Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Gewürze und Milchbildung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Gewürze und Milchbildung

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Hallo Biggi! Gibt es Gewürze die die Milchbildung beeinflussen? Wie z.B. Zimt! Kann ich eigentlich auch mal Scharf essen, oder Ist das nicht gut für diel MUMI. Dann noch eine andere frage: Ich gehe jetz zur Rückbildungsgymnastik, dort wird zur Erwärmung öfters gehüpft. Ist die gut für die Brust und die Milchbildung, oder sollte ich mich dabei lieber etwas zurückhalten? Vielen Dank! Nicole


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Liebe Nicole, es gibt in allen Gesellschaften Mittel, die die Milchbildung fördern sollen, aber die Wirksamkeit all dieser Mittel ist umstritten und deshalb sollte sich niemand Wunder davon erwarten. Allerdings wissen wir alle, dass Stillen auch im Kopf passiert und die Psyche eine große Rolle spielt. Darauf könnte die Wirkung der milchbildungsfördernden Hausmittel beruhen. Es gibt keinen Beweis dafür, dass Milchbildungstee die Milchproduktion erhöht. Der "klassische" Milchbildungstee besteht aus Fenchel, Kümmel, Anis, oft auch noch Brennnessel. Wenn überhaupt Milchbildungstee getrunken wird, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen pro Tag, mehr kann zu Bauchproblemen beim Kind führen. Um die Milchmenge zu steigern, muss die Brust das Signal erhalten, dass mehr Milch benötigt wird und dieses Signal erhält sie durch vermehrtes Entleeren, sei es durch häufigeres Anlegen des Kindes oder auch durch vermehrtes Abpumpen. Zusätzlich hilft es, wenn die Frau genügend Ruhe bekommt und sich einigermaßen ausgewogen ernährt (Kohlenhydrate fördern die Milchbildung) und entsprechend ihrem Durst trinkt. Das Rezept für Milchbildungskugeln: 250 g Weizen 150 g Gerste 100 g Hafer 1 Handvoll gehackte Cashewnüsse 150 g Butter 150 Rohrohrzucker (Muscovadozucker) Das Getreide wird fein gemahlen und mit den Cashewnüssen in einem Topf geröstet, bis es leicht braun wird und stark duftet. Butten dazugeben und weiterrühren bis diese ganz geschmolzen ist. Zucker hinzufügen. Nach 10 bis 15 Sekunden vom Herd nehmen. Um die Kugeln gut formen zu können, zwei bis drei Esslöffel Wasser hinzugeben. Zu Kugeln von 2,5 bis 3 cm Durchmesser formen, solange die Masse noch warm ist. Es gibt eine Untersuchung, die darauf hinweist, dass Bockshornkleesamen die Milchproduktion positiv beeinflusst. Allerdings ist auch Bockhornkleesamen kein Wundermittel, das ohne Stimulierung der Brust plötzlich die Milch fließen lässt. Eine stillende Mutter muss weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können auch Schokolade und stark gewürzte Speisen ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von "blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genausowenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH Wert der Muttermilch.. In diesem Zusammenhang ist interessant, wie unterschiedlich die Empfehlungen für stillende Mütter in verschiedenen Ländern sind. In Neuseeland zum Beispiel wird stillenden Müttern geraten keine Tomatensuppe zu essen, in Italien jedoch dürfen die Mütter mit Tomaten zubereitete Gerichte ohne Bedenken essen, außerdem wird ihnen empfohlen, möglichst viel weiße Nahrung wie Teigwaren und Weißwein zu sich zu nehmen. Diese Empfehlung beruht auf der Vorstellung, dass Milch am reichlichsten durch Nahrungsmittel gebildet wird, die die gleiche Farbe besitzen. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Wenn es nicht übertrieben wird, kann prinzipiell jede Sportart während der Stillzeit ausgeübt werden. Vor allem zu Beginn der Stillzeit sollten allerdings sportliche Übungen, bei denen die Gefahr von Druck und Stößen auf die Brust besteht (z.B. Barrenturnen oder manche Ballspiele) vermieden werden und nicht auf Höchstleistung trainiert werden. Auch sollte die Muskulatur der Oberarme nicht zu extrem belastet werden. Viele Frauen empfinden einen guten Sport BH als angenehm. Aber auch beim Sport gilt: Probier es aus! Allgemeingültige Regeln für alle Frauen gibt es nicht, tu was dir Spaß macht. LLLiebe Grüße Biggi


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