Art3mis
Liebe Biggi, mein letzter Beitrag ist schon zwei Jahre her. :) Damals musste ich Antibiotika aufgrund einer Borreliose nehmen und Du hast mir toll weitergeholfen. Nun ist mein Sohn bereits 2,5. Ich habe immer gern gestillt, aber langsam wird es für mich zur Belastung und ich möchte gerne abstillen, auch deshalb, weil er nachts immer noch ständig an die Brust möchte. Inzwischen auch nur noch in einer ganz bestimmten Position, dabei fummelt er mir im Gesicht rum (wenn ich seine Hand wegnehme, fängt er zu brüllen an), sodass ich in vielen Nächten kaum Schlaf abbekomme und selbst merke, wie ich nur noch genervt bin. Leider ist er ein totaler Stilljunkie und komplett auf mich fixiert. Will auch tagsüber sehr oft an die Brust, nur getragen werden (nur von mir) etc. - und bekommt heftige Wutanfälle, wenn das mal nicht geht. (Er ist allgemein ein sehr lebendiges, expressives Kind). So ein Wutanfall kann schon mal zwei Stunden dauern ... Ehrlich gesagt bin ich mit den Nerven grad ziemlich am Ende und hoffe, dass sich zumindest die Schlafsituation ohne Stillen verbessern würde. In der Kita schläft er problemlos ohne Brust, ich weiß also, dass es geht. Zuhause geht es nicht. Wenn ich ihm die Brust verweigere, brüllt er wie am Spieß und lässt sich überhaupt nicht mehr beruhigen. Manchmal schläft er dann nach Ewigkeiten (eine Stunde oder länger) vor Erschöpfung ein, aber nach zehn Minuten wacht er dann wieder auf und das Theater geht von vorne los. Ich dachte immer, das Stillen schleicht sich irgendwann von alleine aus, aber ehrlich gesagt habe ich langsam das Gefühl, dieser Zeitpunkt kommt nie ... Jetzt würde ich die Sommerferien gerne nutzen, um abzustillen. Hast Du einen Rat, wie ich das am Besten angehe? Herzliche Grüße
Liebe Art3mis, höre mal ganz genau ich dich hinein, was empfindest DU? Ist es für DICH eher schon ein Machtkampf? Fühlst DU DICH wohl? Wenn du dich nicht mehr wohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht etwas zu ändern. Stillen ist eine ZWEIERbeziehung und du musst dich nicht zwingen. Sicherlich ist es für deinen Sohn ein leibgewonnenes Ritual und er wird die Brust schmerzlich vermissen, aber wenn es dich nur noch nervt, dann spürt dein Kleiner das auch. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Das Wichtigste ist jetzt, dass du Klarheit für dich bekommst. Möchtest du sofort komplett abstillen, oder wäre ein "wir stillen nur noch abends zum Einschlafen und morgens vor dem Aufstehen" auch ok für einige Zeit? Je klarer für dich ist, was dein Ziel ist, desto besser lässt es sich erreichen. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes). Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Wenigerstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind. Dein Kind wird Regeln lernen und das kann es auch in diesem Alter! Auch DEINE Gefühle sind wichtig und wenn du dich unwohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht, etwas zu ändern! Wenn du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Weniger- oder Abstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Vielleicht ist es aber auch so, dass du gar nicht sooo sehr genervt bist und merkst, dass es noch okay wäre z.B. zum Einschlafen zu stillen. Ich kann dir noch einen Tipp geben: In diesem Alter hilft es oft, einen "Abstilltag" zu definieren. Dazu kannst du eine "Abstillparty" ansetzen, oder ihr vereinbart ein besonderes Abstillgeschenk, das sich dein Kleiner jetzt schon aussuchen darf, und welches er an dem Tag X, den ihr vorab vereinbart, bekommen wird, weil er ja dann nicht mehr stillen wird. Erfahrungsgemäß ist ein Zeitraum von 10 bis 14 Tagen ganz gut. Ihr könnt jeden Tag darüber sprechen, dass am Tag X das letzte Mal gestillt wird, und dein Kleiner dann sein Abstillgeschenk bekommen wird. So kann er sich mental auf den Wechsel vorbereiten, und die Vorfreude lässt bei ihm den Verzicht aufs Stillen in den Hintergrund rücken. Ich wünsche Euch einen friedlichen Weg, der für alle passt! Lieben Gruß Biggi
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