Mari-s
Liebes Stillteam, mein Sohn, jetzt 22 Monate, schläft momentan mittags und abends im Bett nur durch Einschlafstillen ein. Mittags kann er inzwischen auch häufig im Kinderwagen einschlafen (seit er etwa 15 Monate alt ist) - mit vorherigem Stillen. Bis er 18 Monate alt war, klappte das Einschlafen auch noch durch Herumtragen, das wurde ihm aber zu unbequem. Gegen das Stillen an sich habe ich nichts, ich stille meinen Sohn auch nachts noch mehrmals und bin sehr froh, dass wir dadurch alle halbwegs ruhige Nächte haben. Mein Problem besteht darin, dass er seit 3 Monaten in die Kita geht und dort partout keinen Mittagsschlaf machen will. Da ich momentan arbeitssuchend bin, kann ich ihn mittags holen und er schläft dann einfach zuhause. Aber wenn ich vielleicht schon sehr bald wieder arbeiten muss, selbst nur in Teilzeit, geht das nicht mehr. In anderen Forenbeiträgen war öfters zu lesen, dass die Kinder sehr wohl zwischen Zuhause und Kita unterscheiden können und sich entsprechend mit ihren Schlafgewohnheiten anpassen. Bei meinem Kind scheint das nicht der Fall zu sein. Er lässt sich auch nicht vom Papa oder von der Oma zum Einschlafen im Bett bewegen. Er will nicht einmal eine Ruhepause machen, wenn ich nicht da bin. Zwingt man ihn dennoch, ins Bett zu gehen, tobt und wütet und weint er, bis er kaum noch Luft bekommt. Nur meine Brust oder der Kinderwagen sind akzeptabel. Selbst die Erzieher in der Kita sind ratlos. Was kann ich tun, damit mein Kind auch ohne mich einschlafen kann? Ich kann bei Vorstellungsgesprächen gar nicht glaubhaft auftreten, weil ich ständig im Hinterkopf habe, dass mein Kleiner so lang in der Kita nicht durchhalten wird. Mein Mann wird auch etwas unruhig, weil die Finanzlast allein auf seinen Schultern ruht. Ein Schlaflernprogramm möchte ich eigentlich nicht durchziehen, zumal er sich ja sehr schnell total in Rage schreit. Dazu muss man vielleicht noch sagen, dass mein Sohnemann vermutlich ein 24-Stunden-Baby war. Als er mit 15 Monaten laufen lernte, ist er deutlich pflegeleichter geworden. Das erste Jahr aber war hart. Bitte entschuldigt die langen Ausführungen. Für Euren Rat wäre ich sehr dankbar. Viele Grüße Maria
Liebe Maria, das ist wirklich schwierig und ich glaube, Du brauchst jetzt dringend die Unterstützung der Erzieherinnen. Dein Kind kann und wird lernen, dass es dort schlafen kann, ohne dass die Welt zusammenbricht. Bitte die Erzieherinnen darum, dass sie die erste Zeit sehr liebevoll für dein Kind da sind und es begleiten. Vielleicht kann eine Erzieherin dein Baby tragen oder im Wagen schieben oder sich einfach zu ihm setzen und liebevoll beruhigend mit ihm sprechen. Dein Kind braucht jetzt liebevolle Konsequenz, um aus diesem Machtspiel aussteigen zu können. Evtl. würde es auch helfen, wenn DU mittags dort bleibst und dein Kind in den Schlaf begleiten könntest? Was meinst Du, wäre es für dein Kind dann leichter? Du kannst deinem Kind ganz klar sagen, wo deine Grenzen sind, das hat nichts mit Willen brechen zu tun! WENN Du wirklich überzeugt bist, dass Du so nicht weitermachen kannst, dann ist das OKAY!!!! Dein Baby spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Er wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, er bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Er ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass er sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist. Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es... Ich würde mich freuen, wenn Du mir in ein paar Tagen noch einmal schreibst, wie es Euch dann geht. LLLiebe Grüße, Biggi
bee79
Hi Ich würde Dir auch raten, mit den Erzieherinnen zu reden und ihnen zu vertrauen. Ich habe bis zur Geburt meines Sohnes in einer Krippe gearbeitet. Und es hat noch jedes Kind geschlafen. Bei einigen dauerts länger, den anderen reicht die Gruppendynamik. Wir haben mit Tragen, Kiwaschieben, Kuscheln, Händchenhalten die Kinder begleitet, bis sie es alleine konnten. Wichtig ist, dass die Krippe dem erhöhten Personalaufwand gewährleisten kann. Aber da sind auch die Eltern gefragt. Dass Du mit dabei bist, kann auch gut funktionieren. Wenn er schon mal mit Deiner Hilfe im Kiga geschlafen hat, ist die Situation nicht mehr ganz so befremdlich. Lg.
