Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

getrenntes Schlafen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: getrenntes Schlafen

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Liebe Biggi Welter, mein Sohn hat die ersten 4 Wochen zwischen uns geschlafen, dann habe ich ihn nachts in sein Körbchen gelegt, und 1Woche später sogar in den anderen Raum gelegt. Ab der 6. Woche begann er mit 6 Stunden durchzuschlafen und hat dies bis zum Ende des 6. Monats auf 11 Stunden gesteigert, ohne ein einziges Mal aufzuwachen und trinken zu wollen. Sein Trink- und Schlafverhalten änderte sich dann, er trank stellenweise 5 mal die Nacht, eben wie jedes andere Baby auch. Heute, aber leider erst seit 2 Wochen, schläft er wieder zwischen uns; stillt sich auch nachts (10,5 Monate alt). Mittlerweile habe ich mehr gelesen zu dem Thema Schlafen und weiss jetzt erst, wie wichtig es für ein junges Baby ist, mindestens den Atem der Eltern zu hören, und auch nachts körperlichen Kontakt zu haben. Im Nachhinein bin ich schockiert, dass ich ihn damals ins andere Zimmer gelegt habe. Mich persönlich störte nach der Geburt sein Röcheln. Wie unwissend waren wir, und waren sogar stolz darauf, dass unser Baby so früh durchschlief! Heute mache ich mir Gedanken, inwieweit ich mein Baby negativ beinflusst oder meinem Baby geschadet habe damit, dass ich es fast 10 Monate lang in einem anderen Raum habe schlafen habe lassen. Die Nächte waren ab dem 7. Monat unruhig, mehrmals nachts bin ich an sein Bett gegangen, stillte ihn, legt ihn wieder in sein Bettchen, nahm ihn zwei Stunden später wieder heraus, stillte ihn wieder, nahm ihn gegen 5 Uhr morgens zu mir ins Bett. Ich machte das so, weil ich mit ihm in meinem Bett selber nicht gut genug schlafen konnte. Seitdem ich aber mehr gelesen habe (Rabeneltern, Kontinuum Konzept) und mir der Wichtigkeit des gemeinsamen Schlafens bewusst bin, hat es in meinem Kopf Klick gemacht und siehe da: Auf einmal kann ich einigermaßen schlafen mit ihm im Bett und es ist mir nicht mehr so eng, bzw. da ich die Enge ihm zuliebe in Kauf nehme, kann auf einmal auch ich schlafen. Gerne würde ich Ihre Meinung hören, inwieweit ich mein Baby die ersten Monate mit dem getrennten Schlafen negativ beeinflusst habe. Ein anderes Problem ist heute, dass er sich manchmal in der zweiten Nachthälfte sehr viel dreht im Schlaf und ich durch den Stoß seines Körpers immer wieder wach werde. Unser Bett ist schon 2m breit. Er drückt sich an mich heran im Schlaf, dreht sich wieder weg und dreht sich ein paar Minuten später wieder mit Wucht gegen mich zurück. So geht es längere Zeit, bis ich völlig wach liege, mein Sohn aber gar nicht aufgewacht ist. (Wir stillen momentan 1 mal in der Nacht). Diese Nächte sind dann sehr anstrengend. Haben sie hierzu vielleicht einen Tipp? Das Bett ist bereits 2m breit. Ganz lieben Dank! Laura


Biggi Welter

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Liebe Laura, ich denke wirklich nicht, dass Sie sich Sorgen machen müssen. Sie haben Ihr Baby ja nicht stundenlang weinen lassen, sondern sind immer hin. Ihr Kind spürt Ihre Liebe jeden Tag (und jede Nacht) und selbst wenn - Babys sind Gott sei Dank mit einer gewissen Robustheit ausgestattet und verzeihen uns Eltern die unvermeidlichen gelegentlichen Fehler. Haben Sie schon einmal daran gedacht, Ihr Baby am Rand schlafen zu lassen? Es gibt Bettgitter, die an die Außenkante des Bettes eingehängt werden können. Vielleicht ist das eine Lösung für euch. Oder ihr rückt das Bett mit einer Seite an die Wand. Abpolstern und eine Matratze als Fallschutz auf den Boden neben das Bett legen kann auch eine Lösung sein. Manche Familien gehen auch einen ganz radikalen Weg und montieren das Bett auseinander und schlafen nur noch auf Matratzen, die mit dem Lattenrost direkt auf dem Boden liegen. Ich persönlich habe ich der Nacht immer ein Stillkissen neben mir liegen, das dämpft die "Angriffe" (ichhabe auch so ein Kuschelmädchen), wobei ich zugeben muss, dass dieses meist ihr Kopfkissen ist :-). Ich freu mich, dass die Rabeneltern Ihnen helfen konnten, Ihren Weg zu finden! Ganz llliebe Grüße Biggi


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Vielen dank für die liebe Antwort. Die letzte Nacht war richtig gut und entspannend. Ich habe meinen Freund noch mehr überzeugen können, dass es für unseren Sohn das Beste ist, zwischen uns zu schlafen. Dadurch konnte ich mehr zulassen, dass er auch meinen Freund nachts "rammt" im Schlaf. Bisher habe ich immer weggerückt, wenn ich sowieso wach war. Durch das gemeinsame Schlafen hat die Beziehung zwischen mir und meinem Sohn eine ganz neue Qualität bekommen. Ich bin begeistert! Und glücklich.


Biggi Welter

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Liebe Laura, ich kenn das Gefühl so gut :-) und ich freu mich noch heute, wenn meine Kinder zu uns kommen, wobei sie sich meist zu groß dazu fühlen ;-). LLLiebe Grüße Biggi


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