Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ernährungsplan

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Ernährungsplan

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Hallo, ich bin etwas vor den Kopf gestoßen. Im Forum bei Dr. Busse meinte dieser, es würde reichen wenn ich unsere 8,5 Monate alte Tochter noch 1-2 mal stille. Leider funktioniert das nicht. Hier mal unser Essensplan: 7.30 Uhr stillen 9-9.30 Uhr manchmal stillen 11 Uhr Mittag Gemüse-Fleisch-Brei ca.160 g, je nach Bedarf noch stillen 15 Uhr Obst und stillen 18 Uhr Reisflocken-Obst-Brei, manchmal noch stillen 21 Uhr stillen Sie mag nicht mehr essen. Habe auch schon das Buch von Gabi Eugster gelesen. Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, daß sie noch viel stillen will. Aber dann kommt wieder einer der mich total über den Haufen schmeißt, und meint in dem Alter muß Sie mehr essen. Sie nimmt zu, und ist quietschfidel. Mache ich was falsch? Einfach tolles Forum hier. Danke für die Arbeit. MfG Hase


Biggi Welter

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Liebe Hase, danke für das Lob :-). Generell ist es so, dass ein Kind in den ersten sechs Monaten ausschließlich gestillt werden sollte und dann wenn das Kind seine Bereitschaft dazu erkennen lässt wird ERGÄNZEND zur Muttermilch die Beikost eingeführt. Die Empfehlung lautet darüberhinaus, dass während der gesamten Stillzeit, die mindestens bis zum zweiten Geburtstag des Kindes dauern sollte, weiterhin NACH BEDARF gestillt wird. Ab etwa dem ersten Geburtstag dürfte das Kind dann so weit sein, dass es "normal" vom Tisch mitisst. Das bedeutet jedoch nicht, dass es dann nicht mehr gestillt werden soll/darf/kann, sondern es kann/soll/darf weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Nun ist diese von unabhängigen Organisationen wie der WHO empfohlene Vorgangsweise in unserer Gesellschaft nicht unbedingt weit verbreitet und nicht jede Mutter will oder kann ihr Kind zwei Jahre oder länger stillen, auch lebt nicht jede Frau in der Situation, dass sie ihr (älteres) Baby immer nach Bedarf stillen kann. Für diese individuellen Situationen muss jede Frau für sich und ihr Kind ihren eigenen Weg finden und ihre eigene Entscheidung treffen. Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Ich hoffe, ich konnte Sie beruhigen!? LLLiebe Grüße Biggi


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