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Kleinkind 2,5 abstillen - brüllt extrem

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Kleinkind 2,5 abstillen - brüllt extrem

Mariposa17

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Hallo, Es geht um meine Tochter, die mittlerweile schon 2,5 Jahre alt ist. Ich stille sie noch zum Mittagsschlaf ( wenn sie denn schläft) und nachts zum einschlafen. Sie hat von Geburt an keinen Schnuller genommen und ließ sich bei allem nur durch die Brust beruhigen. Nun bin ich schon lange an dem Punkt, wo ich einfach nicht mehr stillen mag. Es nervt mich extrem, vor allem wenn sie nachts noch mindestens 5x wach wird und ewig an der Brust nuckelt. Seit einiger Zeit fummelt sie auch noch mit der anderen Hand extrem viel an meiner Brustwarze Rum, was mich fast zum explodieren bringt und sie wohl zu beruhigen scheint. Sie versteht schon sehr viel und redet auch wie ein Wasserfall. Doch alles erklären, dass es mir weh tut und ich einfach nicht mehr stillen mag, bringt sie sofort zum ausrasten. Sie schreit so lange bis sie hustet und würgt ( was ich dann irgendwann nicht mehr aushalte und genervt wieder nachgebe). Habe mir schon Pflaster drauf geklebt , die sie mir aber wieder abpult oder eben brüllt. Ich habe wirklich keine Nerven mehr. Ist es vielleicht mein Fehler, dass ich doch immer wieder nachgebe? Aber ich kann sie doch nicht stundenlang brüllen lassen , bis sie würgt. Liebe Grüße


Biggi Welter

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Liebe Mariposa17, sicher ist Dein Kind noch nicht in der Lage alles Gesprochene bis ins letzte Detail zu verstehen, doch ich denke, dass der erste Schritt für dich sein sollte, dass Du mit deinem Kind darüber sprichst, wie es dir geht und was Du nicht mehr möchtest. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt. Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich wirst Du mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, kannst Du einen Weg finden. Wenn Du nicht mehr stillen möchtest, wird es am besten sein, wenn du schrittweise vorgehst, z.B. in dem du zunächst eine gewisse stillfreie Zeit in der Nacht einführst. Dazu kannst du wie folgt vorgehen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Deine Kleine wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich gar schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie sie in diesem zarten Alter ihren Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Dein Baby ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass deine Kleine sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du sie ein wenig ablenken wollen (falls sie sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in ihrer Nähe und versicherst ihr, dass alles ok ist. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. LLLiebe Grüße Biggi


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