Vampirchen
Ich kann dich beruhigen - es klappt!!! Ich bin mit ähnlichen Gedanken nach einem Jahr Elternzeit wieder arbeiten gegangen. Unsere Große schlief entweder beim Stillen, Tragen oder im KiWa ein. Allerdings war sie nicht über Mittag in der Krippe. Aber damals hat sie vormittags noch hin und wieder ein Nickerchen gemacht. Unsere Krippenmädels haben sie dann einfach in den KiWa gelegt und bissi im Raum hin und her geschoben, dann schlief sie. Oder sie schlummerte bei Spaziergängen / Ausflügen im KiWa ein - damals fing sie erst zu Laufen an. Hab Vertrauen zu den Erzieherinnen, sprich ausführlich über deine Sorgen und Nöte mit ihnen. Ich bin sicher es wird klappen. Mit 22 Monaten habe ich unsere Große dann übrigens abgestillt, da ICH nicht mehr wollte und das Einschlafen sowohl bei Oma als auch Papa ohne Brust klappte. Kopf hoch - es wird - und alles Gute für die Jobsuche!
Mari-s
Liebe Biggi, vielen Dank für Deine schnelle und äußerst hilfreiche Antwort. Meine größte Angst war tatsächlich, all unsere Bemühungen, das viel beschworene "Urvertrauen" unseres Kindes zu stärken, könnten nun zunichte gemacht werden, wenn wir so massiv in sein Einschlafverhalten eingreifen. Deine Worte haben mich in dieser Hinsicht sehr beruhigt. Die Bezugserzieherin hat nun gleich am Montag noch einmal einen Mittagsschlafversuch gestartet, der erste seit mehreren Wochen. Sie ist dazu mit ihm allein in einen der mittags ungenutzten Räume gegangen. Das Gruppenschlafzimmer will er am liebsten gar nicht betreten. Und siehe da: Der Kleine ist ohne Schreien nach wenigen Minuten auf ihrem Arm eingeschlafen und ließ sich dann ins Bett legen, ohne wach zu werden. Am Dienstag hat er wohl kurz protestiert, ist dann aber auch recht zügig auf die gleiche Weise eingeschlafen. Ebenso heute. Für die Erzieherin ist es in Ordnung, ihn ab jetzt einzeln zum Einschlafen zu bringen. Ich bin überrascht, dass es nun nach all den Schwierigkeiten so problemlos geklappt hat, und unglaublich erleichtert! Auf das Einschlafstillen am Abend besteht mein Sohn natürlich weiterhin, aber das ist eine Sache, die wir etwas später angehen können. Viele Grüße und herzlichen Dank, Maria
Mari-s
Danke auch Dir für Deinen netten Zuspruch!
Mari-s
Dir ebenfalls danke! Ich hoffe ja, dass in nächster Zeit auch mal der Papa den Kleinen ins Bett bringen kann. So hole ich mir Stück für Stück etwas Freiraum zurück. :-)
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