KielSprotte
Liebe Biggi, unsere Tochter (3 Monate) fängt an, an meiner Brust zu nuckeln/zu lecken wenn sie sich satt getrunken hat. Bisher konnte ich sie nach dem Stillen ohne Protest von der Brust weg und zum „Bäuerchen machen“ an die Schulter nehmen, etwas mit ihr herumgehen und alles war gut. Morgens/Mittags/Abends übernimmt mein Mann diesen Part sehr gerne und sie hat das Kuscheln mit ihm auch immer sehr gerne gemocht und ist mittags und abends auch immer auf seinen Armen eingeschlafen und er konnte sie dann problemlos ins Bettchen ablegen. Seit einigen Tagen trinkt sie ganz normal und beginnt dann an der Brust rumzunuckeln, wenn ich sie abdocke gibt es Protestgebrüll, sie dockt neu an, trinkt noch einmal 1-2 Schlucke und beginnt dann wieder zu nuckeln. Ich stille sehr gerne, aber dieses Genuckel mag ich nicht haben und möchte ihr auf gar keinen Fall ein Einschlafstillen angewöhnen. Wir sollen wir verfahren? Wie bisher unsere Finger / Fingerknöchel als Ersatz anbieten, oder lieber versuchen sie an einen Schnuller zu gewöhnen? Wenn ja, gibt es ein Modell, welches zu empfehlen ist? Lieben Dank für deine Hilfe, Conny
Liebe Conny, ein Schnuller ist kein zwingend notwendiger Bestandteil der Babyausstattung (eben so wenig wie die Flasche). Es ist auch nicht das Baby, das den Schnuller braucht, sondern es sind die Eltern, das sollte sich jede Mutter und jeder Vater bewusst machen. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: • Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. • Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. • Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. • Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. • Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. • Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein „schnullerabhängiges“ Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Wenn schon Schnuller, dann wirklich überlegt, wie ein Medikament überlegt eingesetzt werden sollte und auch mit Blick auf die Zukunft und nicht nur auf den momentanen „Vorteil“ Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. • Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. • Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. • Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. • Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Schnuller sind auch nicht „kiefergerecht“, wie es immer wieder behauptet wird. LLLiebe Grüße Biggi
KielSprotte
Liebe Biggi, vielen Dank für die schnelle Antwort! Bisher haben wir ihr unsere Finger als Ersatz angeboten, waren uns aber unsicher, ob das OK ist (von Freunden/Verwandten kommt dann ja sofort der Kommentar „Willkommen im 21. Jahrhundert, wozu gibt es Schnuller?“). Getragen und gekuschelt wird sie sowieso sehr viel. Der Kinderwagen steht seit ihrer 2. Lebenswoche als Dekogegenstand in der Waschküche. Keinen Köperkontakt hat sie eigentlich nur beim Autofahren und (teilweise) beim Schlafen. Wenn sie anfängt unruhig zu werden lege ich ihr meine Hand auf den Bauch-/Brustbereich (sie schläft in der Baby-Bay neben mir) und dann ist sie auch wieder ruhig. Tagsüber schläft sie meist nur kurz entweder im Auto, oder im Tragetuch. Ich kann nur einfach dieses Genuckel an der Brust nicht ertragen. Seit dem ersten Tag meiner Schwangerschaft sind meine Brüste so empfindlich geworden, dass ich während der gesamten Schwangerschaft keine Berührungen mochte. Die ersten Stilltage waren für mich sehr schmerzhaft, aber egal. Bis heute habe ich zuviel Milch, die Brüste sind ständig gespannt (bis auf die 20-30 Min. unmittelbar nach dem Stillen), ich habe schon alle Tipps und Tricks ausprobiert nichts hilft wirklich. Somit lebe ich jetzt seit einem Jahr mit einem unschönen Brustgefühl und dieses Nuckeln ist für mich so unangenehm, dass ich es ihr gar nicht erst angewöhnen möchte, denn lange ertragen tue ich es nicht und besser jetzt den Stress mit dem Angewöhnen einer Alternative, als ewig Schmerzen und dann den wahrscheinlich noch größeren Stress des Abgewöhnens. Bei einem Schnullertuch habe ich ehrlich gesagt Angst, dass sie es sich nachts vielleicht mal über das Gesicht zieht und dann nicht genügend Luft bekommt…… Ich denke, wir bleiben bei unseren Fingern und vielleicht entdeckt sie ja auch noch ihre eigenen Fingerchen als Alternative ;) Liebe Grüße, Conny
Liebe Conny, es beeindruckt mich sehr, wie liebevoll Du bist und wie viel Du auf Dich nimmst. Und ja, suche Dir eine Alternative, denn zu einer Stillbeziehung gehören ZWEI und Ihr BEIDE müsst Euch wohl fühlen. Ich umarme Dich Biggi
Ähnliche Fragen
Hallo, wenn meine Brust sehr voll ist, schafft es meine Kleine (5,5Wochen alt) nicht die Brust "leer" zu trinken. Sie ist dann immernoch hart und hat kleine Knötchen. Sollte ich dann abpumpen um Komplikationen zu vermeiden oder reguliert sich das alleine?
