Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, bin so verzweifelt, weil ich mich mal wieder von anderen verunsichern lasse. Ich stille meine Tochter (13 Monate) noch 5x am Tag. Nun leide ich seit einiger Zeit unter Hitzewallungen bzw. schwitze fast ständig - fühle mich dabei sehr unwohl. Außerdem bin ich ziemlich ungeduldig geworden(der Große ist im Trotzalter) und habe oft das Gefühl meine Kinder "trampeln" mir direkt auf den Nerven herum. Ich kann innerhalb von Sekunden "platzen" und bin hinterher todunglücklich darüber. Meine Schilddrüse ist.i.O. (Untersuchung im Jan. oder so). Mein Frauenarzt hat mir Salbeitee oder Traubensilberkerze empfohlen, aber auf jeden Fall zum Abstillen geraten - das Stillen eines 13-monat. Kindes würde zu sehr zehren und außerdem wäre die Schwermetallbelastung der Muttermilch zu hoch. Auch aus der Familie kommen Ratschläge, abzustillen. Ich möchte, dass es mir besser geht - vor allem auch für die Kleinen - aber ich mag noch nicht ans Abstillen denken, zumal es für sie gerade im Moment wieder ganz wichtig zu sein scheint. Was soll nun richtig und gut sein? Vielleicht hat jemand auch ähnliche Probleme? Vielen Dank fürs Zuhören und ich hoffe, Du kannst mir ein bißchen Mut machen. LG julchen
Liebe Julchen, leider wird immer wieder gesagt, stillen lauge die Mutter aus oder führe zu Erschöpfungszuständen usw. . Wenn das Stillen so anstrengend und für die Mutter belastend wäre, würden anerkannte Organisationen wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nicht eine mindestens zweijährige Stillzeit für ALLE Kinder empfehlen (nicht nur für die, die in Entwicklungsländern leben, wie diese Empfehlung fälschlicherweise immer wieder ausgelegt wird). Die WHO setzt sich auch das Wohl der Frauen ein. Das Stillen laugt die Mütter nicht aus und schwächt auch nicht ihr Immunsystem, auch wenn dies immer wieder behauptet wird. Die Tatsache, dass Muttersein einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet, führt dazu, dass Mütter Versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen. Scheue dich nicht, dich auch am Tag, wenn das Kind einmal schlafen sollte, hinzulegen. Es ist jetzt nicht wichtig, dass die Fenster regelmäßig geputzt werden und die Bettwäsche optimal gebügelt ist, sondern es ist wichtig, dass Du dir genügend Ruhe und Erholung und auch einmal etwas für dich gönnst. Achte auf eine einigermaßen ausgewogene Ernährung und denke daran: Muttersein ist überaus anstrengend und je kleiner das Kind ist, umso anstrengender kann es sein. Vielleicht lässt Du dich auch einmal gründlich untersuchen , um herauszufinden, woher die Hitzewallungen kommen. Nun zu den Schadstoffen. Da hat aber jemand das letzte Mal vor mehr als 20 Jahren etwas "Aktuelles" über das Stillen gelesen: ( Dass aufgrund der Schadstoffbelastung früher abgestillt werden soll, wird bereits seit Jahren nicht mehr empfohlen, im Gegenteil! Die Empfehlung der WHO ist aktueller denn je und vor nicht allzu langer Zeit wurde in Dublin ein europaweiter Aktionsplan zur Förderung des Stillens verabschiedet, der zum Ziel hat, den aggressiven Vermarktungspraktiken der Säuglingsnahrungs , Flaschen und Saugerhersteller Einhalt zu gebieten und den "Internationalen Kodex zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten" der WHO in die nationale Gesetzgebung zu übernehmen und die Empfehlungen der WHO zum Stillen auch und besonders in Europa umzusetzen. Ich fürchte, dass hier mal wieder jemand seine private Meinung zur "wissenschaftlich gesicherten Tatsache" erhoben hat. In der letzten Ausgabe von "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann, (Juni 2001), steht unter dem Titel "Stillen trotz