Mitglied inaktiv
Guten Morgen, mein Sohn ist jetzt genau 6,5 Monate alt und ich wollte ihn eigentlich bis zum "7.Monatstag" voll stillen. Seit 14 Tagen hat er jetzt eine solch blöde Angewohnheit, daß ich aber an mir zweifle ob er nicht doch früher was bekommen sollte. Mit den Frauen der "Müttergenation" (meine Mutter, Schwiegermutter, TAnten usw.) kann man eigentlich erst reden wenn Kinder etwas zugefüttert bekommen, denn vorher heißt es bei wirklich jedem Problem "Der wird nicht mehr satt". Seit zwei Tagen legt er sich auf den Rücken und brüllt die Straße zusammen, praktisch zu jedem Anlass. Stösst er beim Rollen (statt Krabbeln) auf ein Hinderniss, soll er einschlafen und ist noch nicht total erschöpft, soll er im Laufstall spielen bis ich abgespült habe, usw. jedesmal beim kleinsten Unmut, weint er nicht sondern brüllt ohne Weinen. Wie ein zweijähriger Trotzkopf. Schmerzen glaub ich hat er keine, Fieber auch nicht, geimpft wurde er, aber diese "Sucht" hatte er ja Tage vorher angefangen. Zähne sind schon am durchkommen sagt der KiA, aber man sieht und spürt noch nichts. Sorry daß es so lang wurde. Was kann denn das nun wieder sein. Die große ging ja auch in dem Alter nicht gerne ins Bett, und drehte sich auch dauernd vom Bauch (beide schlafen nur in Bauchlage, sonst finden sie gar keine Ruhe) auf den Rücken. Aber man legte sie halt 2 bis 3 x zurück und sie kuschelte sich rein und gut. Abends geht es ja, wenn er tagsüber lange genug wach war, aber mitten in der Nacht diesen Terror. Er wird nachts nur 1 x wach und will trinken, was für uns ein weiteres Indiz ist, "daß es eben schon noch reicht!" Aber wenn den jemand hört, die schicken uns die Polizei. Was tun? Danke fürs "Zuhören" Simone
Liebe Simone, ich bin fast sicher, dass dein Kind nicht aus Hunger weint. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Es hört sich für mich eher an, als ob Dein Sohn ein Baby mit sehr starken Bedürfnissen ist. Das Leben mit einem solchen Baby ist sehr anstrengend, vor allem, wenn es bereits weitere Kinder in der Familie gibt und sich nun mal nicht alles nur um das Baby drehen kann und soll. Wenn dein Sohn so viel weint, dann ist es meiner Ansicht nach immer noch die bessere Möglichkeit ihn in deinem Arm oder auch im Arm seines Vaters weinen zu lassen, als ihn allein weinen zu lassen. Vielleicht finden sich ja auch noch andere liebevolle Arme, die deinem Kind Geborgenheit geben können, während Du eine Auszeit für dich bekommen kannst (Großeltern, Tanten, Onkel oder gute Freunde). Manchmal ist nämlich so, dass man/frau sich in einem Teufelskreis bewegt, aus dem es keinen Ausweg mehr zu geben scheint: Das Baby weint, die Mutter versucht es zu beruhigen, es gibt einen kurzfristigen Erfolg, dann weint das Baby wieder. Die Mutter versucht erneut, das Kind zu beruhigen, ist aber selbst bereits recht angespannt. Nach einer erneuten kurzfristigen Pause ist das Kind wieder unruhig und weint. Nun ist auch die Mutter überaus angespannt und diese Anspannung überträgt sich auf das Kind und beide schaukeln sich gegenseitig immer weiter hoch, bis keiner mehr Ruhe finden kann. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, um so aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer : ) oder aber es gibt eine Großmutter oder liebe Freundin mit ausgeruhten Nerven und viel liebevoller Geduld, die das Baby in den Arm nehmen kann während die Mutter einen Spaziergang für sich alleine machen kann, in Ruhe ein Entspannungsbad nimmt oder einmal für zwei Stunden ungestört schläft. Dieser Vorschlag mag für die Nacht recht schwierig umzusetzen erscheinen, doch vielleicht kann dein Partner dir in der Nacht beistehen und das Baby trösten und beruhigen und am Tag hilft dir unter Umständen doch ein anderer lieber Mensch, damit Du die Chance bekommst, neue Kraft zu tanken. Sobald Du erst mal wieder eine Verschnaufpause hattest, wird der Alltag oft sehr rasch wieder einfacher und die Baby Tage und Nächte können wieder ruhiger werden. Falls Du bei all diesen Anforderungen, die dein Sohn zur Zeit an dich stellt, noch zum Lesen kommst, möchte ich dir "Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears empfehlen. Die Lektüre dieses Buches wird aus deinem Sohn nicht automatisch ein ruhigeres Baby machen, doch Du findest Erklärungen und sicher den einen oder anderen Hinweis, wie euer Alltag wieder leichter werden kann. Zusätzlich kann ich dir nur wärmstens den Besuch einer Stillgruppe nahelegen. Im Austausch mit den anderen Müttern dort, wirst Du erleben, dass dein Baby nicht das einzige Baby auf der Welt ist, das so viel Zuneigung und Kraft von seinen Eltern braucht und allein das Wissen "es geht nicht nur uns so" kann enorm viel helfen. Und hab auch keine Angst, dass dein Baby verwöhnt wird, wenn Du ihm durch diese schwierige Zeit hindurch hilfst! Um Menschen bewusst zu manipulieren, muss ein gewisses logisches Denkvermögen und auch bereits eine vorausschauende Denkweise vorhanden sein. Über beides verfügt ein Baby oder Kleinkind noch nicht, denn es kennt noch keinen Zeitbegriff und es hat auch noch keine zielgerichteten Gedankenfolgen wie sie erforderlich sind, um den Eltern "auf der Nase herumzutanzen". Es ist deshalb auch nicht möglich ein Baby zu "verwöhnen" im Sinne von "verziehen". Ohnehin ist verwöhnen ja nichts Negatives. Freuen wir uns nicht alle darüber, wenn uns jemand verwöhnt will heißen etwas Gutes tut. Verwöhnen ist nichts anderes als jemandem etwas Gutes tun, dafür zu sorgen, dass er sich wohl fühlt und das ist etwas Positives. Ich wünsche euch allen baldmöglichst ruhigere Tage und dir viel Kraft und Menschen, die bereit sind, dir jetzt mit praktischer Hilfe beizustehen. LLLiebe Grüße Biggi
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