Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kann ich mein Kind überfüttern

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Kann ich mein Kind überfüttern

Zwetschge

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Hallo mein Sohn wird am Freitag 12 Wochen alt. Er kam mit 3510g auf die Welt und wiegt jetzt gute 7 kg. Ich stille ihn voll und komme so auf ca 4-6 Mahlzeiten am Tag bzw jetzt bei dem heißen Wetter waren es doch mehr. Er kommt abends so gegen 20-21 Uhr das letzte mal und dann erst wieder gegen 6-7 Uhr. Danach meist alle 4 Stunden. Meiner Meinung nach trinkt er nur wenn er wirklich Hunger/Durst hat. Und er trinkt auch nicht immer aus beiden Brüsten sondern oftmals langt ihm eine. Bzw geht nicht mehr hin wenn er satt ist Jetzt bin ich aber doch verunsichert worden da mich mehrere Leute drauf angesprochen haben da er so propper ist. Aber denke mir immer ich kann ihn nicht über füttern. Ich selbst leider aber auch an Übergewicht. Oder kann ich mit meiner Ernährung so viel dazu beitragen? Seit ich stille versuche ich schon auf sehr Abwechlungsreiche und ausgewogene Ernährung zu achten. Vielen Dank Zwetschge


Biggi Welter

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Liebe Zwetschge, schön, dass ich dich beruhigen darf :-). Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist von Baby zu Baby verschieden und kann auch beim selben Baby von Woche zu Woche wieder wechseln. Manchmal macht es sehr häufig in die Windeln, wobei jedes Mal nur ein Fleck in der Windel erscheint. Anfangs kann es sein, dass ein Baby bei jedem Stillen in die Windeln macht. Bei einem vollgestillten Baby ist das jedenfalls kein Durchfall. Vielleicht macht es aber auch nur zwei bis dreimal pro Woche richtig die Windeln voll. Unter völlig normalen gestillten Babys gibt es da beträchtliche Abweichungen. Selbst wenn es gelegentlich einen grünen, wässrigen Stuhl hat, ist das bei einem gesunden Baby kein Grund zur Sorge. Auch kann sich die Farbe der Ausscheidungen an der Luft ändern. Ein großer Vorteil ist, dass dein Kind keine Verstopfung bekommt, denn Muttermilch enthält genügend Wasser, um seinen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Verstopfung (harter, trockener Stuhl) hat nichts mit den Zeitabständen zu tun, bis das Baby wieder volle Windeln hat. Manche gestillten Babys haben fünf bis zehn Tage oder noch länger keinen Stuhlgang und dann völlig normalen, aber erwartungsgemäß sehr viel Stuhl. So lange das Baby fit ist, ist alles okay :-). LLLiebe Grüße, Biggi


Zwetschge

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Was ich vergessen hab vielleicht ist das auch wichtig. Er hat tgl teilweise bis zu 3 mal Stuhlgang. Auch das weiß ich mittlerweile ist für gestillte Kinder eher unwahrscheinlich.


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