Mitglied inaktiv
Hallo, meine kleine Maus wird am Montag 3 Monate alt. Da ich von Anfang an stillen wollte und ein absoluter Fläschchen-Gegner bin,leide ich sehr darunter, dass ich nach 4 Wochen langen Versuchen (häufiges Anlegen,Abpumpen, Brusternährungsset, Stillberaterin, Akupunktur....) aufgegeben habe. Auf einen Milcheinschuss habe ich nach meinem 7 tätigen Krankenhausaufenthalt vergebens gewartet. Nach 4 Wochen hatte ich beim Abpumpen auf beiden Seiten max. 30 ml. Bin total frustriert und mache mir Gedanken, woran es gelegen haben könnte. Die Betreuung im Krankenhaus war super, aber das anfängliche Mutmachen ist so langsam bei allen Ansprechpartnern auf ein hoffnungsloses Stirnrunzeln gestoßen. Inzwischen habe ich überhaupt keine Milch mehr, auch keine Verhärtung in der Brust usw...(auch ohne "Abstillen")Frage mich, ob es Sinn macht, es nochmal zu versuchen oder ob ich evtl. bei einem weiteren Kinderwunsch mir diesen Niederschlag ersparen kann. Kann es sein, dass es hormonbedingte Gründe gibt, da ich in dieser Hinsicht auch schon Probleme hatte und kann ich dann etwas dafür tun? Habe das Gefühl, dass mir so ein Teil meines "Mama-Seins" verloren geht. 1000 Fragen und doch noch einen Funken Hoffnung :o)...
Liebe Fröschchen, etwa 98 % aller Frauen können stillen, vorausgesetzt, sie bekommen die richtigen Informationen, werden korrekt unterstützt und wollen stillen. Der Umkehrschluss von dieser Aussage lautet: zwei Prozent aller Frauen können tun und lassen was sie wollen, können die beste Unterstützung der Welt erhalten und werden dennoch nicht (voll) stillen können. Gründe für eine zu geringe Milchbildung oder gar ein Ausbleiben der Milchbildung können in unterentwickeltem Drüsengewebe, aber auch bei Stoffwechselproblemen liegen (so hat eine Schilddrüsenunterfunktion möglicherweise einen gravierenden Einfluss auf die Milchbildung). Auch extrem starke Blutungen nach der Geburt können dazu führen, dass die Frau eine Art Hypophyseninfarkt erleidet und keine oder nur sehr wenig Milch bilden kann (Sheehan Syndrom). Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist auch das Stillmanagement in der Zeit unmittelbar nach der Geburt. Nicht immer, lässt sich alles, was in diesem Zeitraum nicht optimal gelaufen ist, wieder korrigieren. Es gibt die "Prolaktin Rezeptoren Theorie", die besagt, dass das häufige Saugen des Babys in den ersten Tagen der Stillperiode die Entwicklung der Prolaktinrezeptoren im Brustdrüsengewebe fördert. Bleibt die Förderung dieser Entwicklung durch zu wenig Stimulation aus, ist es nicht immer möglich die Milchmenge später entsprechend zu steigern. Im Tierversuch ist diese Theorie bereits belegt. Ein ganz anderer Gesichtspunkt, der keinesfalls so augenscheinlich ist, ist die Psyche der Frau. Wenn wir eine Frau mit Stillproblemen vor uns sehen, kennen wird nur sehr selten die Geschichte dieser Frau. Wir wissen in der Regel nicht, ob sie zum Beispiel als Kind oder Jugendliche missbraucht wurde und deshalb die Nähe, die das Stillen unwillkürlich mit sich bringt, nicht ertragen kann. Diese Frau will vielleicht wirklich stillen, versucht auch vieles und schafft es nicht, weil ihre Psyche es nicht zulässt. Leider ist dieser letzte Punkt viel häufiger die Ursache für Stillprobleme, als wir es uns oft vorstellen. Auch andere psychische Ursachen sind nicht gerade selten. Bei vielen Frauen ist es aber nach wie vor so, dass es schlicht und