungen kommt. Sie können immer dann, wenn ihre Brust prall und voll wird und schmerzt, orsichtig gerade so viel Milch ausstreichen oder abpumpen, dass das unangenehme Spannungsgefühl nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Bitte keinesfalls mehr Milch als unbedingt notwendig aus der Brust entleeren, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch sollten Sie keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Naturheilkundliche Mittel wie Salbeitee können ebenfalls helfen. Keinesfalls sollten Sie jetzt jedoch „literweise" Salbeitee trinken, zwei bis drei Tassen über den Tag verteilt sind normalerweise sinnvoll. Pfefferminztee hat ebenfalls eine milchreduzierende Wirkung und schmeckt nicht so scheußlich wie Salbeitee. Es gibt auch homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. Prolaktinhemmer (Abstilltabletten) können sehr gravierende Nebenwirkungen haben und zudem ist ihre Wirkung nach der unmittelbaren Neugeborenenperiode nicht belegt. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben und wünsche Ihnen ein gutes Untersuchungsergebnis. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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