Mitglied inaktiv
Hallo liebe Stillberatung. nachdem ihr mir in unserem Stillstreik so toll geholfen habt, habe ich heut wieder eine Frage an euch. Mein kleiner Zwerg ist mittlerweile ein gutes halbes Jahr. Er bekommt von mir bisher: gegen 7 Uhr - stillen gegen 9.30 Uhr - stillen gegen 11.30 Uhr - Gemüse-Kartoffel-Brei (ein ganzes Gläschen) gegen 14.00 Uhr - stillen gegen 16.00 Uhr - stillen gegen 18.30 Uhr - ca. 200g Milchbrei nachts nach Bedarf gestillt, mal mehr mal weniger .-) Wir waren heut beim Kinderarzt. Er hat in 4 Wochen knapp 50g nur zugenommen, gewachsen ist er gar nicht. (Waren vor vier Wochen auch schon beim Arzt, weil er absolut nicht kacken kann. Da hat der Ki-Arzt ihn auf Diät gesetzt --> kein Fleisch, keine Möhren.) Nun hat sich unser Stuhlgangproblem noch nicht wirklich gelöst und zugenommen hat er auch nicht. Da meinte die Kinderärztin heute, er würde zu wenig Milch kriegen, deswegen würde er nicht zunehmen und weil oben nicht genug rein geht, kann ja unten auch nix raus kommen! ich soll jetzt nicht mehr stillen, sondern ihm die Flasche (PRE) geben mit 200ml anstatt der Stillmahlzeiten. Nachts und morgens könnt ich ja noch anlegen, wenn ich so am stillen hängen würde. Bin jetzt total ratlos und verunsichert. will ja nur das Beste für den kleinen Mann... Achso. er trinkt über den Tag verteilt noch ca. 150ml Fencheltee-Apfelsaft-Schorle. Bin für jeden Rat dankbar. LG Anja
Kristina Wrede
Liebe Anja, hatte dein kleiner Zwerg denn bis zur letzten Untersuchung vor 4 Wochen zugenommen, und war bis dahin auch gewachsen? Falls ja, dann könnte es sich jetzt um eine kleine Wachstumspause handeln, die allein für sich betrachtet nicht problematisch sein muss. Denn ein Baby nimmt ja nicht linear zu, sonder eher in Schüben, und im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. GAR keine Zunahme und Wachstum ist natürlich schon ein Grund, genauer hin zu schauen, und es ist sicher nicht leicht zu identifizieren, wodurch genau dieser Entwicklungsstillstand verursacht ist und ob er "normal" ist oder nicht. Aber daher jetzt Hals über Kopf abzustillen ist nicht zwangsläufig die beste Alternative. Vielleicht wäre eine Möglichkeit, dass du zunächst einmal die Fencheltee-Apfelsaft-Schorle ersetzt durch Pre-Milch aus dem Glas oder der Tasse? Darüber hinaus kannst du beim Stillen mal probieren, ob Brustkompression dein Kind dazu bringen kann, mehr oder länger zu trinken als bisher, und so mehr Milch zu bekommen. Ich zitiere dir dazu im Anhang aus der Beschreibung dieser Technik von Dr. Jack Newman und hoffe, dass sie klar ist. Mein Vorschlag wäre, dass du diese beiden Umstellungen ausprobierst und in einer Woche nocheinmal bei der Ärtzin vorbei schaust, um dein Kind messen und wiegen zu lassen. Vermutlich wird sich dann doch eine Veränderung zeigen, und du brauchst dich nicht weiter zu sorgen. Wenn nicht, ist noch immer Zeit für weitere Maßnahmen. Lieben Gruß, Kristina "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess. (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
Mitglied inaktiv
Welche Flaschennahrung nehm ich da am besten? Wenn er eh schon solche Verdauungsprobleme hat, doch am besten was prebiotisches, oder? Könnt ihr was empfehlen?
Mitglied inaktiv
Hallo kristina. Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Also seine Gewichtszunahme sieht so aus: 12.01. 5710g 59cm 10.02. 6460g 62cm 15.03. 7250g 64cm 14.04. 7300g 64cm Aber ich geh jetzt mal einfach nicht von was schlimmen aus! Muß eh nächste Woche und übernächste Woche nochmal zur Kontrolle messen und wiegen. Den Tee bekommt er aus der Trinklernflasche. Kann ich da auch die Pre-nahrung draus geben? kann er die denn kalt trinken? Favorisierst du irgendeine bestimmte Marke? Und das mit der Kompression habich denk ich kapiert... werd das dann glei mal versuchen. LG und DANKE Anja
Kristina Wrede
Liebe Anja, Trinklernflasche ist schon ok, je nachdem, was du für einen Aufsatz darauf hast. Empfehlenswert ist es einfach, keinen künstlichen Sauger zu nehmen, weil dein Kind ansonsten möglicherweise beim Stillen Probleme haben könnte... Und du kannst die Milch durchaus bei Zimmertemperatur geben, musst einfach mal schauen, wie dein Kleiner darauf reagiert. Zur Not kannst du ja eine Thermoskanne mit nicht mehr kochend heißem Wasser zur Hand haben, um ihm doch immer mal wieder eine warme Portion Milch anzubieten. Eine bestimmte Marke für die PRE kann und darf ich dir keine empfehlen, aber die sind im Prinzip "genormt" und somit alle gleich gut. Aber es sollte tatsächlich PRE und nicht eine der Folgenahrungen sein, die enthalten nämlich völlig überflüssige Kohlehydrate... Lieben Gruß, Kristina
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