Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

immer noch hungrig?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: immer noch hungrig?

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Hallo! Daniel ist mittlerweile 9 Wochen alt. Er ist 3 Wochen zu früh gekommen und wog 2600 g. Doch das Stillen an sich klappt sehr gut und er hat an Gewicht gut zugenommen. Allerdings trinkt er immer sehr, sehr gierig. Man hört regelrecht die Luft die er dabei mitschluckt. Obwohl ich ihn mehrfach aufstoßen lasse, spuckt er immer anschließend noch sehr viel wieder aus. Was kann ich da anders oder besser machen? Vorwiegend nachts, wenn er in sein Bettchen soll, krümmt er sich, stöhnt vor sich hin und meckert so lange, bis wir ihn zu uns ins Bett nehmen. (sind das Blähungen?) Eigentlich geht es mir damit nicht so gut, weil ich immer noch angst hab, ihm irgendwann unbedacht weh zu tun oder das er erstickt(normalerweise schlafe ich sehr unruhig, aber tief) jetzt wache ich immer wieder auf und gucke ob alles in Ordnung ist. Abends beim Stillen ist es oft so, daß er nicht satt zu werden scheint. Er trinkt und trinkt und weint und beißt mir fast wütend (so scheint es mir) in die bereits leere Brust. Hat er dann noch Hunger oder ist sein Saugbedürfnis so groß? Noch eine Frage, die mit Stillen nicht direkt zu tun hat: Ich trage ihn viel im Tragetuch und seither ist er wesentlich zufriedener. Kann ich damit etwas falsch machen? Ganz herzlichen Dank im voraus schon für Ihre Antwort Liebe Grüße Hanna


Biggi Welter

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? Liebe Hanna, die Erfindung des Kinderbettes ist nicht sehr alt. In früheren Zeiten und auch heute noch in vielen anderen Kulturen ist es die Norm, dass Mütter und Babys gemeinsam schlafen. So lange ein Mutter nicht unter Drogen, Medikamenten oder Alkohol steht, ist nicht davon auszugehen, dass die Frau ihr Baby erdrückt oder ihm sonst Schaden beim gemeinsamen Schlafen zufügt. Dass eine Mutter einen leichteren Schlaf hat als in der Zeit vor der Geburt ihrer Kinder ist normal. Nicht umsonst gibt es den Ausdruck „Ammenschlaf". Die Natur hat es vorgesehen, dass eine Mutter sich selbst im Schlaf noch um ihr Kind kümmert. Doch all diese Erklärungen werden Ihnen nicht helfen, sich von dem Gefühl zu befreien, dass Sie das gemeinsame Schlafen nicht als angenehm empfinden können. Deshalb ist es wohl eher ein Weg für Sie und Ihr Kind, nicht das direkte Familienbett, sondern eine Abwandlung davon zu wählen, die es Ihnen erlaubt Ihr Kind in ihrer unmittelbaren Nähe schlafen zu lassen und doch nicht im gleichen Bett. Sie können Ihr Bett entweder durch eine Matratze, die Sie danebenlegen vergrößern oder aber Sie stellen das Kinderbett als „Beiwagen" daneben. Sie können an der dem Elternbett zugewandten Seite das Gitter des Kinderbettes entfernen und die Matratze auf die gleiche Höhe bringen. Dann können Sie Ihr Baby nach dem Stillen in das kleine Bett schieben und Sie können beide weiterschlafen. Nach Ihrer Beschreibung könnte es sein, dass Ihr Baby nicht ganz korrekt angelegt ist bzw. nicht korrekt saugt und deshalb viel Luft beim Trinken schluckt. Je weniger Luft ein Kind beim Trinken schluckt, um so weniger muss wieder heraus und um so weniger Bauchprobleme gibt es. Es wäre empfehlenswert, wenn Sie sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe wenden könnten, die Ihnen beim Stillen zuschauen kann und Ihnen gezielte Tipps zur Verbesserung der Anlegetechnik geben kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die meisten Stillberaterinnen kennen sich auch mit den verschiedenen Bindeweisen des Tragetuches aus. In einem korrekt gebundenen Tragetuch kann ein Baby längere Zeit getragen werden, ohne dass es ihm schadet, im Gegenteil, das Tragetuch hat viele verschiedene positive Einflüsse auf das Kind und seine Entwicklung. Lassen Sie sich auch hier von einer tucherfahrenen Frau zeigen und erklären, wie Sie das Tuch für sich und ihr Kind optimal binden und so wieder zu einem ruhigeren Alltag finden können. Das gesteigerte Stillverlangen am späten Nachmittag und frühen Abend ist für so kleine Babys weit verbreitet. Leider passiert es immer wieder, dass Mütter dies fehlinterpretieren und glauben, die Milch reiche nicht aus. Dies ist aber (vor allem bei einem so gut gedeihenden Baby wie Ihrem Kind) im Normalfall nicht anzunehmen. Es ist vielmehr so, dass die Kinder durch diesen Stillmarathon dafür sorgen, dass die Milchmenge sich ihrem Bedarf anpasst und außerdem muss der anstrengende und aufregende Tag in der Geborgenheit und Sicherheit an der Brust verarbeitet werden. Ich kann Ihnen wirklich nur wärmstens empfehlen einmal eine Stillgruppe zu besuchen. Neben der Stillberaterin als kompetenter Ansprechpartnerin ist der Austausch mit anderen stillenden Müttern und die Erkenntnis, dass die Verhaltensweisen des eigenen Kindes auch bei anderen Kindern auftreten ungeheuer hilfreich. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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