Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Geht so das Abstillen los?

Frage: Geht so das Abstillen los?

Mitglied inaktiv

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Hallo nach längerer Zeit mal wieder! Ich habe grundsätzlich vor, das Abstillen Felix, mittlerweile nun 11,5 Mon., zu überlassen. Bisher war das kein Thema, denn er wurde hauptsächlich gestillt, Beikost war eher nebenbei. Das Verhältnis scheint sich jedoch seit kurzem umzukehren. Plötzlich habe ich nicht selten Stillpausen von 6 Stunden, vor allem tagsüber, manchmal sogar bis zu 8 Stunden. So habe ich ihn ein paar Mal vormittags zu einer neuen TaMu gebracht, wo er sich dann weder beim Bringen noch beim Abholen (so wie früher) stillen lässt - kein Interesse, keine Zeit. Er freut sich dann so auf den aufregenden Tag, dass er höchstens beißt und ist bestens zufrieden ohne Milch. Kaum vorzustellen, dass dieses suuuperanhängliche kleine Baby von einst, das man nicht einmal für Minuten ohne Körperkontakt zu mir hinlegen konnte, nun selbständig die Welt entdeckt. Nun habe ich auch noch seit zwei Tagen meine Periode wieder. Zufall, dass er seitdem noch einmal drastisch die Milchmahlzeiten reduziert hat?? Meine Frage dazu ist nun: Ist das nicht ein bisschen früh für ein Kind, wenn es null andere Milchprodukte bekommt und sein Abstillen selber bestimmen soll? Er will, glaube ich, größer sein als er ist, denn wenn wir essen, will er unbedingt auch, am liebsten auch genau unser Essen - aber bekommt er wirklich mal ein Häppchen, macht er uns Vorwürfe, wie das schmeckt. Er mag nur Obst und Brot, letzteres wenigstens auch mal mit einem Rindfleischaufstrich, den ich mir ausgedacht hatte (eisenhaltig). Insgesamt denke ich, dass es ganz gut ist, wenn er noch eine Weile gestillt wird. Oder kann es sein, was ich hoffe, dass er zwar ziemlich plötzlich sehr viel weniger stillt, bei diesem verringerten Stand aber dann noch eine gute Weile stehen bleibt? Statt ganz auf null herunterzudrehen. Oder anders: Wie läuft das mit dem Sich-Selber-Abstillen eigentlich ab? Vielen Dank und liebe Grüße, Emily


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Emily, ich denke, dass dein kleiner Mann tagsüber im Moment so beschäftigt ist, dass er einfach keine Zeit hat :-). So lange Du noch ein-zweimal in 24 Std. stillst, reicht es für die Milchversorgung aus, wie steht es denn mit der Gewichtszunahme? Ich glaube nicht, dass Felix sich so schnell ganz abstillt, sondern sein Aufwach- oder Einschlafstillen beibehält. Der Abstillprozess gehört zur Entwicklung eines Kindes wie Krabbeln Lernen, Laufen Lernen oder Sprechen Lernen. Wird es dem Kind überlassen, wann es sich abstillt, so geschieht dies selten vor dem zweiten Geburtstag in vielen Fällen etwa mit drei Jahren, es gibt aber auch Kinder, die sich länger Zeit lassen. Das durchschnittliche weltweite Abstillalter wurde lange Zeit mit vier Jahren und drei Monaten angegeben, durch die aber leider sinkenden Stillzahlen ist auch diese Zahl inzwischen gesunken. Es lässt sich nicht für jedes Kind vorhersagen, wie das Abstillen verlaufen wird. Manche Kinder trinken allmählich immer seltener an der Brust und dann nur noch alle ein, zwei Tage, schließlich nur noch einmal in der Woche und plötzlich ist das Kind abgestillt und die Mutter kann gar nicht genau sagen, wann das "letzte Mal" war. Andere Kinder beschließen relativ plötzlich, dass sie jetzt nicht mehr bei der Mutter trinken wollen und verkünden dies auch sehr deutlich (und lautstark). Manche (älteren) Kinder setzen sich auch ein Ziel ("an meinem Geburtstag höre ich auf"). Schreib mir doch demnächst einmal, wie es klappt! LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, Du hast mich mal wieder beeindruckt, wie schnell Du antworten kannst - herzlichen Dank! Vielleicht bleibt Felix ja wirklich bei seinem jetzigen Stand eine Weile stehen. Gewicht wurde bei der letzten U vor einem knappen halben Jahr kontrolliert, aber es gibt da keinen Grund zur Sorge, er ist proper und lebhaft, da muss er ja gut genug ernährt sein. Eigentlich finde ich plausibel, dass sich die Kinder holen, was sie brauchen, solange das Angebot stimmt, aber im Einzelfall fängt man doch manchmal an, nachzudenken. MuMi ist, neben sehr wenigen Gramm Butter, die einzige Milch, die er zu sich nimmt. Nehmen wir an, das geschieht in ausgewogenem Maß. Wenn er nun mittelfristig auch mal Joghurt oder Käse bekäme, würde das dann schnell das Stillen beeinflussen? Bis vor kurzem dachte ich noch, solange das Kind Milch braucht, soll es doch MuMi sein, aber wenn man sieht, wie wichtig ihm das gemeinsame Essen mit uns ist (wehe, wir sitzen alle vor ihm am Tisch!), denke ich, es wäre unnötig gekünstelt, ihm Milchprodukte, die wir anderen auch essen, noch sehr lange vorzuenthalten. Wenn das dann das Abstillen bedeuten würde, müsste ich mich selber erstmal dran gewöhnen, fürchte ich, aber letztendlich soll das Stillen ja für ihn sein und nicht für mich. Gibt es da Tipps, wie man als Frau, die gerne stillt, vermeidet, das Kind evtl. zu drängen? Ich will ihn ja nicht vom Joghurt fernhalten, nur um ihn an die Brust zu fesseln. Da er das zweite Kind ist, ist die Zeit mit ihm bisher viel schneller verflogen als beim ersten, und ich kann noch immer nicht fassen, dass er schon sin zwei Wochen Geburtstag hat. Mit diesem reduzierten Stillen hatte ich gefühlsmäßig einfach noch nicht gerechnet. Liebe Grüße, Emily


Biggi Welter

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Liebe Emily, ab dem ersten Geburtstag kannst Du ohne weiteres auch Kuhmilchprodukte wie Joghurt, Quark oder Käse anbieten, dein Kind kann deswegen trotzdem sooft gestillt werden, wie es möchte. Im zweiten Lebensjahr braucht ein Kind etwa 350 ml Milch und 20 g Käse pro Tag, um seinen „Milchbedarf“ zu decken. Diese Mengen können zum Beispiel mit einer Scheibe Käse, einem kleinen Joghurt und einer Tasse Milch erreicht werden. Du könntest also Joghurt, Käse und weiterhin Muttermilch anbieten. Das Stillen wird also durch die Gabe von Kuhmilch nicht beeinträchtigt. LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Danke für die Antwort! Ich werde versuchen, weniger darüber nachzudenken und weiterhin volles Vertrauen in Felix zu setzen. Sowohl er als auch sein großer Bruder, der zwar kaum gestillt wurde, aber dem seine Ernährung auch weitestgehend überlassen wird, sind in super Form - was nur wieder einmal bestätigt, was man z.B. bei "Mein Kind will nicht essen" lesen kann. Mal schauen, was Felix draus macht. Er lechzt schon immer nach Käse, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er uns, wenn er ihn endlich demnächst mal bekommt, böse sein wird, weil der so salzig ist. ;-) Damit sollte sich das alles im Rahmen halten. LG, Emily


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