Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Gegenwehr beim Stillen und zu volle Brüste

Frage: Gegenwehr beim Stillen und zu volle Brüste

comali

Beitrag melden

Liebe Kristina und liebe Biggi, Mein kleiner Mann ist jetzt genau einen Monat alt. Ich habe nach sectio von Anfang an voll gestillt. Genauso von Anfang an "mochte" er die linke Seite weniger als die Rechte. Das eskalierte nach drei Tagen als ich auf einmal einen gigantischen Milcheinschuss hatte und er nichts mehr zu "greifen" hatte. Im Krankenhaus bekam ich dann Hütchen mit denen es prima klappte. Rechts funktionierte sehr bald wieder ohne, links einige Tage später, jedoch hatte er immer Schwierigkeiten, links anzudocken. Des dauert aber nie länger als eine Minute bis er dran ist und effektiv trinkt. Trotz geringer Schwierigkeiten war ich jetzt über zwei Wochen komplett von den Hütchen weg. Nun kriege ich ihn auf einmal ohne Hütchen links gar nicht mehr angelegt. Er wehrt sich trotz Hunger gegen das Anlegen, biegt sich nach hinten durch, benutzt seine Arme und drückt sich weg. Heute Morgen ging das eine halbe Stunde lang, was für ihn und mich echt nervenaufreibend war. Wenn er mal versucht hat zu saugen bewegt er dabei den Kopf hin und her, kriegt natürlich nix zu fassen und regt sich noch mehr auf. Wenn er dann saugt verzieht er nach wenigen Sekunden wie angeekelt das Gesicht und lässt los. Und dann geht's wieder von vorne los.... Ich weiß nicht mehr wirklich weiter. Auch rechts wird es wieder schwieriger. Er kriegt keinen Schnuller und saugt generell an nichts anderem als an der Brust. Das will ich auch so lassen bis er sich in jeder Situation an jedem Ort zuverlässig an beiden Seiten anlegen lässt. Habt ihr irgendwelche Ideen?? Ich hab Sorge dass er bald komplett die Brust verweigert. Ansonsten ist er ein echtes Anfängerbaby und völlig pflegeleicht und zufrieden. Lllieben Dank und viele Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe comali, ich fürchte, dass Du wenig machen kannst, wenn dein Baby eine Lieblingsseite hat. Wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere. In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Du kannst versuchen durch gezieltes Anlegen einen Ausgleich zu schaffen, doch es gibt keine Garantie dafür, dass Du diesen Ausgleich erreichen wirst. Und wie gesagt: wichtig ist die Gesamtmenge und nicht, wie viel Milch eine Brust bildet. Das kosmetische Problem wird sich nach dem Abstillen wieder einigermaßen ausgleichen. LLLiebe Grüße Biggi


comali

Beitrag melden

Huch... ich habe nicht geschrieben dass eine Seite mehr Milch produziert. Auch nicht, dass ich Sorge um ein kosmetisches Problem habe...? Es ging mir darum, dass mein Baby sich extrem gegen das Anlegen wehrt, vor allem auf der linken Seite! Meine Angst ist dass ich bald mein Baby gar nicht mehr anlegen kann und er komplett die Brust verweigert, was ich sehr schlimm fände. Was ich nicht geschrieben habe ist dass ich eine Still-App habe die mir immer sagt wo ich als letztes angelegt habe, und dadurch immer wechselseitig anlege. Gibt es Tipps wie ich das "Wehren" gegen das Anlegen irgendwie verhindern kann?


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe comali, es kann einfach sein, dass eine Brust mehr Milch produziert und dein Kind diese Brust lieber mag. Dagegen lässt sich leider nichts machen, außer eben zu versuchen, das Kind bewusst an der ungeliebten Seite trinken zu lassen. Du kannst versuchen dein Baby zunächst rechts anzulegen und beim Seitenwechsel drehst Du es nicht um, sondern lässt es einfach an die andere Brust hinüberrutschen, so dass es seine Lage in etwa beibehält. Aber auch wenn das nicht klappt, kannst Du problemlos voll auf einer Seite stillen. LLLiebe Grüße Biggi