Hallo Biggi, nachdem wir in den letzten Wochen gute Fortschritte gemacht haben, kämpfen wir seit einigen Tagen wieder mit Stillproblemen. Das Stillhütchen haben wir mittlerweile abgewöhnt. Leider saugt mein Baby seit einigen Tagen insbesondere an der linken Brust nicht richtig. Manchmal erfasst sie die Brustwarze erst gar nicht. Dann saugt s ...
Hallo Frau Welter, mein Sohn ist 20 Monate alt und wird noch gestillt, vor allem beim Einschlafen. Sowohl beim Mittagsschlaf als auch abends und nachts (er wacht noch mehrmals in der Nacht auf) einschlafstille ich ihn noch – sprich: Das Schlafen läuft vollkommen über mich. Um nach knapp zwei Jahren jedoch wieder etwas mehr Flexibilität zu er ...
Guten Abend, Unsere Tochter ist gerade 12 Monate alt. Sie schläft sehr wenig, manchmal nur 3mal 30min. Und diese Zeit fast in immer in dem Armen. Nicht weil sie nicht müde wäre, sondernd weil sie nicht schlafen kann, wenn Sie keinen Körper Kontakt hat, aber auch mit. Findet sie manchmal fast nicht in den Schlaf. Sie hat sehr Mühe damit sic ...
Liebe Frau Welter, unser Sohn ist 9,5 Monate alt. er ist ein absoluter Tragling und hat seine derzeit zwei Schläfchen von 1 - 1 1/2h immer in der Trage gemacht und abends beim Einschlafstillen im Bett. dezeit steht der Schlaf irgendwie Kopf. Ich vermute die Regression/Trennungsangstphase sind ein Part davon. seit einer Woche möchte er ...
Hallo Frau Welter, Ich hoffe ich bin hier richtig. Und zwar bin ich zur Zeit ein wenig verzweifelt. Ich stille meine kleine Maus, die jetzt 1 Jahr alt ist tags und nachts weiterhin. Nun wird es nachts aber immer schlimmer. Sie schläft an meiner Brust ein und ich lege sie dann ins Bett neben mir. Derzeit wacht sie rund alle 10-30Minuten suchend ...
Hallo Biggi, mein Kind ist 9 Wochen alt. Das Stillen klappt an sich bisher gut: er ist sehr groß und schwer für sein Alter, er trinkt gut, ich habe keine Schmerzen an den Brüsten. Allerdings gibt es seit bestimmt 4 Wochen ein Problem beim Einschlafstillen: er trinkt dann ca. 10 Minuten, schläft fast ein, doch dann dockt er ab und schreit. Dann geh ...
Hallo :) meine kleine Tochter trinkt seit gut 2 Wochen an der Brust nicht mehr. Dafür an der Flasche mittlerweile recht gut. Wurde voll gestillt. Wir hatten bisher immer das Problem, dass sie nicht genug zugenommen hat und wir dann über eine Sonde in den Mund beim Stillen zugefüttert haben. Eine gute Trinkerin war sie noch nie, hat immer ewig ge ...
Guten Tag Frau Welter, Meine Tochter ist 2,5 Jahre alt und ich stille sie noch nachts. Seit mehr als 3 Monaten schmerzt meine rechte Brust sehr, wenn sie saugt. Der Schmerz fühlt sich stechend an, dauert die ersten 5-10 Sekunden des trinkens und ist dann im wieder vorbei. Je mehr Zeit vergeht zwischen den Trinkepisoden, umso schmerzhafter wird ...
Hallo Frau Welter, nach einer unschönen "Stillerfahrung" mit meinem ersten Kind (wochenlanges Abpumpen, dadurch stark beschädigte Brustwarzen welche zum Abstillen führten), darf ich nun seit 3 Wochen mein Neugeborenes ausschließlich stillen, was mich sehr freut. Beim 1. Kind stand mehrmals im Raum, dass ich eventuell einen Soor hätte, der d ...