Umweltbelastung": "Die positiven Wirkungen des Stillens sind erwiesen. Eine Beeinträchtigung des Säuglings über die "normale" Kontamination der Muttermilch wurde bisher nicht festgestellt. Öffentlicher Druck aufgrund der ökologischen Einsichten hat dazu beigetragen, dass die Schadstoffkonzentration in den letzten Jahren tendenziell abnimmt. Dies wird z.B. eindrucksvoll bestätigt durch die Auswertung der jahrelang gesammelten Messergebnisse in der Frauenmilch und Dioxin Humandatenbank des deutschen BgVV Institus (BgVV 2000 A). Es ist nicht mehr gerechtfertigt, die Stilldauer aufgrund der allgemeinen Schadstoffbelastung generell einzuschränken, wie dies noch vor 5 bis 10 Jahren empfohlen wurde." Es ist eine erfreuliche Tatsache, dass der Schadstoffgehalt der MuMi in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen hat, so dass Untersuchungen der MuMi schon lange nicht mehr notwendig oder empfohlen sind. Übrigens findet auch schon in der Schwangerschaft ein Schadstofftransfer zum Kind hin statt, ohne dass sich viele Frauen überlegen, ob sie deshalb vielleicht auf ein Kind verzichten sollten... Neuere Untersuchungen widerlegen auch die Theorie, dass die Schadstoffbelastung der Muttermilch durch eine rasche Gewichtsabnahme ansteigt. Frau Prof. Przyrembel, Leiterin der Nationalen Stillkommission sagte erst kürzlich in einem Artikel der Zeitschrift ELTERN: "..angesichts der stark verbesserten Schadstoffsituation können wir guten Gewissens allen Müttern raten, ihr Kind zu stillen, so oft und so lange sie wollen." Wir müssen damit leben, dass unsere Umwelt mit Schadstoffen belastet ist und damit auch alle Nahrungsmittel und leider auch die Muttermilch. Doch bisher gibt es keine wirklich nachgewiesenen Schädigungen des Kindes durch Schadstoffe in der Muttermilch und demgegenüber stehen die Risiken des Nicht Stillens. Es ist natürlich in unserem Interesse und im Interesse unserer Kinder, dass wir versuchen Schadstoffen aus dem Weg zu gehen und auch selbst die Belastung unserer Erde so gering wie möglich zu halten. Stillen gehört zu den Dingen die wir tun können, um Schadstoffbelastungen zu vermeiden, denn es müssen weder Energie noch Wasser Rohstoffe besonders verbraucht werden, um ein Kind zu stillen, während die Herstellung von künstlicher Säuglinsnahrung ein industrieller Prozess ist, der die Umwelt belastet. Die WHO empfiehlt ausdrücklich für ALLE Kinder eine Stillzeit von bis zu zwei Jahren und darüber hinaus. Die Ernährungsempfehlungen der WHO sind (in englisch) nachzulesen unter www.who.int/chd/publications/newslet/diaglog/9/feeding_young_children.htm. Es steht in der Innocenti Deklaration ausdrücklich, dass diese Empfehlungen für alle Kinder und nicht nur für Kinder in Drittweltländern Anwendung finden. Ich zitiere dir hier auch einmal aus dem Text "Wundertrank oder Giftcocktail? Schadstoffe in der Muttermilch ein Überblick" von Gabi Eugster aus "Laktation und Stillen" 1/2002: "Kein Zweifel, Muttermilch ist die beste Nahrung für ein Baby. Doch seit einigen Jahren wird die Freude am Stillen durch regelmäßige Berichte über Umweltgifte in der Muttermilch getrübt. Die zentrale Frage lautet: Überwiegen die Vorteile des Stillens die Nachteile der Schadstoffbelastung? Fachleute, Gesundheitsbehörden und WHO sind sich einig: Stillen ist und bleibt im ersten Lebenshalbjahr die beste Nahrung für ein Baby. In regelmäßigen Abständen geht ein Aufheulen durch die Presse: Muttermilch enthalte Schadstoffe, heißt es jeweils. In den Achtzigerjahren waren es die PCBs und Dioxine, Mitte der Neunzigerjahre die synthetischen Moschusduftstoffe, Ende der Neunzigerjahre die UV Filter in Sonnenschutzmitteln und zur Zeit sind es in den