Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Gweichtsstillstand / Abnahme

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Gweichtsstillstand / Abnahme

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich kämpfe mit folgendem Problem. Ich habe Zwillinge mit 12 1/2 Wochen, die drei Wochen zu früh gekommen sind. Ich stille voll. Das Geburtsgewicht war Katharina 2520g, niedrigstes Gewicht 2290g, heute 4400g Maria 3040g, niedrigstes Gewicht 2700g, heute 4500g Sie haben immer brav zugenommen, teils recht viel. Nun nehmen sie aber seit etwa zwei bis drei Wochen nicht mehr zu und kämpfen damit, das Gewicht zu halten. Ich stille nach Bedarf, tagsüber alle 2 Stunden etwa (meistens gleichzeitig). Bei der Nacht haben sie schon seit Wochen 10 Std. durchgeschlafen. Seit vorgestern wecke ich sie nun einmal in der Nacht zum Stillen auf. Es sind beides Schreikinder. Ich mache mir große Sorgen, weil sie eben nicht zunehmen. Sie haben täglich bis alle paar Tage Stuhlgang und die Windeln sind schon immer naß (aber nicht tropfnass - Stoffwindeln). Ich habe es schon mit dem Zufüttern probiert, abe sie verweigern beide konsequent jede Flasche. Gestern hat es bei Maria mit der Pipette ein wenig funktioniert. Muß ich mir Sorgen machen? Welche Zunahme ist normal? Darf das Gewicht stehenbleiben? Wie kann ich am besten zufüttern und ist das nötig? Was füttere ich am besten zu? Welche Maßnahmen kann ich noch ergreifen um evtl die Milchmenge oder den Milchspendereflex zu verbessern? Danke für die Antwort. Verzweifelte Grüße Alexandra


Biggi Welter

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Liebe Alexandra, ein Gewichtsverlust oder Gewichtsstillstand ist immer ein Alarmzeichen. Es muss nicht gleich etwas Bedrohliches sein, doch bei so kleinen Babys sollte in JEDEM Fall festgestellt werden, warum sie nicht zugenommen haben. In Absprache mit dem Kinderarzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre es der erste Schritt, festzustellen, wodurch die geringe Gewichtszunahme verursacht wurde und ob es notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen oder ob zunächst noch abgewartet werden kann mit der zusätzlichen Nahrung und die Mutter mit geeigneten Maßnahmen ihre Milchproduktion ankurbeln kann. Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst nochmals mit dem Kinderarzt (oder holst die Meinung eines zweiten Kinderarztes ein), ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, die Kinder durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht. Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und die Kinder zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du deine Babys in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deiner Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel der Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinen Babys ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um die Babys und das Stillen. Wenn möglich, sollten deine Kinder keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen, dass deine Babys nicht mehr wissen, wie sie richtig an der Brust trinken sollen. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und deine Kinder beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass deine Kinder korrekt saugen. Es kann auch sein, dass deine Babys nicht richtig saugen oder eine Saugschwäche haben, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die dich sicher bei deinem Problem im direkten Kontakt unterstützen wird. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Biggi, danke für die Antwort. Ich hab mir jetzt auf jeden Fall von Medela das Brusternährungsset bestellt. Damit könnte es vielleicht klappen. Ich wohne in Ingolstadt, 85055. Ich weiß, dass hier direkt vor Ort keine Beraterin ist. Wo finde ich die nächste? Am Do habe ich U4, das werde ich das Problem auf jeden Fall vorbringen und hoffen, dass ich eine Milchpumpe verordnet bekomm. Ich habe selber die Medle Mini Electric, aber das klappt nicht so gut. LG Alexandra


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Liebe Alexandra, Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Am besten siehst Du mal selbst nach, wer für dich in Frage kommt. Sag deinem Arzt, dass Du zu wenig Milch hast, er kann dir dann ein Rezept geben! Liebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

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