Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hektik an der Brust/Beruhigungssaugen nachts

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Hektik an der Brust/Beruhigungssaugen nachts

Liv0610

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Hallo! Jetzt bin ich doch erstmalig verunsichert zum Thema stillen... Mein Sohn ist heute sechs Monate alt geworden und wir haben in letzter Zeit leider ein paar Probleme mit dem stillen. Nach der Geburt hatten wir anfangs ziemliche Schwierigkeiten, die sich aber im Laufe des zweiten Monats gegeben haben und seit dem dritten Monat Sind wir eigentlich ein gut eingespieltes Team und die Lieblingsposition meines Sohnes ist gemütlich im liegen, was mir zu Gute kommt, weil ich dadurch auch ein bisschen dösen kann und auch nachts dabei etwas ruhen kann… Seit drei Wochen meckert er allerdings nach dem andocken oft und wendet sich immer wieder der Brust zu und von der Brust ab, ein ständiges an und abdocken und meckern dabei…oft mit jammernden Geräuschen dabei...komischerweise seltenst nachts, sondern meistens vormittags und nachmittags. Wenn ich die Brust ausstreiche und etwas fester anpacke zur Brustwarze hin kommt aus beiden Brüsten ein richtiger Strahl habe ich festgestellt. Aber wenn ich dann die elektrische Pumpe benutze kommt kaum etwas aus der Brust… Nach einer Dreiviertelstunde abpumpen habe ich vielleicht 15 ml. Aber mit der Hand kann ich wieder einen Strahl erzeugen… Deswegen vermute ich dass mein Sohn hier irgendwelche Probleme mit hat. Auch viel trinken oder warme Auflagen Ändern hier nichts an der Situation. Haben Sie eine Idee? Denn das belastet unsere stillSituation gerade erheblich. Zu Ihrer Information: seit dem Still-Schwierigkeiten nach der Geburt und seiner starken Gewichtsabnahme zu Beginn füttern wir eine Flasche pre Milch am Tag zu - das haben wir auch beibehalten, damit auch der Vater oder die Großeltern mir einmal etwas Freiraum lassen können. Ein Wechsel zwischen Brust und Flasche war die letzten drei Monate kein Problem für ihn. Vor vier Wochen haben wir mit der Beikost begonnen, was er wirklich sehr gut und begeistert annimmt mit einer Gemüsemahlzeit am Tag. Mein zweites Problem ist, Dass, nachdem er schon anfing nachts 4-5 Stunden am Stück zu schlafen, und sehr gut einschlief, nun wieder schlechter einschläft und nachts teilweise wieder jede Stunde wach wird und schon im Schlaf anfängt zu weinen. Die Hand und der Schnuller genügen ihm meist nicht mehr zur Beruhigung und er möchte lieber trinken.Ob er wirklich Hunger hat oder meine Nähe sucht kann ich nicht sagen. Ich weiß nicht ob es die Zähne sind oder ob er schlecht träumt oder ob er einen Schub hat… Solange er angedockt ist kann er meist zur Ruhe kommen und schlafen. Ich mache mir sorgen dass dieses stündliche stillen Falls es nur um Nähe nicht um Hunger geht mir hier Probleme hinsichtlich des abstillens bringen könnten...Verstehen Sie mich nicht falsch wenn es nach mir ginge würde ich das komplette erste Lebensjahr neben der Beikost weiter stillen, Nur mein Neurologe will das wegen meiner MS leider nicht obwohl es mir super geht: :-( er würde lieber ein Medikament an mir testen und versucht mir vehement das Stillen auszureden :-( Kann es durch aus im Laufe des. ersten Jahres einfach Phasen geben wo sie immer mal wieder wieder weinerlicher werden und nachts weniger schlafen und unruhig schlafen? Wie könnte ich ihn später ohne stillen beruhigen wenn Schnuller und Hand oder tragen jetzt nicht helfen? Eine Flasche wäre ja schlecht für die Zähne und schon gar nicht jede Stunde :-( Danke! Liv


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Liv, leider kommt es manchmal auch nach Monaten noch zu einer Saugverwirrung, wenn auch selten. Es bedeutet sicherlich nicht, dass Du zu wenig Milch hast, wenn Du nicht abpumpen kannst, das geht ganz vielen Frauen so. Und keine Pumpe der Welt kann so gut saugen wie ein Kind! Was allerdings sein kann ist tatsächlich, dass Dein Baby den Milchspendereflex nicht mehr richtig auslösen kann. Versuche doch einmal, die Brust vor dem Stillen etwas zu wärmen, dann wird der Milchspendereflex evtl. leichter ausgelöst. Auch kannst Du einmal versuchen, auf die Flasche zu verzichten, evtl. klappt es dann schnell besser. Und ja, es ist sogar völlig normal, dass Babys in der Nacht wieder vermehrt aufwachen. Dein Baby macht gerade große Entwicklungsschritte durch und verarbeitet viel in der Nacht, an der Brust findet es Sicherheit und Nähe und findet so schnell wieder in den Schlaf. Das ist eine Phase, die vorbei gehen wird und so lange Du stillst, würde ich das auch zulassen. Wenn es dann soweit ist, dass Du abstillst, ist Dein Kind schon wieder reifer und Ihr werdet einen anderen Weg finden! Hat sich Dein Arzt einmal bei embryotox erkundigt, ob Du das Mittel evtl. in der Stillzeit nehmen kannst? Bei Fragen zur Vereinbarkeit und Dosierung von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte er sich an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Das ist Dein gutes Recht und dort sind wirklich Experten, denen Du vertrauen kannst. Ich hoffe, ich konnte Dich beruhigen, solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für Dich da! Lieben Gruß Biggi


Liv0610

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Vielen Dank für die Tipps! Ich kenne Embryotox. Das Medikament welches ich nehmen soll ist relativ neu und erst seit circa zwei Jahren auf dem deutschen Markt zugelassen. Auf Embryotox wird ausdrücklich davor gewarnt dass man unter dem Medikament nicht stillen darf! Nachdem ich deswegen den Ärzten gesagt habe dass ich vorerst lieber ein anderes Medikament hätte unter dem man stillen darf weil ich gerne weiter stillen möchte hieß es plötzlich naja man könnte darunter jetzt neu auch stillen… Ich fühle mich wie ein Versuchskaninchen bei dem es nur darum geht gerade möglichst viele Patienten mit dem neuen Medikament zu testen… Da ich aber auf jeden Fall noch mindestens 3-4 Monate weiter stillen möchte werde ich weiterhin auf ein herkömmliches Medikament beharren oder wenn die Ärzte das nicht wollen vorerst eben weiterhin solange auf Medikamente verzichten… Trotzdem vielen lieben Dank nochmal für Ihre Tipps und Ihre lieben Worte! ich probiere das mal!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Liv, wenn embryotox sagt, dass man es jetzt nehmen darf, dann würde ich denen vertrauen. Vielleicht gibt es ja inzwischen neue Erkenntnisse... Ich wünsche Dir von Herzen, dass es Dir weiterhin gut geht! Alles Liebe Biggi


Liv0610

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Embryotox sagt Weiterhin ausdrücklich nein, mein Arzt behauptet das nur plötzlich...:-( Nochmals danke!


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