USA die Flammschutzmittel. Das Thema wird in absehbarer Zeit wohl auch Deutschland, Österreich und die Schweiz erreichen. Je nach Einstellung des Blattes wird eine Beschränkung der Stilldauer gefordert und mit Expertenstimmen untermauert, oder das Stillen wird trotz allem empfohlen. Immer jedoch geht es um die Frage, ob denn Mütter ihren Kindern etwas Gutes tun, wenn sie diese stillen. Jedesmal werden Frauen massiv verunsichert und suchen Halt und Informationen in der Stillberatung. Sie werden von Zweifeln geplagt, ob sie ihr Kind noch guten Gewissens stillen dürfen, wie lange Stillen gut ist und ob sie ihre Muttermilch untersuchen lassen sollen. In der Stillzeit sind Mütter sensibel und das Vertrauen in ihre Stillfähigkeit kann leicht unterwandert werden." Hier noch ein weiterer Ausschnitt aus dem Artikel: "Muttermilch als Indikator Die vielfältigen Folgen und die weite Verbreitung der Schadstoffe zeigen, dass die Schadstoffbelastung der Muttermilch nur ein kleiner Aspekt eines globalen Problems ist. Denn ein Kind ist den Schadstoffen ausgesetzt, insbesondere auch pränatal, ob die Mutter stillt oder die Flasche gibt. Auch Flaschenmilchnahrung ist mit Schadstoffen belastet, wenn auch weniger stark als Muttermilch. Dabei darf aber das Wasser für die Zubereitung der Flasche nicht vergessen werden, denn dieses enthält meist ebenfalls Schadstoffe. Studien haben ergeben, dass sich gestillte Baby selbst in einer stark schadstoffbelasteten Gegend besser entwickeln, als Flaschenkinder. Stillen stärkt das Immunsystem und es wird heute angenommen, dass gestillte Kinder besser mit der Schadstoffbelastung fertig werden, dass Muttermilch die Babys gegen die Umweltgifte schützt. [26] Dass die Schadstoffbelastung der Muttermilch immer wieder ins Gespräch kommt, hat einen einfachen Grund: In der Muttermilch lässt sich die Belastung mit Umweltgiften beim Menschen einfach messen, ebenso der Verlauf der Giftbelastung über die Jahre. Muttermilchproben sind einfach zu gewinnen und spiegeln die Belastung der Mutter im Fettgewebe wieder. Für die Interpretation der Auswirkungen belasteter Muttermilch aufs Baby müssen zwei gegensätzliche Einflüsse beachtet werden: Auf der einen Seite ist das Baby besonders empfindlich auf Schadstoffe, sein Immunsystem ist noch nicht ausgereift, seine Darmwand noch durchlässiger. Auf der anderen Seite ist die Stillzeit verglichen mit einem ganzen Leben eine relativ kurze Zeit. Aufs ganze Leben betrachtet, ist die zusätzliche Schadstoffmenge, die durchs Stillen aufgenommen wird, verschwindend klein. Zwar wird der ADI Wert (duldbare Tagesdosis) von Dioxinen und auch synthetischen Moschusduftstoffen kurzfristig überschritten, diese Werte wurden jedoch so berechnet, dass ein Mensch ein Leben lang diesen Dosen ausgesetzt wird. Untersuchungen über die Auswirkungen der Muttermilch sind uneinheitlich. Die einen zeigen, dass die Schadstoffmenge im Fettgewebe von gestillten Säuglingen höher ist, als jene der Flaschenkinder, dass diese Unterschiede aber bereits zehn Wochen nach Abstillen nicht mehr nachweisbar sind [3]. Eine andere Studie zeigte bei mit stark PCB belasteter Muttermilch gestillten Kindern auch noch im Alter von 42 Monaten Defizite in der Entwicklung auf. Die Autoren relativieren jedoch diese Ergebnisse gleich selbst und stellen fest, dass emotionale und verbale Zuwendung durch die Mutter die Defizite durch PCB ausgleichen. Stillen fördert jedoch genau diese positive Beziehung zwischen Mutter und Baby. [28] WHO und Unicef empfehlen ausschliessliches Stillen für Säuglinge während der ersten sechs Lebensmonate aus ernährungsphysiologischen, immunologischen, psychologischen und ökonomischen