Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kind weint an Brust

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Kind weint an Brust

Mitglied inaktiv

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Hallo! Mein Kleiner (6 Wochen) weint fast jeden Tag und das meistens ab dem frühen abend an meiner Brust, bäumt sich auf, spuckt die Brustwarze aus und schreit sich richtig in Rage. Oft soweit, daß kein Stillen mehr möglich ist. Das Ganze geht mir mittlerweile ziemlich an die Nerven. Ich denke, ich weiß, woran es liegt,aber ich weiß nicht mehr, was ich dagegen unternehmen kann.Ich habe meiner Meinung nach schon alles versucht, was ich so gelesen und gehört habe.Ich habe sehr viel Milch und sie kommt auch sehr stark geschossen, ihm läuft regelmäßig Milch aus dem Mund beim Trinken. Nur macht ihm das Tagsüber nicht so viel aus. Abends entwickelt sich ein stundenlanges 'Stilldrama' draus. Ich habe schon alle Stillpositionen ausprobiert, nach hinten gelehnt, auf dem Rücken liegend etc., ich streiche meine Milch vorher aus und auch bei einer Stillberatung war ich schon. Leider konnte mir auch dort nicht weiter geholfen werden. Was mache ich denn nun. Es wird einfach nicht besser und abends könnte ich regelmäßig heulen. Ich möchte so gerne weiterstillen, aber so halte ich das nicht mehr lange aus. Können sie mir noch weiterhelfen? Grüße, Violett.


Biggi Welter

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? Liebe Violett, es ist die Frage, ob das abendliche Weinen wirklich mit dem Stillen in Verbindung steht oder ob es sich nicht doch um die bei kleinen Babys sehr verbreitete abendliche Unruhephase handelt, die sehr, sehr viele Eltern täglich erleben. Die Unruhe und das Weinen sind nicht selten darin begründet, dass das Kind Probleme hat, sich in seinem neuen Leben außerhalb des Bauches zurecht zu finden. Als Mutter ist frau dann bemüht alles Mögliche zu tun, um das Kind zu beruhigen und genau dieses `alles MöglicheA kann die Falle sein. Oft ist weniger hier deutlich mehr. In dieser Situation ist - so schwer es auch fällt - Ruhe das alleroberste Gebot. Keine großen Aktionen und nicht ständig etwas neues ausprobieren, sondern das Kind mit viel Ruhe und möglichst wenig Aufhebens zu beruhigen versuchen. Vor allem, wenn die Mutter - was ja nur zu verständlich ist - angespannt ist, dann ist es vorteilhaft, wenn vielleicht der Partner das Kind nimmt, der weniger aufgeregt ist (oder eben die oben erwähnte Großmutter oder eine andere Person einspringt). Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Anschließend, wenn Sie etwas `LuftA für sich hatten, könnt ihr mit `neuer KraftA in die nächste Runde des abendlichen `MarathonstillensA gehen. Falls niemand da ist, der einspringen kann, kann ein ausgiebiger Spaziergang mit Kind im Tragetuch sehr hilfreich sein. Einfach mit dem Kind raus, die Gedanken baumeln lassen und dabei frische Luft tanken. Mit zunehmendem Alter werden diese abendlichen Schrei- und Unruhephasen dann weniger und bis dahin heißt es Ruhe bewahren und sich selbst immer etwas Gutes gönnen, damit die schwierigen Phasen besser zu überstehen sind. Vielleicht besuchen Sie einmal ein Stillgruppentreffen. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr hilfreich sein, vor allem, wenn frau dann erlebt, dass sich ihr Baby genau so verhält wie die Mehrzahl aller anderen Babys auch. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, na das hört sich ja seltsam an. Du meinst, dass Dein Kind an Deiner Brust weint, weil Du zuviel Milch hast? Ich bin zwar keine Stillberaterin und will mich hier auch nicht einmischen, aber es kommt mir komisch vor, dass dies der Grund für das Weinen Deines Kindes sein soll. Vielleicht findet Dein Kleiner es nicht gut, dass Du vorher dem Stillen Milch ausstreichst. Die Mumi setzt sich doch unterschiedlich zusammen. D.h. wenn ich mich recht erinnere ist sie am Anfang nicht sehr kalorienhaltig und eher wässrig und verändert sich dann beim Weitersaugen. Wird gehaltvoller und enthält mehr Nährstoffe (soll heißen diese Veränderung tritt während einer Stillmahlzeit von ca. 15 - 20 Min. auf). Vielleicht "beraubst" Du Deinem Kleinen so ungewollt seiner "kompletten" Mahlzeit. Weiß nicht ob ich richtig liege und mich verständlich ausgedrückt habe. War nur so ein Gedanke. Bin gespannt was Biggi antworten wird. LG Line


Mitglied inaktiv

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Liebe Line, Zu viel oder zu wenig Milch sind zum großen Teil eine Sache der Wahrnehmung. Manche Frauen laufen nie aus, haben kleine oder weiche Brüste...diese Frauen denken oft, sie haben zu wenig Milch. Andere Frauen haben harte oder geschwollene Brüste, die zwischen den Mahlzeiten auslaufen und während der Mahlzeiten regelrecht 'spritzen'. Verständlicherweise denken diese Frauen häufig, dass sie 'zu viel' Milch haben. Es kann trotzdem sein, dass beide Frauen gleich viel Milch haben! Ein starker Milchspendereflex bedeutet, dass dem Baby beim Trinken für eine Weile lang die Milch regelrecht in den Mund schiesst. Damit kommen viele Babys schlecht zurecht. Sie beginnen sich zu biegen, zu weinen und verschlucken sich, sobald die Milch so stark fließt. Das kann die Mutter zur Verzweiflung bringen. Uns hat geholfen, dem Baby jedes mal wenn die Milch einschiesst ein Signal zu geben. Ich klopfe der Kleinen dann sanft und rhythmisch auf den Po. Sie saugt dann nicht mehr sondern schluckt nur noch. Es gibt aber viele andere Tricks, die bei diesem Problem funktionieren! ;o) LG Steffi


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