Tami-e
Meine Tochter ist inzwischen knapp 9 Monate und ich habe jetzt Gürtelrose dadurch darf ich ja nicht mehr stillen. Jedoch verweigert sie komplett die Flasche und auch Tee und Wasser lehnt sie ab. Zu Mahlzeiten trinkt sie Saft, sie bekommt morgens ein Brot mit Frischkäse um 9 Uhr und um 12 ungefähr Mittagsbrei. Nachmittags gibt es Obst Getreide Brei und Abends wieder ein Brot. Zwischendurch hatte ich sie bis jetzt immer gestillt. Jedoch habe ich jetzt ein bisschen Angst das ihr die Flüssigkeit von Milch und überhaupt zu wenig ist. Milchbreie lehnt sie komplett ab egal wenn ich die selber mache oder welche kaufe. Nachts hatte ich sie ja auch immer gestillt. Ich weis nicht wie ich sie an die Flasche gewöhnen soll aus einem Becher trinkt sie auch nur Saft.
Liebe Tami-e, Gürtelrose (Herpes zoster) heißt auf englisch shingles (varicella zoster virus VZV) und ist leider eine sehr unangenehme Erkrankung, die aber normalerweise keine Unterbrechung des Stillens oder gar ein Abstillen erfordert (das tun ohnehin nur sehr wenige Erkrankungen). Gürtelrose tritt gewöhnlich im Erwachsenenalter auf und ist eine den Windpocken verwandte Krankheit. Sie wird durch den direkten Kontakt mit dem Atem, dem Ausschlag oder durch Tröpfcheninfektion (Nase und Mund) übertragen. Obwohl Gürtelrose und Windpocken miteinander verwandt sind, werden sie nicht auf die gleiche Art und Weise behandelt. Leidet eine Mutter zum Zeitpunkt der Geburt ihres Babys an Gürtelrose, werden die gleichen Vorsichtsmaßnahmen angewandt wie bei einer Herpesinfektion. Wichtig ist, dass das Baby nicht mit den betroffenen Stellen in Kontakt kommt (abdecken) und dass Sie auf extreme Hygiene (vor allem häufiges Händewaschen) achten. Bitte wenden Sie sich an den Arzt, er kann Ihnen stillverträgliche Mittel geben! Leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Bei therapeutischen Empfehlungen oder der individuellen Beurteilung des Medikamentenrisikos während der Stillperiode sollten definitiv Handbücher zu diesen speziellen Thema (z.B. „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann) oder eine Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie zum Beispiel das Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: 030 30308111) hinzugezogen werden. Das Team um Dr. Schaefer in Berlin bietet einen Beratungsservice für Ärzte an und verfügt über die neuesten Informationen zum Thema Medikamente in Schwangerschaft und Stillzeit. LLLiebe Grüße, Biggi
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