Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

FA rät zum Abstillen wg. Schwangerschaft

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: FA rät zum Abstillen wg. Schwangerschaft

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Hallo Biggi, heute sollte eigentlich ein glücklicher Tag für mich sein, denn ich halte einen positiven Schangerschaftstest in Händen - unser 2. Wunschkind ist unterwegs. Mein Kleiner ist 10 Monate alt und wird noch 3 Mal in 24 Stunden gestillt (morgens zw. 5 und 6, dann ca. um 8 Uhr und abends vor dem Schlafengehen). Es gefällt uns beiden noch sehr gut (und tut gut)! Vorhin habe ich bei meiner FA einen Termin zur SS-Kontrolle abgemacht und habe erwähnt, dass ich noch stille; die Sprechstundenhilfe hielt Rücksprache mit der Ärztin - diese hat empfohlen, dass ich innerhalb der nächsten 7-10 Tage abstillen soll, einfach wegen der Mehrbelastung für den Körper - und ausserdem würde die Milch sowieso weniger werden. Punkt. Knallhart. Statt dass ich mich über die SS freue, sitze ich nun heulend hier. Ich brauche unbedingt eine Zweitmeinung! Es ist mir schon klar, dass ich nun speziell auf meine Ernährung achten muss, zusätzlich nehme ich noch ein Kombipräparat für die SS (Vitamine, Mineralstoffe). Die Milch wird doch erst später weniger (4./5. Monat)? Ich würde so gerne bis dahin weiterstillen und dann einfach schauen, ob er sich selbst abstillt - dann wäre er ausserdem schon 1 Jahr alt und ich könnte problemlos Kuhmilchprodukte geben. Was sagst du dazu?? Ich könnte nur noch heulen...


Biggi Welter

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Liebe Schnuckibutz, bitte freu dich einfach nur und genieße die Schwangerschaft und as Stillen :-). Eine erneute Schwangerschaft ist kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. Die Mutter sollte darauf achten, dass Sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Manche Frauen brauchen deutlich mehr zusätzliche Kalorien, wenn sie schwanger sind und gleichzeitig stillen. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Deshalb sollte die Gewichtskurve des gestillten Kindes im Auge behalten werden. Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen. Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993). Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören: o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; o vorangegangene Frühgeburten; o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei. Freust Du dich :-)? LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Liebe Schnuckibutz! Erstmal herzlichen Glückwunsch zur erneuten Schwangerschwaft! Nur Mut und freu Dich! Mein Kind ist 13 Monate alt und bis vor kurzem habe ich sie ausschließlich gestillt. Sie wollte einfach nichts anderes zu sich nehmen. Jetzt nimmt sie so langsam verschiedenen Brei zu sich, ab und zu auch Kuhmilch und probiert auch gerne mal von unserem Essen. Ich möchte sie auch nicht abstillen, sondern will es ihr überlassen wann damit Schluß sein soll. Wir genießen es beide und es tut uns beiden sehr gut. Es ist das beste was frau ihrem Kind geben kann!!! Auch wir versuchen ein zweites Baby zu bekommen und hoffen auch, dass es bald klappt. Aber eine erneute Schwangerschaft wird für mich kein Hindernisgrund sein fürs weitere Sitllen unserer Tochter. Ich glaube, dass ich gesund und glücklich genug bin, um alles gut zu überstehen. Eine optimistische Einstellung, allen Pessimisten zum Trotz wirkt Wunder! Kannst Du mir glauben, ich spreche aus Erfahrung! Viel Glück für Dich und Deine Familie!


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Hallo, herzlichen Glückwunsch und nur MUT! Ich würde das Stillenm solange weiter machen, bis es Dir oder Deinem (schon geborenen) Kind nicht mehr gut tut / reicht. Das Ungeborene wird sich holen, was es braucht. Mir hatte meine FÄ auch gesagt, erst abstillen, mindestens ein paar Monate ERholung für den Körper und dann erst schwanger werden. Ich hab das Stillen aber nie als Belastung gesehen. Die Natur hat es dann bei mir anders eingerichtet, ich bin erst nach dem geplanten Abstillen ss geworden, aber ich hätte nicht wegen der SS aufgehört. Viele Grüße ESther


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Ich sag mal ganz platt: Wenn die Natur nicht gewollt hätte das eine Frau die schwanger ist das erste Kind weiter ernährt, hätte sie es so eingerichtet dass die Frau nicht schwanger werden KANN. Oder weiss die Natur über Milupa und Co Bescheid? Wünsche dir eine superschöne Schwangerschaft und Stillzeit. LG, Moon


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Hi, vielleicht liest Du das noch... Als lebendes Beispiel: ich wurde 3 Monate nach der Geburt des ersten wieder schwanger, jetzt ist der zweite 4,5 Monate... (08/05 und 08/06) Gestillt habe ich durchweg, nach der Geburt 2 Monate lang auch beide... War sogar recht angenehm, da so der Milcheinschuss abgefangen werden konnte und keine Eifersucht aufkommen konnte.... Am Anfang kann es nur etwas schmerzhaft werden, weil die Brustwarzen empfindlicher werden, aber auch das geht und geht vorbei... Ich glaube, man muss ganz fest daran glauben, mir sagte im Übrigen auch die FÄ die Milch würde weniger werden. Ich habe es schlicht und einfach nicht geglaubt... ach und am Ende löst es Wehen aus... was ich nutzen wollte, aber Pustekuchen, den zweiten mussten wir 11 Tage über Termin ausräuchern, weil auch das ihn nicht geschreckt hat... Geniss es und sei Glücklich LG Martina


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