Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ist das so richtig?

Frage: Ist das so richtig?

Lixmama

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Liebe Frau Welter, ich will mit der Frage eigentlich nur mein Gewissen beruhigen, für mich ist mein Verhalten vollkommen richtig, wenn auch bei manchen umstritten. Ich verwöhne mein Kind, und das ist auch gut so. Ich habe schon meinen große Tochter sehr großzügig gestillt und bei Kleinen mach ich das genau so. Nach einem sehr schwierigem Start und drei Monaten Schmerzen beim Stillen läuft es jetzt Super. Er ist acht Monate und wird immer noch zu sagen wir mal 90 % gestillt. Er bekommt Beikost - wobei ich Beikost wörtlich nehme und es eben nebenbei mit gebe anstatt Mahlzeiten zu ersetzen - wird aber immer noch sehr gerne gestillt. Besonders zum Einschlafen und zum Weiterschlafen Nachts. Stimmt das denn wirklich, dass man damit verhindert, dass die Kinder das selbst Einschlafen nicht lernen. Also ich habe ein glückliches, zufriedenes Kind. Er weint fast nie, auch Nachts nicht. Er wird munter, er schläft natürlich mit mir im Bett. Er wird dann gestillt, braucht meist Nachts nur eine Seite, und wir schlafen beide zufrieden weiter. Ich kenne das garnicht, durchgemachte Nächte, ich bin auch nie müde, weil ich nach dem Stillen gleich weiterschlafe, oder auch dabei. Das kann doch so falsch nicht sein, wenn Mama und Kind glücklich, munter und zufrieden sind? Meine Große hat auch fast drei Jahre gebraucht, bis sie selbst einschlafen konnte - na und? Irgendwann, wenn die Zeit reif ist, lernen die Kinder das schon. Und beim Kleinen wird es wieder genauso. Auch wenn ich mir von meinem Umfeld gerne mal anhören darf, ich würde mein Kind verwöhnen. Ja das tue ich, und zwar gerne und auch noch mit vollem Vorsatz. Daran gibts doch nichts zu meckern - oder? LG von Heike, deren Zwerg gerade auf dem Sofa liegt, noch einen Milchtropfen am Mund und selig seinen Morgenschlaf hält.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Heike, nein, da gibt es NICHTS zu meckern :-). Warum sollte es ein Fehler sein, dass Sie Ihrem Baby Wärme, Nähe, Geborgenheit und Vertrauen geben, indem Sie es zu sich ins Bett nehmen und so handeln, wie es seit Urzeiten auf der ganzen Welt gehandhabt wird, wenn wir von unserer westlichen Kultur absehen. Ein Wissenschaftler hat einmal das Alleineschlafen von Babys und Kindern als „großes Experiment der westlichen Welt“ bezeichnet. Es gibt keinen Grund, dass Sie etwas daran ändern müssen, dass Sie Ihr Baby bei sich im Bett haben und nach Bedarf stillen und auch in den Schlaf stillen, es sei denn SIE persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Einen Menschen zu lieben bedeutet auch ihn zu achten und ernst zu nehmen. Kann man damit einem Menschen schaden? Wohl kaum. Die Empfehlungen von Stillexperten und auch von so einer renommierten Organisation wie der WHO lauten für die gesamte Stillzeit, dass nach Bedarf gestillt wird, auch bei einem älteren Baby oder Kleinkind (das heißt natürlich nicht, dass frau bei einem Kleinkind nicht doch gewisse Grenzen setzen kann). Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwierig es manchmal sein kann, sich mit dieser Einstellung in unserer Gesellschaft zu behaupten. Immer wieder trifft einem der Vorwurf der „Sklave" seines Babys zu sein oder einen kleinen Tyrannen heranzuziehen. Aber: Kinder, die als Babys gelernt haben, dass sie sich auf ihre Mutter verlassen können, deren Bedürfnisse gestillt wurden, gehören später meist zu den Menschen, die in sich selbst ruhen, ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt haben (denn sie waren ihren Eltern etwas wert) und ausgeglichen durch ihr Leben gehen können. LLLiebe Grüße, Biggi


Jendriks_Mama

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Guten Morgen Heike! Schön zu lesen! Ich mache es mit meinem Sohn (8,5 Monate) ganz genau so. Und wenn er fünf ist, bis er alleine einschläft, dann bin ich eben so lange nah bei ihm! Warum nicht? Ich bin ausgeruht und glücklich, genauso wie Jendrik. Wenn es keine anderen Störfaktoren gäbe würden wir jede Nacht von 21:00 Uhr bis 08:00 Uhr schlafen (wenn nicht länger :)). Jendrik schläft auch meistens so lange. Ich liebe es, ihn so nah bei mir zu haben! Warum sollte ist es dann "abgewöhnen"? Gruß Sarah


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