Gründen. Diese Empfehlung ist auch in Anbetracht der untersuchten Schadstoffmengen in den westlichen Ländern uneingeschränkt gültig. Selbst in den Entwicklungsländern, in denen die aufgenommene Menge von DDT durch gestillte Babys um ein vielfaches über dem ADI liegt, wird Stillen mangels einer Alternative von der WHO weiterhin empfohlen. Es wurden auch in diesen Ländern bis heute keine Erkrankungen festgestellt, die alleine auf die erhöhte Aufnahme während der Stillperiode zurück geführt werden können. [29]" Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Belastung der Muttermilch mit Schadstoffen rückläufig ist und zu einem gewissen Teil, kann jede Frau darauf Einfluss nehmen, indem sie auf bestimmte Dinge verzichtet (z.B. Kosmetika und Waschmittel mit Moschuverbindungen) und sich bewusst ernährt. Ich hoffe, ich habe dich nicht erschlagen mit dem langen Text :-). LLLiebe Grüße, Biggi
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test
Mitglied inaktiv
lieb julchen! ich stille seit fünf jahren 2 kinder, und kenne auch, was du beschreibst. ich fühle mich schon "anders" als nichtstillend, und ich finde schon, daß stillen psychisch und körperlich zehren kann, zuerst aber zu den hormonell bedingten problemen: reizbarkeit, hitzewallungen, trockene schleimhäute (östrogenmangel) und keine lust auf sex. fa sagt abstillen und kinder raus aus dem familienbett, alles hormonell und psychosozial bedingt. ich wollte und will aber noch nicht abstillen, weil ich überzeugt davon bin, daß es für meine kleine noch sehr wichtig ist und sie soll auch bis sie selbst soweit ist an die brust dürfen. ich leb halt in dem dilemma, die letzten monate werden auch noch vergehen... körperlich kann es auch sehr wohl zu mangelerscheinungen kommen: die zusammensetzung der milch bleibt ja den bedürfnissen des kindes entsprechend gleich, wenn sich also die mutter qualitativ schlecht ernährt, werden nährstoffe, vitamine und mineralstoffe aus ihrem körper geholt, was sich sicher auswirkt wenn nicht für ersatz gesorgt wird. nicht umsonst hat man früher gesagt"jedes kind kostet die mutter einen zahn" diese mangelerscheinungen können sich auch in "schlechten nerven" ausdrücken. und es ist auch anstrengend,z.b mit einem kind in der trotzphase regeln im bezug zb zum öffentlichen stillen auszumachen, weil mama hat doch auch irgendwo ihre grenzen. wenn man sich danndazu auch noch innerfamiliär rechtfertigen muß... doch schluß mit dem jammern, die vorteile überwiegen jedenfalls immer. jedoch hab ich schon oft den eindruck, das probleme langzeitstillender frauen abseits von brust und kind nicht wirklich ernstgenommen werden, es gibt nicht viel zwischen abstillen und aushalten. auch du, biggi kommst gleich mit der WHO, und somit klingt das schon soähnlich wie "das kann die frau ja nicht in irgeneiner weise beeinträchtigen" wenn die WHO das sagt. wenn man aber in LZS-foren schaut, merkt man sehr wohl, daß es doch immer wieder zu hormonell bedingten körperlichen schwierigkeiten kommt. leider wird es dazu wohl kaum vernünftige wissenschaftliche studien geben, und auch alternativmedizinisch bin ich für mich noch nicht fündig geworden, es gibt da aber schon ansätze wie div. tees und homöopathie. liebe julchen, du bist nicht allein, mir hat es geholfen, meine relativ kleinen nachteile den großen vorteilen des stillens für die mädels gegenüberzustellen. und die zeit vergeht dann doch schnell! lg, lisa
Mitglied inaktiv
Vielen Dank Euch beiden für die Antwort; es ist schon gut, wenn man zwischendurch auch einmal eine Bestätigung andererseits erhält (obwohl meine Tochter mir mit überschwenglicher Liebe zeigt, wie wichtig ihr das Stillen ist)- nochmal Danke!!!