ergreifend an der mangelnden Betreuung und falscher Information liegt. So wird zum Beispiel immer noch geraten, dass stillende Frauen extrem viel trinken müssten, um die Milchbildung zu fördern, obwohl bewiesen ist, dass eine zu hohe Flüssigkeitszufuhr zu einer Verringerung der Milchmenge führen kann. Es wird immer noch viel zu wenig Augenmerk auf das korrekte Anlegen und richtige Saugen des Kindes gelegt, beides Faktoren, die nicht nur wegen der wunden Brustwarzen sondern auch für die optimale Stimulation der Brust extrem wichtig sind. Viele Frauen werden immer noch angehalten das Stillen sowohl was die Häufigkeit als auch die Zeit an der Brust betrifft einzuschränken obwohl letztlich der wichtigste Faktor für die Milchbildung das häufige Anlegen bzw. Anregen der Brust ist. Am besten setzt Du dich mit einer Beraterin vor Ort einmal in Ruhe zusammen du besprichst alles mit ihr, sie kann dir bei einer weiteren Schwangerschaft sicherlich zur Seite stehen! Lass deine Gefühle der Trauer zu, aber bleibe nicht dort stehen. Du hast viele Möglichkeiten, deinem Kind Liebe, Nähe, Geborgenheit und Trost zu geben, auch wenn Du nicht mehr stillst. Nicht nur stillende Mütter sind gute Mütter. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Ich kann total nachempfimden, wie es Dir geht. Leider habe ich auch keinen Rat, weil ich in der gleichen Situation bin. Also hoffe ich mit Dir auf viele Antworten, die uns vielleicht helfen werden. LG klngellotte
Mitglied inaktiv
Vielen, vielen lieben Dank, für die schnelle und ausführliche Antwort. Ich denke, dass ich einen Großteil der (negativ) Faktoren für mich ausschließen kann (soweit ich das selber beurteilen kann).Ich weiß auch nicht, ob ein neuer Versuch sinnvoll ist, darauf könnte auch ein zweiter Niederschlag folgen :o( Sollte vielleicht glücklich über meine super Schwangerschaft und meine absolut komplikationslose Geburt meiner gesunden süssen Maus sein. Können sie mir vielleicht einen Tip über Fachlektüre über dieses Thema geben, in den ganzen Stillbüchern finde ich nur Ratschläge für die Mamis, die die Möglichkeit haben/hatten zu stillen, die mir aber nicht wirklich weiter helfen. Auf jeden Fall werde ich mich bei meiner nächsten Schwangerschaft intensiver und früher um eine Stillberaterin in der Umgebung von SMÜ kümmern, die einen so netten und kompetenten Eindruck macht wie Sie. Vielen Dank und großes Lob für Ihre Arbeit. Liebe Grüsse Fröschchen
Liebe Fröschlein, als Fachliteratur empfehle ich gerne das "Handbuch für die Stillberatung", allerdings ist es wirklich teuer und eine Hebamme oder eine Beraterin kann es Ihnen evtl. auch leihen. Auch das Buch "Stillberatung und Stillförderung" von Karin Muß ist sehr empfehlenswert. Sie schreiben SMÜ, meinen Sie Schwabmünchen? Wenn ja, haben Sie Ihre Beraterin bereits gefunden, denn ich komme aus Lechfeld :. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Dankeschön, ich glaube mir tut ein bisschen schmökern ganz gut, vielleicht klappt es ja dann beim nächsten Nachwuchs. Ich war zur Stillberatung in LL, war während der Beratung und auch danach nicht wirklich glücklich und zufrieden. Werd mich wegen denn Büchern mal schlau machen, vielleicht gibt es die ja irgendwo zu leihen. Lieben Dank Fröschchen
Liebe Fröschchen, wenn Sie mögen, können Sie die Bücher von mir bekommen, rufen Sie doch einfach mal an :. LLLiebe Grüße, Biggi
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