Aladin1
Hallo zusammen, ich habe eine Frage dazu, wie wir am besten unsere Tochter nach 4 Monaten Klinik an die Brust bekommen können. Da unsere Tochter in der 26 SSW auf die Welt gekommen ist wurde sie nach einer gewissen Zeit, in der Klinik, wie üblich überwiegend mit der Flasche ernährt, nachdem die Magensonde endlich weg konnte. Meine Frau hat sie immer wieder zwischendurch angelegt. Sie zeigt Interesse an der Brust, erwischte aber oft in 20 Minuten nur ca. 20g und war hinterher etwas erschöpft. Sie hätte auch noch länger an der Brust getrunken, aber in der Klinik hat man nicht immer die Ruhe und Zeit. Nun ist unsere Tochter seit einigen Tagen endlich zu Hause und wir würden gerne den Versuch starten sie komplett an die Brust zu bekommen. Dies ist auch ein großer Wunsch meiner Frau. Die Milchmenge meiner Frau beträgt bei 5 x Abpumpen ca. 450 bis 500g insgesamt. Ich denke hier würde sich durch häufigeres Anlegen sicher noch etwas tun. Unsere Tochter trinkt im Moment 5-6 x 100 g mit dem First Choice Sauger und wiegt im Moment 3460g. Da wir noch Vorräte eingefroren haben können wir sie im Moment noch voll mit Muttermilch versorgen. Wie würden Sie am besten vorgehen? Wäre es sinnvoll eine Kombination aus Anlegen und Flasche oder nur noch Anlegen zu versuchen? Wir haben uns auch bereits eine Waage besorgt um sie vor und nach dem Anlegen wiegen zu können. Herzliche Grüße und vielen Dank!
Lieber Aladin1, es wäre am besten, wenn Ihr Baby keine künstlichen Sauger mehr bekommen würde, sondern ausschließlich an der Brust saugt. Die noch nötige zusätzliche Nahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z. B. einem Becher. Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Ihre Frau vorgehen kann. Evtl. hilft ihr das Brusternährungsset, aber kompetente Hilfe ist jetzt das Wichtigste überhaupt! Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ihr Kind kann mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert werden, z. B. einem Becher. Ihr Baby wird ein paar Anläufe brauchen (und ihr auch) bis es den Dreh raus hat, wie es die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Man kippt den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Man kann aber natürlich auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden! Wichtig ist es jetzt, dass Ihre Frau möglichst oft anlegt und wirklich gute Hilfe bekommt. Wie schön, dass Sie Ihr so zur Seite stehen! LLLiebe Grüße, Biggi
Aladin1
Liebe Biggi, vielen Dank für die ausführliche Antwort und Ihre Ideen. Ich werde heute Abend alles mit meiner Frau besprechen. Ich finde das Brusternährungsset sehr interessant, aber auch die Bechervariante. Wäre es möglich eine Kombination aus Anlegen und Flasche zu probieren, bis wir alles weitere Besorgt und eine gute Stillberaterin gefunden haben? Es ist nicht einfach hier den richtigen Dreh zu finden, da Zufüttern ja die Pausen bis zum nächsten Anlegen vergrößert, aber es wohl nur durch häufiges Anlegen klappen wird. Viele Grüße Aladin1
Lieber Aladin1, je früher Sie auf Flaschen verzichten, umso besser ist es, aber bis Sie alles zusammen haben, müssen Sie ja irgendwie zufüttern ;-). LLLiebe Grüße Biggi
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