Fini222
Liebe Stillberaterinnen, mein Sohn ist 6 Wochen alt und wurde die ersten 3 Wochen „direkt“ gestillt. Da hing er meistens sehr lange (mindestens 40 Minuten pro Seite) an der Brust und hat dabei immer wieder stark gebrüllt. Schluckgeräusche habe ich nur selten gehört. Daraufhin haben sich 2 Hebammen den Stillprozess angeschaut und meinten, der Kleine trinkt nicht effektiv genug an der Brust. Wir haben viel probiert. Zu diesem Zeitpunkt ist die Gewichtszunahme auch über eine Woche stagniert. Des Weiteren hatte ich 2 mal einen Milchstau und blutende, stark schmerzende Brustwarzen. Auf Empfehlung der Hebammen habe ich begonnen abzupumpen, da mein Kind trotzdem in den Genuss der Vorteile von Muttermilch kommen sollte. Ich besorgte mir noch den Spezialsauger Calma von Medela, da es hier die geringste Saugverwirrung geben sollte und sich mein Sohn trotzdem „anstrengen“, also saugen muss. Ich hatte nun das Gefühl, dass er endlich satt und zufrieden wird. Die nächtlichen Schreiphasen haben deutlich nachgelassen. Seit über einer Woche aber nehmen die Milchmengen extrem zu. Auch mit 1100 ml am Tag lässt sich der Kleine nicht zufriedenstellen. Ich denke schon, dass er Hunger hat - da zeigt er ein sehr schrilles Schreien und leckt an seinen Fäusten, sucht und gibt schmatzende Geräusche von sich. Nach einer Flasche von 150ml schreit er weiter und es ist auch nachts maximal eine Pause von 3 Stunden möglich. Wir versuchen schon alles, um ihn länger hinzuhalten. Wir tragen ihn stundenlang herum, geben ihm sehr viel Nähe (er schläft von Anfang an nur mit sehr viel Körperkontakt und lässt sich nicht ablegen) oder machen einen Ausflug im Kinderwagen. Doch meistens lässt er sich nicht beruhigen und sein Schreien wird immer hysterischer, bis er die nächste Flasche erhält. Wenn wir nicht begrenzen würden, würde er noch mehr als 1100 ml trinken. Dabei fühle ich mich sehr schlecht, weil der Kleine ständig vor Hunger schreit und wir ihn nicht mehr geben. So kommt er auch kaum noch zur Ruhe bzw. in den Schlaf. Wir machen uns aber große Sorgen, dass diese Trinkmengen z.B. seinen Nieren schaden oder später zu Übergewicht führen. Ist diese Trinkmenge auf Dauer gefährlich? Auch die Verdauung bereitet ihm scheinbar Probleme. Er hat Blähungen und quält sich sichtlich. Er wiegt nun 4,8 kg (6 Wochen) bei 54cm und ist mit 3035g in der 38. SSW zur Welt gekommen. Alleine in der letzten Woche hat er über 500g zugenommen!!! Laut Kinderarzt sei unser Sohn „überfressen“ und wir sollen auf maximal 600 bis 700 ml reduzieren und einen längeren Rhythmus zwischen den Mahlzeiten einführen. Einige Babys hätten laut ihm kein Gefühl für Hunger und Sättigung. Ich frage mich, wie wir das schaffen sollen, wo doch die Begrenzung auf einen Liter schon so ein Kampf und unser Sohn ständig unzufrieden ist. Wir tun wirklich schon alles, um ihn abzulenken. Ich komme schon kaum noch zum abpumpen der Milch und muss manchmal eine Mahlzeit PRE Nahrung am Tag geben. Man hört ja immer, dass man nach Bedarf stillen bzw. füttern sollte. Wenn er an der Brust trinken würde, wüsste ich auch gar nicht, welche Mengen er zu sich nimmt. Überfüttern wir den Kleinen wirklich? Haben Sie einen Tipp, wie wir das besser Verhindern können? Vielen Dank für Ihre Bemühungen! Liebe Grüße Fini
Liebe Fini, ALLE Stillexperten empfehlen das Stillen nach Bedarf, ein voll gestilltes Kind kann nicht überfüttert werden! Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Lieben Gruß Biggi
Fini222
Liebe Biggi, vielen Dank für Ihre Antwort! Das gilt dann auch für abgepumpte Muttermilch, die mit der Flasche gegeben wird? Beim direkten Stillen haben wir ja leider Probleme.. Liebe Grüße Fini
Liebe Fini, ich würde in diesem Alter keine Nahrungsbegrenzung machen, sondern erst einmal abwarten, wie sich die Zunahme weiter entwickelt! Lieben Gruß Biggi
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