Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Gewichtszunahme

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Frage: Gewichtszunahme

User-1730761367

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Hallo Frau Welter, meine Tochter ist jetzt 10 Wochen alt und wird seit Geburt ausschließlich gestillt. Am Anfang hat sie teilweise 200 gramm pro Woche zugenommen, seit 3 Wochen ist ihr Gewicht genau gleich geblieben. Geburtsgewicht 3350 gramm, jetzt nach 10 Wochen 4500 gramm. Sie kann an die Brust wann immer sie möchte und wird so lange gestillt bis sie satt ist und meist nach ca 1,5 Std auch einschläft. In den ersten Wochen nach der Geburt hat sie viel geschrien, seitdem ich sie deutlich öfter anlege und sie sich auch an der Brust beruhigt ist sie ein sehr zufriedenes Kind das viel lacht und nicht mehr schreit. Laut meiner Hebamme darf ich sie jetzt nachts durchschlafen lassen, sodass ich teilweise erst am nächsten Morgen wieder stille (nach ca 6-8 Stunden). Angesprochen auf das seit 3 Wochen stagnierende Gewicht meinte die Hebamme das wäre kein Problem. Die Kinderärztin bei der U-Untersuchung sagte aber sie muss mindestens 150 gramm pro Woche zunehmen und ich soll zufüttern. Ich habe ihr gesagt dass ich gerne weiterstillen würde und ggf. versuchen könnte abzupumpen, dann meinte sie nur ich solle es mir doch nicht so schwer machen und einfach zufüttern. Schnuller bekommt sie keinen mehr, ich achte immer darauf dass sie an der Brust richtig angelegt ist und schluckt und nicht nur nuckelt. Laut meiner Hebamme ist sie richtig angelegt und trinkt auch gut. Probleme mit wunden Brustwarzen habe ich nie und auch keine Schmerzen beim Stillen daher ist das für mich auch kein Problem dass sie sehr oft an die Brust will. Ich würde gerne weiterhin ausschließlich stillen da ich sehr gerne stille und meine Tochter mittlerweile auch sehr zufrieden ist. Nachts werde ich sie jetzt allerdings wieder alle 3-4 Stunden wecken. Da in meiner Familie ein Magen-Darm Infekt umging dachte ich zuerst sie hätte ggf Durchfall, da sie 4x am Tag sehr viel flüssigen Stuhl hat. Laut meiner Hebamme ist sie einfach ein guter Futterverwerter. Da Hebamme und Kinderärztin komplett unterschiedliche Ansichten vertreten ob ich zufüttern muss oder nicht hätte ich gerne ihre Meinung dazu gewusst. Meine Frage: Ist das normal bzw in Ordnung wenn sie 3 Wochen lang nicht zunimmt? Mein Partner und ich sind beide groß und schmal (1,80 m und 2,00 m) und können essen was wir wollen ohne zuzunehmen und wahrscheinlich hat sie unseren Stoffwechsel geerbt. Dass sie jetzt aber überhaupt nicht mehr zugenommen hat, macht mir Sorge. Danke für Ihre Zeit und herzliche Grüße!


Biggi Welter

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Liebe Gisue, wenn ein Baby wochenlang zu wenig oder gar nicht zunimmt, besteht Handlungsbedarf. Es sollte jetzt in jedem Fall überprüft werden, was hier los ist und dann müssen die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet werden. Die stilltechnische Seite sollte von einer Stillberaterin vor Ort begleitet werden, so dass im Idealfall eine Zusammenarbeit von Mutter, Kinderärztin/arzt und Stillberaterin erfolgt. Falls du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Euch beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob das Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. In Absprache mit dem Kinderarzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre es der erste Schritt, festzustellen, wodurch die geringe Gewichtszunahme verursacht wurde und ob es notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen oder ob zunächst noch abgewartet werden kann mit der zusätzlichen Nahrung und die Mutter mit geeigneten Maßnahmen ihre Milchproduktion ankurbeln kann. Wurde das Baby auf der gleichen Waage gewogen? Hat es mehrmals täglich Stuhlgang, sind die Windeln nass? Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst mit dem Kinderarzt, ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht. Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Außerdem solltest du wirklich unbedingt Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße Biggi


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