Liebe Lisa, ich kann verstehen, dass Du genervt bist, wenn der Eindruck erweckt wird, dass deine Probleme nicht ernst genommen oder klein geredet werden. Schließlich erlebst Du – genau wie Julchen deine Probleme und Nöte als sehr real und bei euch beiden sind diese Beschwerden eindeutig vorhanden. Dennoch: Es ist eben so schön einfach, die Probleme auf das Stillen zu schieben und einfache Lösungen gibt es aber im Leben nur selten. Im Gegensatz zu dem, was Du schreibst, gibt es nämlich sehr wohl Untersuchungen auch zum Langzeitstillen und zu den Auswirkungen nicht nur auf die Kinder, sondern auch auf die Mütter. Und so weiß man, dass sich nach einer längeren Stillzeit der Hormonhaushalt einer stillenden Frau kaum bis gar nicht mehr von dem einer nicht stillenden Frau unterscheidet. Dass es trotzdem Frauen gibt, die über verschiedene Probleme klagen, kann möglicherweise einen Zusammenhang mit dem Stillen haben, aber es gibt keinen echten Beleg dafür. Zumal es nicht selten Verwechslungen von Ursache und Wirkung gibt (denke an das Beispiel, dass der Storch die Kinder bringt: seit vielen Jahren geht die Storchenzahl in Deutschland zurück, seit dem gleichen Zeitpunkt werden weniger Kinder geboren, daraus ergibt sich, der Storch bringt die Kinder:-)). Und auch die Tatsache, dass Mütter in Langzeitstillforen anscheinend vermehrt über solche Probleme klagen, ist nicht wirklich ein Beleg für einen solchen Zusammenhang, sondern spiegelt ein verzerrtes Bild wieder: Wenn es einem Menschen gut geht und er sich wohl fühlt, alles eben prima läuft, dann macht er sich nicht die Mühe, in einem Forum zu schreiben. Erst Probleme bringen Menschen dazu, sich diesbezüglich zu äußern. Schau doch mal hier in das Stillberatungsforum, wenn Du nur die hier schreibenden Frauen betrachten würdest, kämst Du zu dem Schluss, dass so gut wie keine Frau problemlos stillen kann und Stillen praktisch immer mit Problemen und Schmerzen verbunden ist. Und dann gibt es noch einen weiteren Aspekt, den Du nicht vergessen darfst: Mütter, die länger stillen sind in der Regel Frauen, die sehr um das Wohl ihrer Kinder und der Familie besorgt sind. Sie sind häufig überdurchschnittlich engagiert in so gut wie allen Bereichen und neigen viel seltener dazu, sich selbst Auszeiten und Pausen zu gönnen – was durchaus mit dem Stillen zu vereinbaren ist. Wenn also eine solche Frau sich erschöpft, ausgelaugt und müde fühlt oder weniger Lust auf Sex hat, dann muss das nicht zwangsläufig am Stillen liegen, sondern kann auch daran liegen, dass sie sich in vielen Bereichen einsetzt und so verausgabt. Für Außenstehende ist es dann sehr leicht zu sagen „Ist doch klar, wenn sie soooo lange stillt“ und für die Mutter kann der Punkt kommen, an dem sie denkt „Vielleicht haben die Anderen doch Recht“ oder zumindest kommen ihr Zweifel. Und damit sind wir wieder bei den Störchen und den Geburten: Es lässt sich ein scheinbarer Zusammenhang konstruieren, der aber bei genauerer Betrachtung nicht Stand hält. LLLiebe Grüße Biggi
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