comali

Beitrag melden

Ok, ich versuche ihn mal rüber rutschen zu lassen.... das habe ich noch nicht probiert, vielleicht hilft das ja ein bisschen! Danke :) Spricht etwas dagegen, dauerhaft Stillhütchen zu nehmen? Kann das auf die Dauer gut sein oder manövriere ich mich da in ein neues Problem herein? Liebe Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe comali, Stillhütchen sind ein Hilfsmittel, das in bestimmten Situationen seine Berechtigung hat. Die Kunst besteht darin, zu erkennen, wann dieses Hilfsmittel wirklich hilft und wann nicht. Wichtig ist außerdem, dass die Frau, die mit Stillhütchen stillt gut begleitet wird und da hapert es leider sehr oft. Außerdem gibt es Probleme, die sich nur scheinbar durch die Verwendung eines Stillhütchens lösen lassen und hier gilt es gut zu unterscheiden, ob die Frau dann aufgibt, weil das Problem nicht gelöst wurde oder weil sie mit Stillhütchen stillt. Die Studien, die zeigen, dass Stillhütchen zu einer Verkürzung der Stilldauer führen, sind in der Regel relativ alt und berücksichtigen deshalb nicht, dass die Stillhütchen heute aus anderem Material sind und deshalb auch andere Eigenschaften haben. Doch selbst wenn die Stilldauer verkürzt ist, ist es immer noch besser, die Frau stillt eine kürzere Zeit mit Stillhütchen als gar nicht. Ich kenne übrigens eine Frau, die über zwei Jahre mit Stillhütchen gestillt hat und nicht jede Frau wird automatisch bald abstillen, nur weil sie Stillhütchen verwendet, da spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle. Pauschal lässt sich nicht sagen, dass die Verwendung von Stillhütchen immer zum vorzeitigen Abstillen führen wird. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Frau Welter ! Wir hatten am Freitag 2 flüge die erste flug hat 2 stunden gedauert davor ich mein baby gestillt und beim abfliegen auch während wir geflogen sind hat er geschlafen er ist allerdings 6 wochen alt. Danach während wir auf den 2ten flug gewartet haben hab ich ihn wieder gestillt und händisch abgepumt, weil während wir geflogen s ...

Hallo, meine Kleine hatte nach vier Tagen 10 Prozent Gewichtsverlust. Auf Anraten der Hebamme haben wir sie dann 10 Tage lang alle drei Stunden geweckt. Ich habe sie gestillt und dann hat sie pre bekommen. An Tag 8 wollte sie die Brust nicht mehr. Nach Beratung mit einer Stillberaterin sind wir dann dazu übergegangen, dass sie nicht mehr geweckt ...

Hallo Frau Welter.    ich hatte und habe Beschwerden mit mein Brüsten. Mein Frauenarzt kontrollierte dies und meinte das sich Pilze in meiner Muttermilch befinden. Ich habe dagegen die Medikamente auch bekommen (Salbe und 1tablette). Mein Frauenarzt meinte das ich auch abstillen könnte und es ausreichen würde da meine Tochter bald 9 Monate ist ...

Guten Tag , ich habe meinen 20 monate alten Sohn letzten Samstag abrupt abgestillt . Wir haben generell nur noch abends und nachts gestillt , aber seit monaten war nur noch ein gehampelt, sodass such eine brustwarze enzündet hat und es eigentlich nur noch schmerzhaft war.    Er hat das abstillen auch sofort akzeptiert und es gab nur an Tag 1 ...

Hallo,  Ich habe noch eine Frage und vergessen, diese in vorherigen Post zu stellen. Die rechte Brust ist immer gut gefüllt mit Milch. Die linke eher nicht. Diese ist sich kleiner als die rechte. Die rechte produziert meiner Meinung nach auch viel mehr Milch, ist praller und schneller hart wenn diese nicht entleert wird. Die linke eher nicht ...

Liebe Stillberaterin, ich stille jetzt fast 2 Jahre, am Anfang war alles schön, aber jetzt mit der Zeit sind meine Brüste schlaff, hängend und wieder kleiner, ich habe Sorge, wenn ich komplett abstille, kaum bis gar keine Brust mehr habe. Wird die Brust irgendwann wieder etwas fester und wie viel verschwindet beim Abstillen noch? Mein Selbstbewuss ...

Hallo!    Ich habe vor 1 1/2 Monate entbunden. Schon in der Schwangerschaft fiel mir auf, dass meine Brüste und vor allem die Brustwarzen unterschiedlich groß sind. Die Frauenärztin hat immer gesagt jaja ist normal. Jetzt beim Stillen ist die eine Brustwarze ungefähr 5 mal so groß wie die andere. Hat das etwas mit der Schwangerschaft und Sti ...

Sehr geehrte Frau Welter,   ich habe eine Frage, die ich in diesem Forum bisher noch nicht gefunden habe, und bin gespannt auf Ihre Einschätzung.   Bei 39+0 Wochen hatte ich eine sekundäre Sectio aufgrund eines ausbleibenden Insulinbedarfs und einer Mangelversorgung. Meine Tochter war anfangs sehr schwach, hat nicht gut getrunken und h ...

Guten Morgen, unser Säugling ist inzwischen genau 14 Tage alt. Das Stillen hat sich soweit eingependelt, jedoch war es schon immer an der rechten Brust einfacher, als an der Linken (bereits beim Kolostrum ausstreichen vor der Geburt). Nun ist es inzwischen so, dass die rechte Brust stets prall gefüllt ist und nur auf das Stillen wartet. Die ...

Hallo, Mein Kleiner wird nun 1Monat alt und meine Brüste sind immer noch prall und hart, wenn er 2 Stunden nicht trinkt. Das Ansaugen ist dann auch immer noch kurz schmerzhaft.  Ist das normal? Pendelt sich das erst später ein? wenn er in der Nacht 3 Stunden schläft hab ich schon Schmerzen. Danke