Mamamia80
Hallo, Mein säugling von neun Wochen kommt seit der Geburt so ziemlich alle 2 Stunden. Ich stille in voll. Allerdings hat er auch schon einen bestimmten Rhythmus. Ich stille ihn meistens 19:00 Uhr das letzte Mal und dann schläft er bis 24 Uhr. Ab dort beginnt wieder der 2 Stunden Rhythmus durch die Nacht über Tag bis 19:00 Uhr. Ich hätte gern größeren Abständen. Wenigstens nachts. Jemand riet mir jetzt, Milch ab zu pumpen, eine Mahlzeit von 200 ml zu sammeln, so dass ich um 24 Uhr ihm das in der Flasche in einem Zuge geben kann. Derjenige meinte nämlich, er trinkt zu wenig (100 ml Ca pro stillmahlzeit) und hat deswegen so schnell wieder Hunger. Man müsse den Magen etwas vergrößern. Wenn ich ihm 24 Uhr die Flasche gebe, trinkt er diese im Zuge und ist dadurch sicherlich länger satt und schläft länger als 2 Stunden. Im allgemein werden dadurch die Abstände bestimmt auch tagsüber größer, weil er mehr trinkt und dadurch länger satt ist. Wäre das eine Möglichkeit? Liebe Grüße wiegt Ca 5700 gr bei 62 cm
Liebe Mamamia80, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Deshalb bringt es auch nichts, wenn Du versuchst, deinem Baby größere Mengen zu verabreichen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Die unruhigen Tage und Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt!. Wie gedeiht dein Baby denn bisher? Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. Ich kann dir gerne empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in deiner Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem wirst Du sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie dein kleines Menschlein. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Hallo, Ich pumpstille meinen 3,5 Monate alten Sohn - aufgrund einer anfangs falschen Saugtechnik und anschließenden Saugverwirrung, die wir trotz wochenlangen Versuchens leider bisher nicht in den Griff bekommen haben. Er trinkt relativ pünktlich alle 4 Stunden ca 170ml. Nun komme ich dank der großen Schwester ;) nicht immer zeitig zum pumpen, ...
Guten Tag, mein Sohn ist 26 Wochen alt, wird voll gestillt und bekommt mittags Gemüse-Kartoffel-Brei (allerdings bislang mit wenig Begeisterung). Er hat ‚früher‘ im Beistellbett geschlafen, wenn auch nicht die ganze Nacht, und kam pünktlich alle 3 Stunden zum Trinken. Aber bestimmt schon seit 2 Monaten schläft er bei mir im Elternbett und die Ab ...
Liebe Biggi, Da bin ich mal wieder mit einer Frage, wir hatten heute die U5 und laut Kinderärztin wiegt unser Sohn zu wenig 7120 kg hat er jetzt auf der Waage. Er wird jetzt 8 Monate alt. Er kriegt schon den Mittagsbrei und isst ungefähr 140 mg davon. Bisher haben wir nur Gemüse mit Kartoffeln geschafft. Sie riet mir jetzt möglichst schnell alle ...
Sehr geehrte Frau Welter, Ich stille meinen 2,5 Monate alten Sohn voll. Aber ich kann nicht mehr lange durchhalten. Ich liebe das stillen eigentlich. Und ich will es auch eigentlich nicht aufgeben. Aber jeden Tag sage ich mir: morgen höre ich auf.... Der Grund sind die kurzen Abstände. Mein Sohn will alle 1,5 bis 2 Stunden gestillt werden. E ...
Liebe Stillberaterinnen, unsere Kleine ist heute 8 Tage alt und kam termingerecht mit 2750g zur Welt. Sie hat schon gut zugenommen und wiegt nun 3kg. Sie schlimmsten Brustwarzenschmerzen sind überdtanden, dank Lasern in der Stillambulanz und Pflege mit Octenisept und Lansinoh. Die Kleine trinkt brav und saugt super. Nun meine Frage: Sogar wenn ...
Hallo mein Sohn ist jetzt 7 Wochen alt. Er wurde 4 Wochen zu früh mit 2800g geboren. Jetzt aktuell wiegt er knapp 5 Kilo. Meine Hebamme hat gemeint er sei ziemlich Propper. Ich stille ihn tagsüber ca. alle 2-3 eher 2, nachts sind einmal sogar 4 Stunden dabei. Sie hat gemeint ich solle tagsüber den Still Abstand verlängern auf mindestens 3-4 Stun ...
Hallo, Unsere Tochter (fast 5 Monate) wird noch voll gestillt. Anfangs lief es von den Stillabständen nahezu traumhaft. Tags im Schnitt alle 3 Stunden und nachts zwischen 4 und 6 Stunden. Ausnahmen gab es natürlich, aber die waren okay. Seit dem 4. Schub ist bei uns der Wurm drin. Die Abstände werden seit gut 6 Wochen immer kürzer. Nachts ...
Liebe Frau Welter, Wie oft darf/soll ein 3 Monate altes Baby gestillt werden? Meine Tochter ist 12 Wochen alt und von Anfang an möchte sehr oft gestillt werden. Seit ungefähr 2 Monate trinkt sie jede 1-1,5 Stunde, meistens von beiden Seiten und ungefähr 20 Minuten pro Seite. Mich persönlich stört es nicht, aber ich kriege von vielen Leuten gesa ...
Liebe Biggi, mein Baby ist 8 Monate alt und ich tue mich noch etwas schwer mit der Beikost. Mittags isst er 40-60g Brei, den Abendbrei mag er gar nicht, daher wollen wir jetzt mal versuchen Nachmittags Obst-Getreidebrei zu geben. Nun aber meine Fragen: Wie viel Abstand soll ca. zwischen Stillen und Brei liegen? Mein Baby trinkt immer nur eine B ...
Hallo liebe Biggi, ich hatte vor einiger Zeit versucht nachts nach Gordon abzustillen (hatte hier auch nachgefragt). Leider war meine Tochter auch nach drei Wochen jede Nacht stundenlang wach und weinte auch noch viel, sodass ich das Ganze abgebrochen habe. Das war vor drei Monaten. Inzwischen ist sie fast 19 Monate alt. Ich konnte sie tagsüber ...