Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ich bin am verzweifeln und weine nur noch.Der Kleine hat keine Geduld an Brust

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Ich bin am verzweifeln und weine nur noch.Der Kleine hat keine Geduld an Brust

Mitglied inaktiv

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Mein Kleiner ist heut Abend eine Woche alr. Ich wurde am Montag entlassen. Im KKH lief alles super mit Stillen. Da ist der Kleine sogar ständig eingeschlafen dabei. Seitdem wir zu Hause sind, wird es immer schlimmer. Ich habe immer gesagt, ich möchte stillen solange wie möglich. Wenn ich pumpe habe ich so 60-80ml- also ausreichend. Der Kleine kommt und ich lege an, dann sucht er- hat die Brustwarze teilweise schon im Mund gehabt, rudert dann wieder mit dem Kopf hin und her (und sucht wieder)- an der brustwarze vorbei- nuckelt evtl 5-6mal und wird dann ungeduldig und bockig. Er schreit dann extrem und zappelt mit Armen und Beinen. Ich bin am verzweifeln... Ich möchte so gern wieder Stillen. Beim Pumpen geht die Milch ja zurück... und PRE wollte ich nicht füttern... Ich brech schon immer in Tränen aus, wenn ich merke,dass der Kleine wieder Hunger hat. Ich versuch es ja immer wieder, doch bin mit meinen Nerven a Ende... Fühl mich schlecht, wenn ich PRE geben muss... Möchte das nicht !!! Kann mir Jemand helfen?


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Liebe Goldi88, es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex. Falls Ihr Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich möglichst bald mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo Goldie, bitte gib nicht so schnell mit dem Stillen auf und versuch einfach ruhig zu bleiben. Selbst beim zweiten Kind (meins ist jetzt fast 2 Wochen alt) klappt das Stillen nicht reibungslos von jetzt auf gleich. Ich habe auch viel zu viel Milch und meine Kleine ist - genau wie Du es beschreibst - auch so hektisch beim Trinken. Letzte Nacht habe ich alle zwei Stunden gestillt und dazwischen kaum geschlafen. Kopf hoch - irgendwie schaffen wir das!!!! Liebe Grüße Tina


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