Lotte S.
Liebe Biggi, Ich brauche recht dringend einen Rat. Mein Sohn ist nun 20 Monate alt und das Stillen lief seit seiner Geburt problemlos. Ich finde es sehr praktisch und entlasten zu stillen (insbesondere zum Einschlafen und Nachts). Mein Sohn genoss es bisher scheinbar auch. Bis Montag Mittag war er noch viel an der Brust, auch tagsüber nach Bedarf was so drei bis vier mal bestimmt mindestens der Fall war. Ich stillte ihn tagsüber und nachts zum Einschlafen, und nachts nach Bedarf zum Weiterschlafen. Dann hat er am Montag die Krankheit Hand Mund Fuß bekommen und u.a. schlimme Schmerzen im Mund weshalb er nichts mehr gegessen und getrunken hat und auch nichts mehr von der Brust getrunken hat weil das Saugen zu schmerzhaft war. Nach einem Tag hat er wieder angefangen kalten Saft aus dem Glas zu trinken. Jetzt nach 5 Tagen ist die Krankheit so gut wie überstanden. Aber mein Sohn möchte nicht an die Brust (außer letzte Nacht einmal im Halbschlaf zum Weiterschlafen). Er wirkt etwas ambivalent, manchmal sagt er die Brust soll "weg" und manchmal will er sie beim Einschlafen anfassen bzw. sich an die Brust anschmiegen. Ich habe etwas Sorge dass er sich nun gerade selbst abstillt und nicht mehr möchte. Ich fände den Grund des Abstillens irgendwie auch traurig (Dass er das Trinken an der Brust vielleicht als schmerzhaft abgespeichert hat?). Ich wollte eigentlich gerne noch weiter stillen und es schien ihm auch so gut zu tun. Nun bin ich etwas ratlos darüber was ich machen soll. Sollte ich meine Milchbildung irgendwie weiter anregen damit die Milchproduktion nicht irreversibel zum Erliegen kommt? Wie lange ist es möglich nicht zu stillen, und dann wieder weiter zu stillen? Ich fände den Grund des Abstillens wie gesagt irgendwie so abrupt und traurig. Wie kann ich meinem Sohn die Brust wieder schmackhaft machen und ihm zeigen dass es jetzt nicht mehr weh tut (wobei es natürlich sein kann dass es ihm beim Saugen doch noch etwas weh tut)? Ich würde es natürlich auch akzeptieren wenn er sich nun selbst abstillen möchte. Falls du Zeit hast mir einen Rat zu schreiben, dann wäre ich dir sehr dankbar. Herzliche Grüße Lotte
Liebe Lotte, ich kann es gut verstehen, dass du traurig bist und so nicht abstillen möchtest. Da dein Sohn im Halbschlaf doch getrunken hat, denke ich tatsächlich eher an einen Streik, wahrscheinlich erinnert dein Kleiner sich schon an die Schmerzen. Ich würde jetzt einfach abwarten und die Tipps anwenden, welche bei einem Stillstreik gegeben werden: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge es aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht, statt stillzusitzen. Wenn du möchtest, dass es wieder an deiner Brust trinkt, solltest du dich darauf einstellen, dich in den nächsten Tagen fast ausschließlich deinem Kind zu widmen. Wenn du es viel im Arm hast, zärtlich streichelst und es dich in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei dir zu trinken. Vielleicht kannst du dir ja ein paar Tage frei nehmen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwerfällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass deine Brust übervoll wird, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Ich wünsche dir ausreichend Nerven und Geduld und ein möglichst baldiges Ende des Stillstreiks. Liebe Grüße, ich würde mich freuen, wenn du mir nach dem Wochenende noch einmal schreibst! Biggi
Lotte S.
