Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Geruchsverlust durch Hormonveränderung - Soll ich abstillen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Geruchsverlust durch Hormonveränderung - Soll ich abstillen?

Krocodilchen

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Liebe Biggi, erst mal ein großes Lob! Wenn ich im Internet surfe, um etwas über das Stillen oder Kleinkinder zu erfahren, finde ich auf Eurer Seite häufig schon jemanden mit ähnlichen Fragen und, was eigentlich das wichtigere ist, zufriedenstellende Antworten darauf. Vielen Dank für Eure Mühen und kompetente Antworten! Für mein derzeitiges Problem allerdings habe ich leider wenig bis gar nichts gefunden. Ich habe 2 Kinder. Während beider Schwangerschaften hatte ich mit Geschmacksveränderungen zu kämpfen. Also nicht so, dass ein Apfel plötzlich nach Kiwi schmeckt, sondern dass Speisen immer einen gewissen Nachgeschmack hatten und ich ständig einen ekligen Geschmack im Mund hatte. Das hat dazu geführt, dass ich dauernd damit beschäftigt war, diesen Geschmack mittels essen, Zähne putzten und Kaugummi kauen zu überdecken, da mir davon z.T. auch schlecht wurde. Nach der Entbindung meines Sohnes (jetzt 5) ging dieser Geschmack wieder von selbst weg. Ihn habe ich 1 Jahr intensiv gestillt und dann ein halbes Jahr ein wenig. Bei meiner Tochter hat sich die "Geschmacksverirrung" eher verschoben. Sie ist jetzt 20 Monate alt und ich stille sie immer noch tagsüber um die 3 bis 4 mal und Nachts 2 bis 4 mal. Mein Eindruck ist, dass die Häufigkeit des Stillens mit ihren Schmerzen beim Zahnen zusammenhängt, da sie zu diesen Zeiten meist fast nichts essen will. Allerdings bemerke ich seit sie auf der Welt ist, dass sich mein Geruchssinn verschlechtert hat bzw. gerade kaum noch vorhanden ist. Ich war schon beim HNO. Der hat mit zunächst ein Cortisonspray verschrieben, dass ich 6 bis 8 Wochen nehmen sollte. Geholfen hat es aber nicht. Er meinte auch, dass der Geruchsverlust wohl auch wegen der Vorgeschichte einen hormonellen Hintergrund hat. Ich überlege jetzt, ob ich abstillen soll. Tagsüber stört mich das Stillen nicht - Nachts aber schon, da ich immer so müde bin, wenn ich mehrfach aufgeweckt werde. Mein Geschmackssinn nimmt momentan ebenfalls ab. Es ist sehr verunsichernd, wenn man viele Dinge nicht mehr einschätzen kann, weil man nichts riechen kann. Außerdem weiß ich ja nicht, ob es wirklich hormonell bedingt oder es womöglich ein anderes schwerwiegenderes Problem gibt. Das könnte man mittels eines MRT feststellen lassen, wobei hier ein Kontrastmittel verwendet wird, was auch in die Muttermilch übergehen würde. Meine Tochter will das Stillen noch nicht aufgeben. Ich hatte eigentlich vor so lange zu stillen, bis sie selbst nicht mehr möchte. So habe ich es bei meinem Sohn gemacht. Bei ihm war das allerdings nach 1,5 Jahren erledigt und an Geruchs- bzw Geschmacksverlust kann ich jetzt auch nicht erinnern. Daher wollte ich fragen, ob Du dieses Phänomen kennst und für mich vielleicht einen Rat hättest, was ich tun könnte. Vielleicht kann ich auch mittels Salbeitabletten die Milchmenge reduzieren und sogar zum versiegen bringen, obwohl sie noch an der Brust saugt? Könnte sich der Hormonhaushalt dadurch wieder in den normalen "Nicht-Stillen"-Modus einstellen? Dann könnte sie zumindest weiterhin nuckeln. Dazu muss ich sagen, dass ich bei beiden Stillbeziehungen anfangs eine enorme Milchmenge zur Verfügung hatte - beides mal viel zu viel Milch, was ich nur mittels Salbeitee, homöpathischem Salbei und Salbeitabletten in den Griff bekommen habe. Vielen Dank fürs zuhören und sorry für den langen Text, der hoffentlich nicht zu verwirrend ausgefallen ist ;) Liebe Grüße Claudia


Biggi Welter

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Liebe Claudia, ich würde es tatsächlich erst einmal abklären lassen, denn ich kenne da keinen Zusammenhang. Auch Salbei würde kaum helfen, Deine Tochter würde nur noch mehr an die Brust wollen, um die Milchmenge wieder zu steigern…. Bei Fragen zur Vereinbarkeit und Dosierung von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Vielleicht kann dir auch Dr. Paulus aus dem Nebenforum schnell helfen oder auch Dr. Bluni. Ich zitiere dir noch aus Spielmann, Schaefer "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit", 7. Auflage 2006: "Röntgenuntersuchungen, Ultraschall und Magnetresonanztomographie (MRT) Röntgenuntersuchungen, Ultraschall und Magnetresonanztomographie erfordern keine Stillpause, unabhängig vom Organ, das untersucht wird. Dies gilt selbstverständlich auch für die Mammographie und Computertomographie. Das Ultraschallkontrastmittel D-Galaktose (z. B.Echovist-200, Echovist-300) darf bei Bedarf eingesetzt werden. Einschränkungen gelten für jodhaltige Kontrastmittel." Sprich also deine Ärztin auf die Wahl des Kontrastmittels an, dann kann sie ein geeignetes wählen, und du musst keine Stillpause einlegen - und auch nicht länger warten mit der Untersuchung, als unbedingt nötig. LLLiebe Grüße Biggi


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