Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Keine Milch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Keine Milch

Mitglied inaktiv

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Hallo! Wir planen ein zweites Kind welches ich gerne stillen möchte. Bei unserem 1. Kind hab ich 2 Wochen lang alles versucht um ihn zu stillen - alle 2Std Milchpumpe, Tees, Oele zum Einmassieren der Brust, Malzbier etc. Es hat alles nichts geholfen. Wir haben unser Kind vor und nach dem Stillen gewogen - kein Gramm mehr auf der Waage. Es war so schrecklich. Mein Frauenarzt sagte mir ich solle sofort aufhören zu Stillen - ich hätte wohl wirklich keíne Milch. Kann das denn wirlich sein - habe ich ein Chance auf Milch beim 2. Kind. Ich möchte diese Qualen aber nicht nochmal mitmachen. Meine Oma hat 1952 meine Mutter - als einziges Kind- geboren und hatte keine Milch. Damals war das Nicht-Stillen weder modern noch war éin Fertigmilchangebot vorhanden, meine Mutter hat nie gestillt, weil das in der Zeit nicht üblich war - hat aber auch keine Medikamente bekommen die die Milchproduktion hemmen.. Ist es vererbbar, dass keine Milch produziert wird??? Mein Sohn ist auch 2 Wochen zu spät und nur mit zweimaliger Einleitung zur Welt gekommen - braucht man für den Startschuss zur Geburt nicht das gleiche Hormon wie zum Stillen auch (Oxy...?). Vielleicht wird dieses Hormon eben nicht bei allen Frauen produziert. Ich wäre sehr froh, wenn Sie mir irgendwie weiterhelfen könnten. Vielen herzlichen Dank, Tanja


Biggi Welter

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? Liebe Tanja, etwa zwei Prozent aller Frauen sind tatsächlich nicht in der Lage genügend Milch für ihre Kinder zu bilden und in extrem seltenen Fällen kann eine Frau überhaupt keine Milch bilden. Ob nun die Frauen Ihrer Familie zu diesen seltenen Fällen zählen, kann ich weder ausschließen noch bestätigen. Es ist aus meiner Erfahrung heraus jedoch in den meisten Fällen einer solchen „Familiengeschichte" so, dass die Frauen nicht wirklich körperlich nicht in der Lage waren/sind Milch zu bilden, sondern dass es fast immer eine unzureichende Betreuung gab und die Milchmenge deshalb nicht an den Bedarf des Kindes angepasst werden konnte. Den „Startschuss" für das Einsetzen der Milchbildung gibt das Ausstoßen der Plazenta. Die Plazenta bildet nämlich ein Hormon, das die Milchbildung hemmt (PIF). Sobald die Plazenta ausgestoßen ist, wird dieses Hormon nicht mehr weiter gebildet und es ist der Weg frei für die anderen Hormone, die die Milchbildung „anschieben". Die Tatsache, dass die Geburt bei Ihnen eingeleitet wurde, hat also keinen Zusammenhang mit der Milchbildung. Um Ihnen wirklich weiter zu helfen müssten sehr viele Fragen im direkten Kontakt geklärt werden. So zum Beispiel, ob sich Ihre Brust in der Schwangerschaft verändert hat und ob Ihre Schilddrüsenfunktion in Ordnung war. Kann es sein, dass Plazentagewebe in der Gebärmutter zurückgeblieben ist? Hat sich bei Ihnen damals jemand mit entsprechender Erfahrung angeschaut, wie Ihr Baby angelegt war und wie es an der Brust saugt? Was sichergestellt, dass das Kind effektiv saugt und die Brust richtig fasst? Mit was für einer Pumpe haben Sie abgepumpt und haben Sie eine eingehende Beratung über den korrekten Gebrauch der Pumpe erhalten? Wenn Sie das nächste Baby stillen mögen, kann ich Ihnen nur wärmestens ans Herz legen, sich baldmöglichst mit einer Stillberaterin vor Ort in Verbindung zu setzen und alle diese Fragen (und noch mehr) zu klären und sich dann auch zu informieren, was Sie dieses Mal anders machen können. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich wünsche Ihnen eine schöne restliche Schwangerschaft, eine gute Geburt und diesmal eine harmonische Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Tanja, ich bin zwar keine Hebamme noch eine Stillberaterin, aber ich bin Mutter von drei Kindern, der Jüngste ist jetzt 9Wochen und ich kann dir aus Erfahrung sagen wie wichtig eine gute STillberatung ist, bei meinem ersten Sohn hat mich auch schnell der Mut verlassen, vorher, nachher wiegen...das ging an die Nerven und hat schnell entmutigt.Bei unserem 2. Sohn hab ich dann eine supergute Hebamme gehabt die mich ermutigte und betreute und siehe da, es klappte wunderbar, 7 Mon voll stillen, dann selbstständiges abstillen.Bei unserem 3.Sohn klappt jetzt alles wie von selbst und auch in der Klinik hatte ich gleich schon vor der Geburt geklärt das er nicht zugefüttert wird, weder mit Tee noch mit Traubenzuckerlösung. Ich kann dir nur raten dir ne gute Betreuung zu suchen und vor allem lass diese Wiegerei vorher und nachher, in der Anfangszeit reicht einmal wöchtenliches Wiegen aus.


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