Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Krankheit und Stillen

Biggi Welter

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Frage: Krankheit und Stillen

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Hallo Biggi, irgendwie ist bei uns im Moment alles ziemlich blöd: Ich habe eine fiese Angina, bei der mein Arzt mir dringend empfiehlt Antibiotika zu nehmen und mein Sohn (16,5) Monate hat eine Mittelohrenzzündung, die wir aber wohl ganz gut in den Griff bekommen haben. Ich habe in dieser Situation jetzt folgende Fragen: Weißt Du welches Antibiotika sich am besten mit dem Stillen verträgt? (O-Ton Arzt: Naja, er ist ja schon fast 1,5...das ist doch eine gute gelegenheit um Abzustillen!) Kann es sein das ich (durch das Fieber?) weniger Milch habe? Können Kinder am Umfang der Brust erkennen, das da nicht mehr viel zu hohlen ist? (Er macht sein Zeichen das er gestillt werden möchte, und wenn er die Brust dann sieht verliert er jegliches Interesse.) Ist mein Sohn durch meine Antikörper geschützt vor der Angina? (Einer Ärztin erzählte mir, daß der Schutz über die Muttermilch für akute Erkrankungen nur im ersten halben Jahr funktioniert) Stimmt es das die Antikörper bis zum zweiten Lebensjahr ansteigen? (Gibt es dafür eine Quelle?) ohje...so viele Fragen...aber schon mal ganz herzlichen Dank! Kat


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? Liebe Kat, welches Antibiotikum das Mittel der Wahl ist, hängt davon ab, was es für eine Infektion ist. Stillverträgliche Antibiotika gibt es eine ganze Reihe und ich kann und darf dir da kein spezielles empfehlen. Ob Du nun abstillst oder nicht, ist alleine DEINE Sache und da hat sonst niemand etwas dreinzureden. Wenn es dir schlecht geht, kann die Milchmenge zurückgehen. Dein Sohn kann jedoch sicher nicht am Aussehen der Brust erkennen wieviel Milch sie gerade enthält bzw. während des Stillens bilden wird. Eventuell hat sich jedoch durch deine Krankheit der Geschmack der Milch verändert oder dein Körpergeruch und so empfindet dein Sohn den Geschmack oder deinen Geruch als befremdend. Außerdem kann er durch die Mittelohrentzündung Schmerzen beim Trinken an der Brust haben, vor allem, wenn er in eher liegender Position an der Brust trinkt. Versuch es mal mit anderen Stillpositionen. Über deine Milch wirst Du deinem Kind Antikörper weitergeben. Allerdings wird dadurch kein 100prozentiger Schutz vor einer Ansteckung möglich sein, denn eine 100prozentige Sicherheit gibt es nie. Der Antikörpergehalt der Muttermilch steigt im Laufe der Zeit mehrmals an, meist immer dann, wenn das Kind mobiler wird und dadurch zu mehr Kontakt mit der Umwelt (und Keimen) kommt. Genau nachlesen kannst Du (oder die Ärztin) diese Entwicklung zum Beispiel in dem Fachbuch „Breastfeeding: A Guide for the Medical Profession" von Ruth Lawrence und Robert Lawrence im Kapitel 4 „Biochemie der Muttermilch". Falls dein Arzt nicht bereit ist, ein stillverträgliches Medikament herauszusuchen, steht es dir frei, eine zweite Meinung einzuholen. Gute Besserung für euch beide. LLLiebe Grüße Biggi


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