Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

langsam abstillen

Biggi Welter

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Frage: langsam abstillen

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liebe biggi, ich habe das stillen mit meinem sohn sehr genossen. doch nach 18 monaten merke ich langsam, dass ich ziemlich ausgelaugt bin (ich war in den letzten 3 monaten auch 3x krank, was ziemlich untypisch für mich ist). ich habe paul sehr langsam an beikost gewöhnt, weil ich ihm zum einen keinen druck machen wollte und er zum anderen ein wirklicher milch-junkee ist :-) zur zeit ist es so, dass ich ihn je nach verfassung noch zum schlafengehen stille (er hat ca eine 3/4 stunde davor sein abendessen gehabt und er schläft nicht beim stillen ein) und je nach verfassung 1-3mal in der nacht. jetzt meine fragen: soll ich auf einmal den busen verwehren oder soll ich ich erst die nachtstillerei beenden? wenn variante 2 wie stell ich das am besten an? wasserflasche stattdessen anbieten, die er mit ziemlicher sicherheit verweigern wird, oder einfach an seinem bettchen stehen und ihn spüren lassen, dass ich da bin? so, wenn ich das dann geschafft habe, in welchem zeitabstand soll ich ihm das gutenachtstillen abgewöhnen. ich dachte mir eventuell über die feiertage, da ist auch mein mann zu hause und kann das ins bett legen übernehmen. oder soll ich das erledigen und gleich ein neues ritual einführen, zum beispiel das vorlesen (gemeinsame bilderanschauen) einer gutenacht geschichte? und soll ich ihm noch etwas zu trinken anbieten (ein glas milch oder wasser - ist das überhaupt notwendig? paul isst abends eigentlich recht gut) so, tut mir leid, dass ich etwas lang geworden bin, aber ich möchte unser still-ende so gut wie möglich für paul und mich "über die bühne bringen" vielen dank und lg alex


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? Liebe Alex, Vielleicht findest Du bei den jetzt folgenden Tipps zum Abstillen etwas, was Dir zusagt. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt `biete nicht an, lehne nicht abA. Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Eine andere Möglichkeit nachts das Stillen einzuschränken ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Außerdem möchte ich dir das Buch `Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten KleinkindernA von Norma J. Bumgarner empfehlen, das im Buchhandel, bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga-Stillberaterin und im Buchhandel erhältlich ist. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind. Ihr werdet sicher einen Weg finden, der für euch beide gangbar ist. LLLiebe Grüße Biggi


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