Mitglied inaktiv
Hallo! Hab mich im Forum bisschen umgeschaut aber wenig aufschlussreiches zum Thema "Kuhmilchallergie und Stillen" gefunden. Mein Kleiner (9 Wochen) speit recht viel und hat außerdem immer eine verstopfte Nase (muss jeden Tag mit MuMi, Sauger und viel Geduld gereinigt werden). Eine Freundin meinte, er könnte allergisch reagieren auf die Milchprodukte, die ich zu mir nehme. Trinke jeden Tag ein Glas Milch, esse ziemlich viel Käse und auch mal Joghurt oder Quark. Meine Fragen: 1. Woher weiß ich, ob er wirklich eine Allergie entwickelt? Kann man das testen oder muss ich erst mal Diät leben? Und wenn Diät, dann wie lange, um festzustellen ob er vielleicht nur ein normales Speikind ist? 2. Wenn sich herausstellen sollte, dass er Kuhmilch nicht verträgt: Wie soll ich mich ernähren? Was ist mit Eis, Schokolade, Käse, Quark, Rahm, Milch im Kaffee? Muss ich auf all das verzichten? Für wie lange? 3. Kann ich durch eine derartige Diät irgendwelche ernsthaften Allergien bei ihm verhindern? Oder würde er die Neigung immer haben? Vielen Dank für Infos und Tipps!
Liebe Monika, zu diesem Thema gibt es Untersuchungen und Studien. Ich zitiere dir zunächst einmal aus dem „Breastfeeding Answer Book“: „Kuhmilch scheint bei Babys häufig Lebensmittelüberempfindlichkeiten und quengeliges Verhalten auszulösen. Das mag daran liegen, dass viele Frauen dazu aufgefordert werden, während der Schwangerschaft und Stillzeit viel Milch zu trinken, wodurch es zu einer Sensibilisierung des Babys bereits vor der Geburt und während der Stillzeit kommen kann. In Untersuchungen wurde festgestellt, dass Antikörper der Kuhmilch in Form von Proteinen in die Muttermilch übergehen können und bei einem dafür empfänglichen Baby zu quengeligem Verhalten führen können. In einer Studie zeigte sich, dass in der Milch von Müttern mit Kolikbabys der Anteil dieser Kuhmilchproteine höher war als bei Müttern, deren Babys keine Koliken hatten (Clyne und Kulczycki, 1991). Bei einer anderen Untersuchung berichteten 35 von 66 Müttern mit Kolikbabys, dass das quengelige Verhalten ihrer Babys abnahm, wenn sie Milch und Milchprodukte von ihrem Speiseplan strichen (Jakobsson und Lindberg, 1983). Es kann zehn Tage bis zwei Wochen dauern, bis das Kuhmilchprotein aus dem Organismus der Mutter verschwunden ist. Will die Mutter versuchen, Milch und Milchprodukte aus ihrem Speiseplan zu streichen, so sollte sie zwei volle Wochen abwarten, bevor sie die Ergebnisse beurteilt.“ Der Originalartikel von Clyne und Kulczycki ist in Pediatrcis 1991, 87(4):439-44 unter dem Titel „Human breast milk contains bovine IgG; relationsship to infant colic?“ nachzulesen. Jakobsson und Lindberg ist ebenfalls in Pediatrcis publiziert (1983, 71:268-71): „Cow‘s milk protein causes infant colic in breastfed infants: a double blind study“ Weitere Informationen und Studien zu diesem Thema findest Du in Riordan and Auerbach „Breastfeeding and Human Lactation“ 2nd edition, 1999 sowie Ruth Lawrence and Robert Lawrence „Breastfeeding: A Guide for the Medical Profession“, 5th edition, 1999. Um auszutesten, ob wirklich eine Unverträglichkeitsreaktion vorliegt, muss zunächst einmal auf jegliche Kuhmilch und alle Kuhmilchprodukte konsequent verzichtet werden. Das heißt, dass alle Etiketten sehr gründlich gelesen werden müssen, denn es ist überaus erstaunlich wo überall Milch drin ist. In der Regel lässt sich nach ein bis zwei Wochen „Abstinenz“ eine Reaktion erkennen, in Extremfällen kann es jedoch bis zu sechs Wochen dauern. Wenn das Weglassen der Kuhmilch tatsächlich einen Erfolg bringt, sollte einige Zeit wirklich konsequent darauf verzichtet werden. Es ist dann unbedingt anzuraten, den Speiseplan der Mutter mit einer Ernährungsberaterin zu besprechen, denn unsere Kultur ist nicht so vertraut mit einer kuhmilchfreien aber dennoch vollwertigen und ausgewogenen Ernährung. Nach einiger Zeit kann dann ausprobiert werden, ob das Kind kleine Mengen Kuhmilch oder bestimmte Arten von Kuhmilchprodukten tolerieren kann. Es gibt Kinder, die damit zurechtkommen, wenn ihre Mutter bis zu einem gewissen Maß Milchprodukte zu sich nehmen. Bitte sprich vorher unbedingt mit deinem Kinderarzt, er kennt dein Baby. Vielleicht ist dein Baby wirklich nur ein Speikind. Viele Babys sind nämlich an zwei Stellen undicht - oben und unten :-). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase“ ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Meist wird es etwa mit drei Monaten besser, eine Garantie gibt es jedoch nicht. Dein Kleiner sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Wichtig ist, dass Du auf absolut korrektes Anlegen und Ansaugen achtest, damit dein Baby möglichst wenig Luft schluckt und dass Du selbst es schaffst möglichst die Ruhe zu bewahren. Je unruhiger die Mutter, um so unruhiger sind auch die Babys. LLLiebe Grüße Biggi
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