Mein kleiner mann ist 4 Monate alt und ich Stille ihn voll. Letzte Woche Dienstag hat er 6900g auf die waage gebracht und heute eine Woche später 6960g, das sind gerade mal 60g die er zugenommen hat. Ist das nicht zu wenig? Müßte er nicht mehr wiegen
bei einer größe von 67 cm? Sollte ich ihn mit der flasche langsam zufüttern. Ich weiß nicht was ich Machen soll. liebe grüsse Janine
Mitglied inaktiv - 22.08.2006, 15:11
Antwort auf:
gewicht zunahme
Liebe Janine,
der „Zunehmknick" kommt bei ganz vielen Babys etwa mit vier Monaten. Gerade Babys, die in der ersten Zeit sehr gut zugenommen haben, stagnieren dann auch um den vierten, fünften Monat gerne einmal. Babys nehmen ohnehin in Schüben zu und nicht linear und mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme.Die durchschnittliche Gewichtzunahme vom vierten bis sechsten Lebensmonat beträgt pro Woche etwa 85 bis 142 g, ab sechs Monate verringert sie sich weiter auf 42 bis 85 g wöchentlich.
Wenn dein Kind also insgesamt gesund ist und sich altersgemäß entwickelt, sind die 90 g pro Woche wohl in Ordnung.
Wenn Du sehr beunruhigt bist, dann lass deinen Sohn vorsichtshalber und zu deiner eigenen Beruhigung vom Kinderarzt anschauen, der dir sicher sagen wird, dass alles in Ordnung ist.
Wenn du beginnst deinem Sohn zusätzliche Nahrung zu geben, beginnst Du damit das Abstillen. Sobald er andere Nahrung bekommt, wird das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage gestört, deine Brust bekommt nicht das Signal, dass mehr Milch gebraucht wird und wird stattdessen weniger Milch bilden.
Versuch deinen Sohn etwa alle zwei Stunden anzulegen und um sein Interesse an der Brust wachzuhalten kannst Du es mit Wechselstillen probieren. Beim Wechselstillen wird das Baby angelegt und solange gestillt, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, wird es sanft von der Brust genommen (bitte den Saugschluss vorher lösen) und die Mutter lässt es aufstossen, streichelt seine Fußsohlen oder massiert es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem es wieder etwas ermuntert wurde. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden.
In vielen Fällen haben sich ein paar „Baby und Stilltage" bewährt. Das heißt Du legst dich mit dem Baby ins Bett, ruhst dich aus und kümmert dich ausschließlich um dein Baby, stillst es alle zwei Stunden und läßt den Haushalt von jemandem anders versorgen. Wichtig ist auch, dass Du ausreichend isst und entsprechend deines Durstgefühls trinkt.
Nach ein paar Tagen häufigeren Anlegens und Ruhe sollte die Milchmenge deutlich zunehmen und dein Sohn auch.
Es wäre günstig, wenn Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würdest, die dir im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie dein Sohn an der Brust trinkt. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.08.2006