Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Fläschchen ausprobieren oder nicht

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Frage: Fläschchen ausprobieren oder nicht

Kirala

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Hallo liebe Biggi, mich beschäftigt seit einiger Zeit die Thematik des Abpumpens. Meine Tochter (13 Wochen) wird voll gestillt. Nun ist es so, dass wir Ende September heiraten und ich auch einen Tag in der Woche für ein paar Stunden in meinem Nebenjob arbeiten werde. Ich möchte gerne so lange wie möglich stillen und habe Angst, dass es zu einer Saugverwirrung kommen könnte. Wir haben ihr keinen SChnuller anfangs gegeben und nun mag sie auch keinen, als wir es mal probiert haben, wo wir dachten, sie braucht etwas zur Beruhigung. Sie saugt nur ab und zu an einer Mullwindel. Das funktioniert sehr gut, wenn sie unruhig ist, ohne HUnger zu haben, tragen wir sie ein bisschen (10 Minuten reichen meistens schon) Nun zu meiner Frage: Soll ich es wagen, Abzumpumpen und mit dem Fläschchen probieren oder ist das Risiko einer Saugverwirrung zu groß. Wenn es gehen würde, dann wäre es an der Hochzeit halt ein bisschen einfacher, als sich 12 mal am Tag aus dem Kleid zu zwängen. Wegen der Arbeit müsste mein Freund dann halt zwischendurch vorbei kommen, damit sie gestillt werden kann. Bin echt unsicher. Ich möchte halt nicht, dass sie dann die Brust nicht mehr will, nur wegen den paar Tagen. Dann würde ich es lassen. Oder mache ich mir da jetzt schon zu viele Gedanken? Es sind ja noch 6 Wochen. Da ist sie dann 4 1/2 MOnate, von einer Freundin der Kleine wurde ab dem Zeitraum nicht mehr richtig satt und sie musste ohnhein zufüttern. Aber ich weiß auch nicht wegen zufüttern ob man dann, wen ich gerade weg wäre, die ERsatzmahlzeit geben kann oder ob es da nach einem bestimmten Rhythmus gehen muss? Und wegen der Sache mit dem SChnuller. Sie nimmt halt öfters die Hände oder Finger in den Mund, denke das ist normal. Ab wann sollte man versuchen sie doch an den Schnuller zu gewöhnen, damit sie nicht anfängt am Daumen zu lutschen. Ich habe gelesen, dass Schnuller dann besser wäre, um Zahnfehlstellungen zu vermeiden. Fragen über Fragen. Hoffe ich habe nicht allzu zusammenhangslos geschrieben und Du weißt, was gemeint ist:) Vielen Dank vorab und viele Grüße!


Biggi Welter

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Liebe Kirala, eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Deshalb würde ich auf die Flasche verzichten und die abgepumpte Milch mit einem Becher geben. Die Becherfütterung ist eine gute Alternative zur Flasche. Mit der richtigen Technik ist das Bechern nicht aufwändiger als Flasche zu geben. Deine Kleine wird ein paar Anläufe brauchen (und ihr auch) bis sie den Dreh raus hat, wie sie die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dir dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Man kippt den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Man kann aber natürlich auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden! Probiere es mal aus. Die Diskussion über Schnuller und Daumenlutschen wird sehr kontrovers und teilweise sehr vehement geführt. Aus der Sicht der Stillberaterin, ist von einem Gebrauch des Schnullers in den ersten Wochen abzuraten, da er zu einer Saugverwirrung führen und einen negativen Einfluss auf die Milchproduktion der Mutter und die Gewichtszunahme beim Baby haben kann. Babys (und Kleinkinder) haben ein natürliches Saugbedürfnis. Dieses Saugbedürfnis dient dazu, dass sie die Nahrung bekommen, die sie brauchen um zu wachsen und zu gedeihen. Saugen beruhigt das Kind außerdem. Von der Natur ist es vorgesehen, dass ein Kind sein Saugbedürfnis an der Brust befriedigt und so gleichzeitig seinen Hunger und auch sein Saugbedürfnis stillt. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: o Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese so genannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. o Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. o Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. o Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. o Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. o Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein "schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Im Gegensatz zum Daumen, kann der Schnuller fast ununterbrochen im Mund bleiben. Das Kind muss ihn nicht heraus nehmen, wenn es beim Spielen seine Hände braucht. Der Daumen wird daher schon aus praktischen Gründen weniger oft genommen werden. Interessante Informationen bieten die Veröffentlichungen von Gudrun von der Ohe, einer Ärztin und Still und Laktationsberaterin IBCLC "Der Schnuller und seine Auswirkungen" (in Laktation und Stillen Heft 3/1999) und "Schnuller und plötzlicher Kindstod" (in Laktation und Stillen Heft 4/2000) sowie die Facharbeit der Logopädin Caroline Schallhammer, IBCLC "Stillen als Prävention in der Logopädie" die sich ebenfalls ausführlich mit dem Schnuller beschäftigt. Wird ein Kind nach Bedarf gestillt, braucht es nur in den seltensten Fällen Schnuller oder Daumen, da es sein Saugbedürfnis vollständig an der Brust gestillt wird. Ein gestilltes Bedürfnis verschwindet. Häufig wird als Gegenargument für Schnuller oder Daumen eine mögliche Verformung des Gaumens ins Feld geführt. Ein mit uns gut bekannter Kinderarzt und Psychotherapeut sagt dazu "lieber ein verbogener Gaumen, als eine verbogene Seele". Denke während der Hochzeit unbedingt daran, dass Du abpumpst, um einen Milchstau zu vermeiden. Oder lege dein Kind wenigstens ab und zu an, das wird dir und deinem Baby gut tun :-). LLLiebe Grüße, Biggi


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