Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

kind akzeptiert keinen sauger

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: kind akzeptiert keinen sauger

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

liebe biggi, ich stille meine tochter jetzt seit 6 monaten und habe leider, wie schon bei meinem sohn, ein ekzem an den brustwarzen entwickelt, die haut ist ständig wund, offen und es schmerzt beim stillen stark. cortisonsalbe und pflegeprodukte bringen nur kurzfristig besserung, von meinem sohn damals weiß ich auch dass die hautprobleme erst verschwinden werden wenn ich abgestillt habe, was bei meinem sohn mit 19 monaten der fall war. nun habe ich diesmal nicht so viel durchhaltevermögen und möchte (wenn auch ungern) das stillen reduzieren - nur nimmz meine tochter keinen sauger (schnuller auch nicht), sie beißt nur darauf rum, trinken tut sie weder wasser noch fertigmilch aus der flasche. mit beikost habe ich schon angefangen, das hat am stillverhalten aber kaum etwas verändert, das problem ist vor allem das einschlafstillen mit nuckelorgien und nächtliches dauerstillen, sie lässt sich auch durch nichts anderes zum ein- und weiterschlafen bewegen. können sie mir einen rat geben, wie ich unter diesen umständen langsam abstillen und v.a. nachts etwas verändern kann? lg doro


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Doro, da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Jede Familie muss für sich selbst ausprobieren, was am besten funktioniert, doch nach meiner Erfahrung ist es wenig sinnvoll zuerst das nächtliche Stillen ausfallen zu lassen. Günstiger ist es in den meisten Fällen zuerst das mittägliche Stillen einzuschränken und schließlich wegzulassen, dann das abendliche Stillen und zuletzt das Stillen in der Nacht. Wenn Sie nun abstillen wollen, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust aber nicht Sie selbst und Ihre Liebe. Dazu können Sie die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen, Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal Ihrem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Sie können Ihr Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann Ihrem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Probieren Sie es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Biggy, das hattest du mir geantwortet. Quote mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Ich würde jetzt schon lieber noch Säuglingsmilch anbieten und nicht noch mehr Beikost und langsam eine Stillmahlzeit nach der anderen ersetzen. Pre-Milch kannst ...

Meine Tochter ist nun knapp 3 Tage alt und hat eine leichte gelbsucht sowie Gewicht verloren. Der Milcheinschuss ist wirklich schleppend, es wird richtig sein ihr zusätzliche Nahrung zukommen zu lassen, auch wenn ich es halb sehr traurig bin. Kennt ihr einen naturnahen Sauger, der mir den Umstieg ein bisschen erleichtert? Ich Pumpe alle 2 Stun ...

Guten Tag, ich weiß nicht, ob meine Frage hier richtig ist oder in welchem Forum ich diese sonst stellen sollte. Ich wollte wissen, wie oft man die kompletten Flaschen und Sauger austauschen sollte. Ich benutze zurzeit zwei Plastikflaschen täglich seit ca. etwas mehr als einem Monat. Ich spüle sie immer nach Gebrauch per Hand und sterilisiere ...

Hallo Meine Tochter, 4 Mt, wird teils gestillt, teils mit Pulvermilch ernährt. Da sie knäpplich zunimmt, hat die Pädiaterin in der 4 Mt Kontrolle empfohlen , 1er Milch statt Pre Milch zu geben. Nun habe ich mir überlegt, ob ich vom 1er Sauger (MAM) auf een 2er wechseln soll, damit sie grössere Portionen trinkt; sie trinkt zwischen 70 und 140ml, ...

Hallo, mein Baby ist jetzt fast 4 Wochen alt,,er hat eine Ösöphagusartresie und ein sehr stark fliehendes Kinn ( Pierre robin) Er wurde an der Speiseröhre direkt operiert und seitdem über die magensonde ernährt! Seit Anfang der Woche darf er die ersten Trinkversuche mit der Flasche starten und seit vorgestern auch die Brust! Das klappt leider nic ...

Hallo, meine Tochter wird nächste Woche 1 Jahr alt. Aktuell bekommt sie zum Einschlafen abends noch eine Flasche mit Pre Milch. Ansonsten isst sie am Familientisch mit. Noch hat sie keine Zähne aber das wird sich denke ich recht bald ändern. Daher kommt mir die Frage auf, ob wir alternativ zur Flasche mit normalem Sauger eine andere Flasche verwe ...

Hallo, Mein Baby hat einen Soor im Mund und am Po. Sie und ich werden beide behandelt. Da sie teilweise die Brust verweigert, gebe ich ihr ab und an abgepumpte Muttermilch. Darf ich ihr, solange wir den Soor noch haben, nur die frisch abgepumpte Muttermilch geben oder darf ich die abgepumpte Muttermilch eventuell 24 Stunden im Kühlschrank aufbe ...

Hallo, meine Tochter (9 Wochen alt) hat scheinbar eine Saugverwirrung. Sie dockt kurz an der Brust an, lässt sie dann aber gleich wieder los und dreht den Kopf weg, um dann sofort wieder anzudocken. Das kann ewig so gehen, obwohl sie Hunger hat. Ab und zu trinkt sie ein paar Schluck. Nachts geht das Trinken meist gut. Ich habe auch schon versucht ...

Ich stille, möchte aber gerne auch mal ab und zu vor allem Abends für ein paar Stunden Flexibilität haben, um mel Treffen ohne das Baby wahrnehmen zu können. Daher würde ich gerne probieren abzupumpen und versuchen meinem Sohn die Flasche anzubieten, so dass mein Mann auch mal Abends "Dienst" haben kann.  1. Gibt es Tipps, oder etwas zu beachten? ...

Liebe Biggi, ich bin etwas verzweifelt. Mein Junge ist nun 8 Monate alt und ich versuche seit er 6 Monate alt ist langsam abzustillen. Ich muss es machen, da ich einen Tumor in der Brust habe (bisher gutartig) der behandelt werden muss.  Er verweigert die Flasche allerdings. Er kaut und spielt mit dem Sauger, bis er ihn dann letztendlich wegsc ...