Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Langzeitstillen, hilfe......gern an alle

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Langzeitstillen, hilfe......gern an alle

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Mein Sohn wird am Samstag 2 Jahre alt,seitdem er auf der Welt ist, habe ich nicht eine einzige Nacht durchgeschlafen. Im Moment kommt er in der Nacht extrem oft(von stündlich bis sogar alle 15 min., erst in den morgenstunden schläft er so 2-3 Stunden durch) und will an meine Brust (er schläft im Elternbett). Zur Zeit bin ich ziemlich erschöpft und wünsche mir hin und wieder, er würde nicht mehr gestillt. In den kommenden Wochen wird mein Mann nicht in der Lage sein, sich intensiv um den Kleinen zu kümmern, er wird am Arm operiert und bekommt danach einen Gipsarm. Ausserdem habe ich noch eine Tochter im Alter von 8 Jahren, die uns braucht. Einen Schnuller hat er nie benutzt. Was kann ich tun? Wer hat Erfahrung im Langzeitstillen? Wie lange ist normal und vor allem Gesund? Ich habe das Gefühl das er sich von allein nie abstillt. Eine Ansprechpartnerin in meiner Gegend habe ich nicht, zu meiner Nachsorgehebamme hatte ich das letzte mal im Dezember 2005 Kontakt. Über eine Antwort und Ratschläge würde ich mich sehr freuen. Nancy


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Liebe Nancy, klingt ganz so, als ob dein Kleiner gerade in der Phase ist, die im englischsprachigen Raum "Terrible Two" genannt wird. Das kann eine sehr anstrengende Zeit sein für Mutter UND Kind. Wichtig ist nun, dass ihr zum Einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum Anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Es ist manchmal schwierig bei einem älteren Kind genau zu unterscheiden, will es jetzt wirklich das Stillen oder sucht es "nur" Aufmerksamkeit und Zuwendung. Doch mit einem fast zweijährigen Kind kannst Du sprechen und auch Abmachungen treffen, die dann auch eingehalten werden können außer in "Katastrophensituationen". Es kann nun sein, dass sich bei euch schon so etwas wie ein "Kampf" entwickelt hat, doch auch aus dieser Situation werdet ihr wieder einen Weg herausfinden, wenn Du deinem Sohn mit Eindeutigkeit begegnest, so dass er klar erkennen kann "Mama meint das, was sie sagt und tut auch wirklich so". Vielleicht magst Du das Buch "Nein, nein will nicht Was tun wenn Kinder trotzen" von Barbara Sichtermann (rororo Taschenbuch) lesen. Mir hat es sehr geholfen. Leider ist es im normalen Buchhandel nicht mehr erhältlich, doch probier es doch einmal bei Amazon oder so bei den gebrauchten Büchern, wenn es dich interessiert. Ein radikaler Brustentzug wird für dein Kind sicher sehr schwierig sein und mit vielen Tränen verbunden. Vielleicht kannst Du statt von jetzt auf gleich nicht mehr zu stillen, die Zeit an der Brust schrittweise immer weiter verkürzen, so dass der Übergang fließend ist. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du allmählich und mit viel Liebe vorgehst und nicht zu schnell die Geduld verlierst. Denke daran, dass das Stillen für dein Kind viel mehr ist, als nur Ernährung. Außerdem möchte ich dir das Buch "Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga Stillberaterin (also auch bei uns) und im Buchhandel erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi


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Mein Sohn versteht nicht, wenn ich sage "nein" oder "alle". Es beginnt dann ein rießen Geschrei, was sich auch nachts extrem lang hinzieht. Da wir zur Miete wohnen, kann ich ihn nicht ewig schreien lassen, was ich als Mutter eh nicht lang aushalte.


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Mein Sohn versteht nicht, wenn ich sage "nein" oder "alle". Es beginnt dann ein rießen Geschrei, was sich auch nachts extrem lang hinzieht. Da wir zur Miete wohnen, kann ich ihn nicht ewig schreien lassen, was ich als Mutter eh nicht lang aushalte.


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Hallo Nancy, sei erstmal ganz lieb gedrückt. Ich habe unseren Sohn (jetzt 2 Jahre) auch lange gestillt, insgesamt 13 Monate, ich hätte gerne noch länger gestillt, doch bei uns war es ähnlich wie bei dir. Er hat in der Nacht immer trinken wollen, wollte immer den Busen als Schnuller im Mund haben. Wollte ich ihn zurück in sein Bett schaffen, gabs großes Geschrei. Ich war total fertig mit den Nerven. Da habe nwir uns entschieden, abzustillen. Es war zwar schwierig, eben durch das Gebrüll nachts, doch er hatte sich bald daran gewöhnt, dass es keine Mumi mehr gab. Wir haben es so gemacht, dass ich mich, sobald er aufgewacht ist, nicht bewegt habe. Mein Mann hat versucht ihn zu beruhigen und hat ihm Wasser angeboten. Nach ner Woche war der Spuk vorbei. Der Süsse schlaft zwar immer noch nicht durch, aber er wacht nur noch 1-2 Mal auf. Dann holen wir ihn zu uns ins Bett und es wird weitergeschlafen. Ich wünsche Dir alles Gute undbin gespannt, was Biggi antwortet. LG


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Eine schöne Antwórt hat Biggi gegeben. Konsequenz wird Dir wirklich helfen und auch einen Vorteil für Euer gemeinsames Miteinander haben: mit der Zeit lernt Dein Kind Dich richtig einzuschätzen und weiß, dass Du verlässlich bist. Das ist auch in anderen Bereichen gut. Solche Kinder haben bald ein gesundes Selbstvertrauen und niemand macht ihnen so schnell etwas vor. Nimm das also als Chance einen wertvollen Erziehungsstil einzuführen. Um Deinem Kind das Entwöhnen leichter zu machen schmuse mit ihm auch von Gesicht zu Gesicht. Du mußt Dir vorstellen, dass ihm die Nähe zu Dir über die Lippen nun fehlen wird. Daher schnubbel ruhig mit ihm Nase an Nase, knabber an ihm herum u.s.w. Immer wieder, das Toben wird ihm Spass machen. Ich wünsch Euch beiden alles Gute und schöne Schmusezeiten


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So eine Phase kam bei unserer ersten Tochter mit 14 und bei der zweiten mit 13 Monaten. Ich wusste nur, dass es so nicht weitergehen konnte. Also haben wir einen Zeitpunkt gewählt, als mein Mann frei hatte und dann hat er die kleine nachts teilweise übernommen. Ich hatte vor, dass ich nur noch max. 2 mal nachts stille. Bei beiden stellte sich aber heraus, dass sie nach 3-4 Nächten mit viel Geschrei sofort durchgeschlafen haben und das dauerhaft. Also hatte ich nachts abgestillt, ohne dass ich es eigentlich vor hatte. Tagsüber habe ich dann noch eine Weile weitergestillt.


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