Mitglied inaktiv
Hallo Kristina Ich habe dir schon mal geschrieben, vor ca. 2 Mt. Meine Annia ist jetzt 7 Mt alt, und wiegt 6.5 kg. Bis zum 3. Monat hat sie sehr schnell zugenommen, und jetzt hat sie in 3 Mt nur mal knapp ein kg zugenommen. Ich beschreibe dir mal die Gewichtsentwicklung: Geburt: 2.5 kg (dreieinhalb Wochen zu früh) 1 Mt: 3.3 kg 2 Mt: 4.2 kg 3 Mt: 5.1 kg 4 Mt: 5.7 kg 5 Mt: 6.1 kg 6 Mt: 6.5 kg 7 Mt: 6.5 kg Ich habe vor einem Monat mit zufüttern begonnen, am Mittag bekommt sie Kartoffelbrei mit Huhn und Karotten + Kürbis. Sonst stille ich voll. Ich wohne in Mexico. Hier ist es z zT ziemlich heiss, ich gebe ihr auch Wasser zum trinken, da sie ziemlich schwitzt. Ich ernähre mich gut und ausgewogen. Annia ist lebhaft und sieht gesund aus. Trotzdem mache ich mir Gedanken wegen dieser zögerlichen Gewichtszunahme. Was könnte denn passieren, wenn sie zu wenig zunimmt? Reicht meine Milch nicht mehr?
Kristina Wrede
Liebe Barbi, Babys nehmen in den seltensten Fällen immer gleichmäßig zu, sondern in Schüben und sogar gelegentliche Gewichtsstillstände können vorkommen, ohne dass gleich ein Anlass zur Sorge gegeben sein muss. Vor allem Babys, die zunächst überdurchschnittlich zugenommen haben, können einen "Zunehmknick" in der Kurve haben. Trotzdem hat dein Kind in den letzten Monaten deutlich zu wenig zugenommen und es besteht Handlungsbedarf. Wie oft stillst Du denn jetzt in 24 Std.? Das Zufüttern von Beikost bei einem zögernd zunehmenden Kind sollte immer sehr kritisch gesehen werden. So haben z.B. Karotten gerade mal 22 kcal pro 100 g, im Gegensatz zu Muttermilch mit fast 70 kcal pro 100g. Das bedeutet, dass Du mit der Beikost eine Nahrung mit niedrigerem Kalorienwert einführst und dadurch die hochkalorische Nahrung (Muttermilch) ersetzen, was eher zu einer Verlangsamung der Gewichtszunahme, denn zu einer Steigerung der Zunahme führen wird. Stillst Du denn nach den Beikostmahlzeiten noch? Bietest Du ihr die Brust an, wenn sie schwitzt? Sicherlich kannst Du jetzt auch Wasser anbieten, aber auch deine Muttermilch ist durstlöschend und so bekommt dein Kind ein paar Kalorien zusätzlich. Was sagt der Arzt zu der Gewichtsentwicklung? Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst mit dem Kinderarzt, ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch Stillen (plus Beikost) weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht. Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Versuche in den nächsten Tagen, dich wirklich nur um dich und dein Baby und das Stillen zu kümmern, die Milchmenge lässt sich sicherlich steigern! Melde dich doch in einigen Tagen bitte wieder, wie es Euch geht. Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Liebe Kristina Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Es ist zwar schon 2 Wochen her. Eine kleine Beruhigung wegen ihrer Gewichtsentwicklung: Mit 7 Mt war es 6.7 kg nicht 6.5 kg, also hat sie schon etwas zugenommen. Ich habe sie immer nach Bedarf gestillt, ca. 6x in 24h. Der Arzt hier ist nicht eine sehr grosse Hilfe, weil er, wie es scheint, stillen eher überflüssig findet. Ich habe dafür noch eine Kollegin die Natur-Ärztin ist und selber kleine Kinder hat, gefragt. Doch schlussendlich muss ich selber entscheiden. Ich habe mich jetzt entschieden, keine künstliche Babynahrung zu füttern, dafür einen anderen Plan gemacht: So oft wie möglich stillen, um die Milchbildung anzuregen. Und zufüttern nur mit einigermassen kalorienreicher Nahrung (weniger Gemüse, dafür mehr Huhn, Kartoffeln, Bananen). Sie isst sowieso erst 1 Mahlzeit pro Tag. Ich habe mich so entschieden, weil ich ihren Allgemeinzustand als sehr gut einstufe. Sie ist kraftvoll und lebendig und sieht gesund aus. Ich werde jedoch ihre Gewichtsentwicklung sehr genau im Auge behalten. Vielen Dank nochmals, liebe Grüsse, Barbi
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