Liebe Biggi, Vielen lieben Dank für deine bestärkenden Worte und Tipps. Tatsächlich hat er nun letzte Nacht und heute tagsüber wieder an der Brust getrunken. Das finde ich sehr schön! Und er freut sich auch sichtbar und hat großen Nachholbedarf. Ich habe mit zwei anderen Müttern über das Thema gesprochen und mir wurde der Rat gegeben, den Stillstreik als einfache Chance zum Abstillen zu nutzen. Da ich sehr gerne wieder schwanger werden möchte (weiter stillen würde ich aber eigentlich auch gerne) habe ich mich durch die Ratschläge von außen total verunsichern lassen. Es wurde dann z.B. gesagt, dass die Kinder nach dem Abstillen besser durchschlafen (mein Sohn schläft eigentlich ziemlich gut durch ab 21/22 bis 5/6 Uhr) und dass ich das Thema Abstillen dann ja ohne viel Geschrei erledigt hätte. Ich hatte aber andersherum Sorge dass das Abstillen die Nächte für mich viel anstrengender machen würde, weil ich womöglich aufstehen und meinen Sohn dann z.B. rumtragen müsste etc., wenn er zwischendurch aufwacht. Auch sonst würde mir diese so hilfreiche Sache mit der ich ein Kind einfach beruhigen kann und wo es so auftanken kann wie ich es wahrnehme sehr fehlen (ich empfinde es irgendwie als große Erleichterung). Zudem fände ich so ein Abstillen im Rahmen der Krankheit irgendwie traurig/schmerzhaft. Unterm Strich bin ich wie gesagt aktuell total leicht zu verunsichern bei dem Thema, u.a. wegen meinem Wunsch wieder schwanger zu werden. Hast du zufällig einen Buch Tipp für mich zum Thema Stillen das vielleicht in irgendeiner Weise nochmal aufklärend oder bestärkend sein kann, wodurch man womöglich etwas Klarheit finden kann? Falls du zum Thema Kinderwunsch und Stillen auch noch etwas schreiben kannst, würde ich mich auch freuen (obwohl ich weiß dass das eine höchst individuelle Angelegenheit ist und es Frauen gibt die erst nach dem kompletten Abstillen schwanger werden können). Meine Hoffnung ist ja, dass es bei mir nicht so ist. Liebe Grüße und ich Wünsche dir ein schönes Wochenende! Lotte
Lotte S.
PS: Noch ein kleiner Nachtrag von mir... Ich habe den Eindruck meine Milchproduktion ist extrem zurück gefahren, und frage mich, ob die Brüste sich wegen der Stillpause bereits abstillen (wie lange dauert so etwas?). Ich erzähle nochmal kurz verständnishalber: Montag früh begann die Erkrankung mit schlimmen Ausschlag, leichter Temperatur etc. und ab Mittag wollte er dann nicht mehr an die Brust. Da die Brüste spannten strich Ich sie regelmäßig etwas aus um mich wohler zu fühlen. Die Brüste fühlten sich weiterhin voll an. Bis mein Sohn in der Nacht zum Freitag einmal trank und sie dann sehr leer und klein wirkten. Das nächste mal trank mein Sohn erst in der Nacht zum Samstag wieder. Ab Samstag Morgen (also gestern morgen) trank mein Sohn auch wieder tagsüber an der Brust, sehr viel und oft. Er sagte dann irgendwann "leer" und tatsächlich kam nicht lange etwas während sich die Brust sehr klein, weich vorkam. Unterm Strich: Kann es sein, dass meine Brüste sich während der Erkrankung zunehmend abgestillt haben? Ich hatte wohl die Brust zu wenig komplett entleert..Was kann ich da jetzt noch tun? Wieviel Zeit benötigt die Brust die Nachfrage zu produzieren? Ich denke nämlich eigentlich dass mein Sohn gestern viel Milch "bestellt" hat. Liebe Grüße
Liebe Lotte, wenn du nicht abstillen möchtest, dann lass dich nicht dazu überreden, auch jetzt ist Muttermilch wertvoll für dein Kind! Die Milchmenge wird sich dem Bedarf ganz sicher wieder anpassen, so schnell ist die Milch nicht weg, keine Bange! Je mehr du jetzt anlegst, umso mehr Milch wird wieder gebildet! Niemand kann vorhersagen, wie schnell du nun ob mit oder ohne Abstillen wieder schwanger werden kannst. Sogar ohne Periodenblutung kann es zu einem Eisprung kommen und es gibt viele Frauen, die in der Stillzeit gleich beim ersten Eisprung, dem keine Blutung vorangegangen war, wieder schwanger geworden sind. Stillen hat eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann auch bei einem älteren Stillkind die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben „kann" und nicht „muss". Es gibt da übrigens eine interessante Theorie auch über die Reife des Kindes in Bezug auf Geschwister: so lange ein Kind noch so häufig an der Brust der Mutter trinkt, dass dadurch die Fruchtbarkeit der Mutter eingeschränkt wird, so lange ist es auch noch nicht reif genug, die Mutter mit einem weiteren Geschwisterkind zu teilen. Manche Menschen halten dies vielleicht weit hergeholt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viel Wahres dran ist. Die Entscheidung, ob du zugunsten einer erneuten Schwangerschaft bzw. um die Wahrscheinlichkeit einer neuen Schwangerschaft eventuell zu erhöhen, ab- oder weniger stillen oder einfach der Natur ihren Lauf lassen und abwarten willst, kannst nur du alleine treffen. Es gibt in jedem Fall unzählige Mütter, die in der Stillzeit schwanger wurden, weiter gestillt haben und anschließend (ohne Schaden für Mutter, neues Baby und älteres Stillkind) auch noch nach der Geburt tandemgestillt haben. Lass dich nicht verunsichern! Lieben Gruß Biggi
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