Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Fläschchen während der Arbeit

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Fläschchen während der Arbeit

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, zunächst einmal danke für die Zeit, die Du Dir für die Benatwortung der vielen Fragen nimmst! In keinem anderen Forum werden Fragen so ausführlich beantwortet wie hier *ganz dickes Lob!*. Aus vielen Fragen und Antworten konnte ich bereits schon vieles Nützliches für mich entnehmen. DANKE! Nun zu meiner Frage: Mein Sohn ist zzt. 14 Wo alt und wird voll und nach Bedarf gestillt. In zwei Wochen beginne ich zu arbeiten. Jeweils einen Tag die Woche (von 7 bis 19 Uhr). An diesem Tag übernimmt mein Mann die Betreuung und die Fütterung des Kindes. Muttermilch habe ich bereits abgepumpt und eingefroren. Kann man in etwa sagen, welche Menge an Milch ein 16.wöchigaltriger Säugling pro Tag trinkt. Wieviel sollte ich einen Tag zuvor im Kühlschrank auftauen lassen (so ca.?? ich habe da überhaupt keinen Anhaltspunkt!). Ist es sinnvoll, das Baby vorab an das Fläschchen (von Papi) gewöhnen zu lassen? Wenn ja, wie geht man da am besten vor? Mein Mann hat bereits versucht, während ich einkaufen war, den Kleinen mit dem Fläschchen zu füttern . Fazit: er nimmt das Fläschchen an, trinkt aber nur die warme Milch. Sobald sie etwas abkühlt, verweigert er sie, obwohl er Hunger hat. Kann man da was tun? Gewöhnt er sich mit der Zeit auch an die kalte Milch? Ich möchte mein Kind weiterhin voll stillen und fürchte, dass mein Mann den Kleinen an meinem Arbeitstag nicht sattkriegt und der Kleine einen riesen Theater macht. Ich war noch nie länger als 2 Std. von meinem Kleinen getrennt... Gruß, Lona


Biggi Welter

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Liebe Lona, danke für dein liebes Lob :-). Eine Formel "Gewicht des Kindes geteilt durch sechs und das wiederum geteilt durch die Zahl der Stillzeiten" gibt es nicht. Da sich nur schwer vorhersagen lässt wie viel ein Baby bei einer Mahlzeit trinken wird, empfiehlt es sich die Milch in kleinen Portionen von etwa 60 ml einzufrieren. Diese kleinen Portionen sind schnell aufgetaut und es bleibt kein so großer Rest, der weggeworfen werden müsste. So lange das Baby trinkt, ist es auch hungrig, denn Babys haben da noch ein sehr gutes Gefühl dafür und mit Muttermilch kann ein Baby nicht überfüttert werden. Wenn ein Kind häufiger mit abgepumpter Milch gefüttert wird, lässt sich meist ein Erfahrungswert erkennen, nach dem sich der Babysitter in etwa richten kann. Wenn dein Baby die Flasche nicht mag, kann dein Mann die Milch auch bechern, so wird auch eine Saugverwirrung vermieden. Zum Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Du kannst auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Du weißt also, ob Du 30 oder 40 g hineingetan hast. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Du kippst den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Probiere es mal aus, es ist wirklich nicht schwer. Wenn dir das nicht zusagt, gibt es auch Tipps zur Flaschenfütterung. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab.Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Ich wünsche dir einen guten Start und hoffe, dass die Tipps weiterhelfen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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hallo Lona, du weißt ja sicher das Dir Stillpausen bzw. Abpumpzeit zusteht... wenn die Arbeit nicht so weit von daheim weg ist, lass doch deinen Mann mit Kind in die Firma kommen und stille es dort... es steht dir doch 1 Stunde mind. zu, dadurch das Du länger wie 8 Stunden arbeitest sogar noch mehr... Ich habe immer größere Mengen eingefroren (220ml) da weiß ich aber auch, das das meine Kleine sie trinkt... Das Fläschen trinken haben wir vorher nicht geübt, und die Kleine ist auch mal für 2 Tage in den Streik getreten, aber es hat nix geholfen, sie hat dann freiwillig getrunken... Hoffe konnte Dir auch wenig helfen, bei Fragen einfach melden... LG Teufel, die Voll arbeitet und Voll stillt


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