Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

kann das stillen die Ursache sein?

Biggi Welter

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Frage: kann das stillen die Ursache sein?

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Hallo, mein Sohn ist 8 Monate alt und ich stille ihn noch nachts 2 x, morgens und über den Tag verteilt 3 x. Nun habe ich seit mindestens 6 Monaten gesundheitliche Probleme die sich in Sehstörungen, Schwankschwindel, Kreislaufprobleme (teilweise extrem) Müdigkeit äußern. Ich war bei zig Ärzten. HNO, Augenarzt, Orthopäde, Allgemeinmedizin. Eisenwert, Schilddrüse, Zucker sind i.O. EKG ist i.O. Es wurde auch schon ein Schädel CT gemacht, Gott sei dank auch nichts gefunden. Nun meinte mein Arzt es sei vom Stress mit zwei Kindern, und die Hormonumstellung bis zu einem 1 Jahr nach der Schwangerschaft. Er meinte nach dem abstillen müßte es besser werden. Ich will aber nicht "einfach so" abstillen. Mir liegt sehr viel daran und unsere Tochter habe ich auch 15 Monate gestillt. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich jetzt abstille, die Probleme aber nicht besser werden. Langsam denke ich schon ich bin reif für den Psychologen. Haben Sie schon mal von diesen Beschwerden im Zusammenhang mit den Hormonen oder der Schwangerschaft/Entbindung gehört? Vielen, lieben Dank für Ihre Antwort. Rieke80


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Liebe Rieke80, leider wird immer wieder gesagt, stillen lauge die Mutter aus oder führe zu Erschöpfungszuständen usw. . Wenn das Stillen so anstrengend und für die Mutter belastend wäre, würden anerkannte Organisationen wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nicht eine mindestens zweijährige Stillzeit für ALLE Kinder empfehlen (nicht nur für die, die in Entwicklungsländern leben, wie diese Empfehlung fälschlicherweise immer wieder ausgelegt wird). Die WHO setzt sich auch das Wohl der Frauen ein. Das Stillen laugt die Mütter nicht aus und schwächt auch nicht ihr Immunsystem, auch wenn dies immer wieder behauptet wird. Die Tatsache, dass Muttersein einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet, führt dazu, dass Mütter von kleinen Kindern oft anfälliger sind als kinderlose Frauen oder Frauen mit älteren Kindern. Ehe Du nun wirklich wohl auch gegen deine innere Überzeugung abstillst, versuche doch einmal einen anderen Weg: Gönne dir selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügelst Du es nicht und trägst es für zehn Minuten. Dann vergleichst Du: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Du kannst dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnell eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Versuche dir am Tag Freiraum für dich zu schaffen. Vielleicht kann dir dein Mann, deine (Schwieger)Mutter, eine Freundin oder ein verantwortungsbewusster Teenager dein/e Kind/er für eine Stunde oder so abnehmen, mit ihm spazieren gehen oder spielen und diese Zeit nutzt du für DICH. Selbst wenn Du nur in Ruhe in der Badewanne liegt, einmal um den Block joggst oder dich mit einer Zeitung und einer Tasse Tee in einen anderen Raum begibst, so ist das ein Weg aufzutanken und wieder neue Kraft zu schöpfen für den anstrengendsten Beruf der Welt: Mutter. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese "gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Suche dir wirklich Hilfe und Unterstützung. LLLiebe Grüße, Biggi


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