Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Extremer Haarausfall während Langzeitstillen

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Frage: Extremer Haarausfall während Langzeitstillen

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Hallo Biggi, ich habe seit Juli letzten Jahres Haarausfall (mein Sohn ist jetzt 2 Jahre, wir stillen zum Einschlafen und nachts) und es hört einfach nicht wieder auf. Eine Haaranalyse beim Hautarzt hat nichts Pathologisches ergeben, ein Eisenmangel (Eisenspeicher war total leer) ist mit Tabletten ausgeglichen worden, seit 4 Wochen nehme ich keine Eisentabletten mehr. Mittlerweile werden die Haare am Scheitel sehr deutlich dünner und der Scheitel schon richtig breit. Ich möchte eigentlich nicht deswegen abstillen, da komme ich mir doch egoistisch vor, mein Sohn soll sich von allein abstillen, aber wo führt das mit dem Haarausfall noch hin ?? Von den meisten Stillmüttern habe ich gehört, dass es erst nach dem Abstillen aufhört oder auch nur ca. 6 Monate dauert, aber ich kenne auch einige Langzeitstillmütter, die das gar nicht hatten. Ich habe von dem Mittel Monoxidil gehört, was absolut wirksam ist, wurde mir auch vom Hautarzt empfohlen, aber das darf man in der Stillzeit nicht nehmen. Was kannst Du mir raten, ich bekomme wirklich langsam Panik und ich stelle mich nicht an, es bemerken mittlerweile auch andere Leute. Für Ratschläge und Tipps bin ich sehr dankbar. Lieben Gruß von Anke


Biggi Welter

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? Liebe Anke, Stillen führt nicht zu Haarausfall. Haarausfall nach der Geburt ist normal und bei stillenden Frauen dauert es unter Umständen länger bis es dazu kommt oder - je nachdem wie lange gestillt wurde - kommt es erst nach dem Abstillen zu diesem Haarausfall. Normalerweise verliert ein Mensch etwa 100 Haare pro Tag. Einige Zeit nach der Schwangerschaft sind es durch die Hormonumstellung deutlich mehr. Während der Schwangerschaft verlängert sich bei fast allen Frauen der Lebenszyklus der Haar, das heißt es fallen weniger Haare aus als im nicht schwangeren Zustand. Durch die Hormonumstellung nach der Geburt kommt es wieder zu einer „Normalisierung" des Wachstumszyklus der Haare, die Haare, die durch die Schwangerschaft einen verlängerten Zyklus erfahren haben fallen aus und zusätzlich auch noch die Haare, die im normalen Zyklus ausfallen. Dadurch kommt es zu dem Eindruck eines verstärkten Haarausfall. Bei stillenden Frauen verläuft die Hormonumstellung manchmal langsamer und der Haarausfall setzt später ein als bei nicht stillenden Frauen. Dies führt dann häufig zu der Annahme, das Stillen sei schuld am Haarausfall. Wie die obige Erklärung zeigt, ist dem jedoch nicht so. Es lässt sich daher auch nichts gegen diese Form des Haarausfalls unternehmen. Dennoch ist es sicher ratsam, dass eine Frau möglichst ausgewogen und gesund ernährt, um zu verhindern, dass es irgendwann zu Mangelerscheinungen bei der Mutter kommen könnte. Beim Kind sind selbst bei einer nicht optimalen Ernährung der Mutter normalerweise keine Mangelerscheinungen zu erwarten, im Gegenteil, die Muttermilch ist weltweit bei allen Frauen etwa gleich zusammengesetzt, egal wie sie sich ernähren. Auch in „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001 wird darauf hingewiesen, dass der Haarausfall nach der Schwangerschaft „therapieresistent" ist: „der nicht selten beklagte Haarausfall nach der Geburt ist physiologisch und bessert sich fast immer spontan. Ein Nutzen von Mineralstoffpräparaten ist ebensowenig erwiesen wie die lokale Anwendung von Östrogenen". Wenn ein solcher Haarausfall aber so lange anhält und solche Ausmaße annimmt, wie Du es beschreibst, dann kann es sich wohl nicht mehr um den „normalen" Haarausfall handeln. Hier muss die Ursache gesucht und gefunden werden (was aus der Erfahrung heraus oftmals sehr schwierig ist) und nicht einfach pauschal mal wieder behauptet werden, das Stillen sei schuld. LLLiebe Grüße Biggi


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