Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kaum noch Milch beim Abpumpen... Zuwenig Milch??

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Kaum noch Milch beim Abpumpen... Zuwenig Milch??

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Liebe Biggi, ich pumpe gelegentlich Milch, die dann mein Mann ein bis zweimal die Woche geben kann, damit ich studieren kann. Ich benutze die Pumpe von Avent. Anfangs konnte ich immer ziemlich große Mengen zwischen den Stillmahlzeiten abpumpen, 100 ml, manchmal noch mehr, nun geht tatsächlich fast gar nichts mehr. Ich pumpe und pumpe, aber es kommen höchstens 20-30 ml. Ob wohl meine Milch so stark zurückgegangen ist? (Mein Sohn ist jetzt knapp 11 Wochen alt und kommt in letzter Zeit recht häufig, trinkt dann aber immer nur an einer Brust, alle Versuche,ihm auch die andere Seite anzubieten und so die ABstände wieder etwas zu verlängern, scheitern!) Ich bin wirklich verunsichert, was die Milchmenge betrifft... Oder mache ich plötzlich beim Pumpen etwas falsch? Aber vor einigen Wochen hatte ich überhaupt keine Probleme. Ich habe wirklich große Angst davor, nicht mehr genug Milch zu haben, zumal dies einer Freundin von mir trotz häufigen Anlegens jetzt offenbar passiert ist und sie es erst so spät gemerkt hat, daß ihr Kleiner schon einiges an Gewicht verloren hat. Ich weiß vom Lesen der Postings hier, daß dies wohl nicht so oft geschieht, habe aber dennoch diese große Unsicherheit. Sowohl von Mutter als auch Schwiegermutter kenne ich die Geschichte vom pötzlichen Wegbleiben der Milch, vielleicht habe ich auch deshalb diese Sorge... LG Krissie


Biggi Welter

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? Liebe Krissie, ich weiß, mindestens tausend Frauen im Freundes und Bekanntenkreis und selbstverständlich in der Verwandtschaft hatten „plötzlich keine Milch mehr". Wenn dann eine Stillberaterin die ganze Geschichte hört und alle Faktoren, die in der Situation mitgespielt haben, dann stellt sich fast immer heraus, dass die Milch nicht „plötzlich und unerwartet" ausgeblieben ist, sondern es mehrere Ursachen gab, die leider nicht richtig gedeutet wurden und dementsprechend auch nicht richtig (be)handelt. Auch deine Beobachtung ist ein geradezu „klassischer Fall". Es ist eine bekannte Tatsache, dass nicht alle Frauen in der Lage sind, über einen längeren Zeitraum viel Milch abzupumpen. Manchmal hilft es, wenn sie dann eine eingehende Pumpberatung bekommen, das Pumpenmodell wechseln oder lernen, dass sie sich an der Pumpe entspannen können. Manchmal lässt sich die Milchmenge mit der Pumpe aber einfach nicht mehr weiter aufrecht halten, denn eine Pumpe ist nun mal kein Baby und es gibt Frauen, die mit dem Pumpen (langfristig oder von vorneherein) nicht zurecht kommen. Ich kann aus der Ferne nicht beurteilen, was bei dir der Auslöser für den Milchrückgang beim Pumpen ist, doch die „Wirkung" auf dich ist typisch: Du machst dir Sorgen, dass deine Milchmenge weniger wird und nicht mehr ausreicht für dein Kind. Da dein Sohn (vermutlich wegen einem Wachstumsschub, er ist im passenden Alter) jetzt auch noch sehr häufig an die Brust will, werden deine Sorgen noch größer. Diese Sorgen bedeuten Stress und Stress wirkt sich negativ auf den Milchspendereflex aus. Das wiederum bedeutet, dass die Milch nicht mehr so gut fließt, weil die Mutter angespannt ist. Noch ist nicht die Milchmenge zu gering, sondern die Milch fließt nicht gut, doch der nächste Schritt ist dann - falls nicht spätestens jetzt etwas passiert - dass tatsächlich die Milchmenge zurückgeht. Der Teufelskreis ist perfekt. Es ist bei diesem Szenario keineswegs so, dass die Frau prinzipiell nicht in der Lage wäre, genügend Milch zu bilden, es ist lediglich eine ganze Kette von Ereignissen, die schließlich das Endresultat „zu wenig Milch" hat. Mit der richtigen Information und einer kompetenten Betreuung wäre es möglich (am besten gleich ganz zu Beginn) hier gegenzusteuern. Ich kann dir nur wärmstens empfehlen, dich mit einer Stillberaterin vor Ort in Verbindung zu setzen und dich mit ihr über deine Sorgen zu unterhalten. Wissen ist Macht - das gilt auch beim Stillen. Das richtige Wissen verleiht dir die Macht, schwierige Situationen zu lösen oder gleich zu vermeiden. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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