guten morgen. mein sohn ist 9 monate alt. bis er 12 monate alt ist, möchte ich ihn abgestillt haben (das ist meine persönliche grenze). tagsüber isst er viel und gut. wir kommen an den meisten tagen ohne brust aus. nur wenn er zahnt od. zu müde um zu essen ist, verlangt er die brust. abends nimmt er einen milch-getreidebrei und stillt sich dann in den schlaf. 3 stunden später stillt er wieder und das nicht wenig. dann kommt er noch mind. einmal. zwischen 4 und 7 uhr schläft er recht unruhig bei mir im bett, will nuckeln/trinken, lässt los, sucht wieder, nuckelt od. trinkt ein paar schlücke. lässt wieder los usw. usf. bis wir um 7 uhr aufstehen.
so jetzt meine frage: wie stell ich das abstillen am besten an? muss ich ihm erst das einschlafstillen abgewöhnen? od. soll ich ihn noch lassen und ihm die nächtliche brust entziehen? od. soll ich nach 3 stunden nach dem einschlafen ihm die brust noch gewähren und ihn erst lehren, die zeit danach bis wir aufstehen ohne brust zu überbrücken? er nimmt übrigens keine flasche, möchte ich ihm nachts jetzt sowieso nicht mehr angewöhnen. aber er trinkt wasser aus dem schnabelbecher und nimmt einen schnuller. nachts lehnt er den schnuller aber komplett ab und lässt sich nur durch die brust beruhigen.
durch das nächtliche abstillen erhoffe ich mir übrigens kein durchschlafen (ist mein 3. kind. die beiden grossen haben erst mit ca. 3 jahren durchgeschlafen, obwohl sie längst keine milch mehr bekommen haben). die grosse wurde mit 11 monaten abgestillt, was für uns beide nicht einfach war. aber ich konnte nicht mehr stündlich stillen. bei der mittleren war es einfach, sie akzeptierte die flasche und machte auch kein drama, als es diese nachts nicht mehr gab.
so nun, bin ich gespannt, was sie mir raten.
lg v und danke schonmal.
Mitglied inaktiv - 24.06.2010, 08:34
Antwort auf:
langsames abstillen
Liebe veralynn,
Stillen ist viel, viel mehr als nur Nahrung für den Körper und deshalb bedeutet Stillen nicht nur, dass das Kind Mahlzeiten an der Brust zu sich nimmt. Das sollte Ihnen absolut bewusst sein, wenn Sie Ihr Kind abstillen: Sie ersetzen nicht einfach nur ein Nahrungsmittel durch etwas anderes.
Es ist sehr fraglich, ob es das Abstillen fördert, wenn versucht wird die Milchmenge durch homöopathische oder naturheilkundliche Mittel zu verringern. Unter Umständen wird das Kind dann einfach mehr und häufiger an der Brust trinken wollen, um die Milchmenge wieder zu erhöhen.
Jede Familie muss für sich selbst ausprobieren, was am besten funktioniert, doch nach meiner Erfahrung ist es wenig sinnvoll zuerst das nächtliche Stillen ausfallen zu lassen. Günstiger ist es in den meisten Fällen zuerst das mittägliche Stillen einzuschränken und schließlich wegzulassen, dann das abendliche Stillen und zuletzt das Stillen in der Nacht.
Wenn Sie nun abstillen wollen, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust aber nicht Sie selbst und Ihre Liebe.
Dazu können Sie die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten.
Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen, Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedes Mal Ihrem Kind zu, sondern Ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Sie können Ihr Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann Ihrem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen.
Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden.
Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich.
Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will?
Probieren Sie es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 24.06.2010
Antwort auf:
langsames abstillen
sorry, hab was vergessen. würde ein abstilltee was bringen, so dass keine milch mehr produziert wird und er auf diese weise nachts nichts mehr bekommt? verliert er ev. so das interesse am stillen? kann man überhaupt soviel tee trinken, dass die milchproduktion sich ganz einstellt obwohl das kind noch nuckelt?
danke
Mitglied inaktiv - 24.06.2010, 08:40