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Fragen zu meinem "Stillkind"

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Fragen zu meinem "Stillkind"

234Bibi

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Hallo Biggi! Mein 2. Sohn ist 7,5 Monate alt. Er wird gestillt und isst morgens, mittags, nachmittags + abends inzwischen Brei. Dazwischen wird er mehrmals gestillt, nach dem Aufwachen, zum Einschlafen, manchmal zur Schlafverlängerung. Insgesamt ca. 4-5 x am Tag. Nachts wird er auch noch min. 2 x gestillt. Ich versuche schon seit Wochen ihn an eine Flasche zu gewöhnen im Hinblick auf das Abstillen. Ich hatte gehofft die Flasche könnte das Einschlafstillen abends und nachts irgendwann ersetzen. Diese nimmt er aber partout nicht, obwohl ich es täglich versuche und schon viele Modelle probiert habe. Außerdem versuche ich ihn an einen Becher bzw. Tasse zu gewöhnen, damit er zum Brei Flüssigkeit bekommt - das wäre ja wichtig wenn ich mal abstillen möchte. Nimmt er aber auch nicht,... mit Mühe und Not kann ich ihm 2 Schlucke in den Mund befördern wenn ich Glück habe. Meinen Sie das wird sich alles bald wohl von selbst regeln?? Das aus der Tasse trinken, das Einschlafen ohne Stillen? Bei meinem 1. Sohn hatte ich diese Schwierigkeiten nicht, da er von Geburt an abgepumpte Milch aus der Flasche getrunken hat und daher auch Wasser und Tee aus Flaschen angenommen hat. Aus der Tasse hat er erst sehr spät getrunken. Ich hätte nichts dagegen meinen Sohn noch etwas länger zu stillen, noch ein halbes Jahr maximal. Aber dann möchte ich eigentlich gerne abstillen. Aber ich kann ja nichts erzwingen, das weiß ich. Muss ich einfach der Entwicklung meines Sohnes folgen und abwarten ohne Veränderungen herbeiführen zu wollen? Da wir noch ein drittes Kind möchten (evtl. nä. Jahr) mache ich mir Gedanken, was wäre wenn ich schwanger würde und bis dahin noch nicht abgestillt hätte. Oder es ggfs. bis zur Geburt des 3. Kindes nicht schaffen würde komplett abzustillen. Würden Sie mir raten ein 3. Kind erst nach dem kompletten Abstillen zu planen? Hört sich verrückt an, aber es beschäftigt mich momentan alles sehr... Vielen Dank im Voraus für Ihre Ratschläge!


Biggi Welter

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Liebe 234Bibi, eine erneute Schwangerschaft wäre kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Trotzdem ist das nicht das, was SIE möchten. Stillen ist eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden. Im Moment würde ich trotzdem noch ein wenig abwarten. Um die acht Monate machen viele Kinder gerade einen großen Entwicklungsschub (viele beginnen in dieser Zeit auch mit extremem Fremdeln). All die neuen Eindrücke dieser für Ihren Sohn manchmal doch unheimlichen großen Welt und auch das Zahnen können für unruhige Nächte sorgen. Da ist es gut, wenn nachts die vertraute Mama in der Nähe ist. Ein Kind das sich geborgen fühlt, schläft besser. Die Beschwerden beim Zahnen können nachts tatsächlich unangenehmer sein als tagsüber. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Sie können trotzdem weiterhin versuchen, die Tasse anzubieten. Lassen Sie Ihr Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setzen Sie auf seinen Nachahmungstrieb und versuchen Sie es nicht mit Druck. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. LLLiebe Grüße Biggi


234Bibi

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Hallo Biggi! Vielen Dank für die schnelle Antwort! PS.: Bin neu hier und habe es noch nicht raus wie ich auf Ihre Antwort nochmals antworten kann..


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Liebe 234Bibi, Sie können einfach eine neue Frage stellen oder bei meiner Antwort antworten :-). Biggi


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