Futterstörung Stillkind 11,5 Monate

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Futterstörung Stillkind 11,5 Monate

Hallo, Unser Kleiner wird bald 1 Jahr und isst kaum was. Wir stillen somit immernoch voll. Brei mochte er noch nie, deshalb betreiben wir schon seit längerem BLW. Er kaut sein Essen, spuckt aber dann den Großteil wieder aus. Wir waren vor ein paar Tagen zur U6 und der Arzt sagte, ich solle nun weniger stillen, damit der Kleine isst. Er wäre durch das häufige Stillen immer satt. In seinem Alter würde man nur noch max. 2 Mal am Tag stillen und nachts gar nicht mehr. Sollte er in 8 Wochen noch nicht essen, müsste wegen einer Therapie überlegt werden( Futterstörung). Für mich fühlt es sich aber absolut falsch an, ihm die Brust zu verweigern und ihn hungern zu lassen. Zumal er auch keinen Schnuller nimmt und somit oft auch nur nuckeln möchte. Mich stört das Stillen überhaupt nicht und die Esssituation belastet mich auch keineswegs, da ich denke, dass er essen wird, wenn er soweit ist. Er ist auch ein fröhliches und normal entwickeltes Kind. Er ist recht zart und liegt mit Größe und Gewicht auf der 25 Perzentille. Ich hab natürlich Angst, wenn ich ihm die Brust verweigere, dass er abnimmt. Unser Tagesablauf sieht in etwa so aus: 7 Uhr aufstehen 8 Uhr Frühstücken 8:45 Uhr stillen wenn er möchte (er ist ja in einem Alter wo er schon zeigen kann, dass er an die Brust möchte und falls er doch keinen Hunger hat, dann nuckelt er nur) 10:45 Uhr Einschlafstillen 13 Uhr Mittagessen 13:45 Uhr stillen wenn er möchte 15:45 Uhr Einschlafstillen 17:30 Uhr Abend essen 20 Uhr Einschlafstillen Nachts kommt er zwischen 2 bis 3 Mal, was ich als normal empfinde und mich keineswegs stört. Können Sie mir hier weiterhelfen. Sollte ich ihm tatsächlich die Brust verweigern? Muss man in dem Alter wirklich schon zur Therapie? Vielen lieben Dank. Schöne Grüße

von Sonne12345! am 16.12.2020, 12:31



Antwort auf: Futterstörung Stillkind 11,5 Monate

Liebe Sonne12345!, gedeiht Dein Sohn denn, ist er gesund? Es gibt viele Kinder, die im ersten Lebensjahr noch nicht viel essen und dabei jedoch wunderbar gedeihen. Wenn Dein Kind weiterhin so appetitlos ist, dann lass zunächst einmal die Eisen- und Zinkwerte überprüfen. manchmal liegt es an einem Mangel, wenn Kinder nicht essen möchten. Wenn die Werte okay sind, kannst Du abwarten und musst Dich nicht auf einen Machtkampf einlassen. Du solltest Deinem Bay sicherlich weiterhin Beikost anbieten und auf seinen Nachahmungstrieb setzen, aber ohne Zwang und Druck. Wie geht es Deinem Kleinen denn? Wie gedeiht er im Moment? Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 16.12.2020



Antwort auf: Futterstörung Stillkind 11,5 Monate

Hallo Biggi, Vielen Dank für die schnelle Antwort. Er gedeiht ansonsten sehr gut. Es gab Mal ein paar Wochen, wo er nicht gut zugenommen hat, das lag aber m.M.n. am Krabbeln. Mittlerweile nimmt er wieder normal zu und hat ausreichend nasse Windeln und Stuhlgang. Ansonsten ist er auch den ganzen Tag sehr aktivund kann alles,was man in dem Alter können sollte. Die beiden Werte werde ich bei unserer "Deadline" in 8 Wochen kontrollieren lassen. Er bekommt mindestens 3 Mal Essen angeboten und wir essen auch immer mit, dass er es sich bei uns abschauen kann. Er müsste das Essen nur noch runter schlucken. Er hat auch schon 8 Zähne. Damit kann er die Nahrung schön zerkleinern. Bei Wasser ist es genau das gleiche. Er nimmt es aus dem Becher in den Mund und lässt es dann raus laufen. Vielen Dank nochmal Schöne Grüße

von Sonne12345! am 16.12.2020, 14:27



Antwort auf: Futterstörung Stillkind 11,5 Monate

Ich finde den Rat eures Kinderarztes ehrlich gesagt gefährlich. Es gibt Kinder, die wollen bis ins 2. Lebensjahr hinein hauptsächlich Muttermilch (meine Tochter war auch so eine) und gedeihen gut dabei und haben keine Mangelerscheinungen. Das beste, was man machen kann, ist entspannt zu bleiben und immer wieder ohne Druck Essen anzubieten. Also genau so wie ihr es macht. Ich würde nicht anfangen, ein völlig gesundes und normales Kind aufgrund einer "Fütterstörung" zu "therapieren" oder durch hungern lassen zum Essen zu bewegen. Dadurch schafft ihr euch nur ein Problem wo vorher gar keines war. Ihr seid irgendwann völlig gestresst und habt dann im schlimmsten Fall WIRKLICH eine Fütterstörung. Ich würde genauso weitermachen wie bisher, Eisen und Zink mal kontrollieren lassen und ansonsten darauf vertrauen, dass euer Kleiner schon weiß was er braucht.

von Yvon am 16.12.2020, 21:04



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