Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

er will die Flasche nicht

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: er will die Flasche nicht

Mitglied inaktiv

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Mein Sohn ist jetzt 4 Monate alt und ich habe ihn seither voll gestillt.Ich hab auch genug Milch un mein Sohn hat alle 4-5 Std Hunger. Immer wieder macht er aber Theater beim stillen, das heisst er trinkt kurze Zeit und dann fängt er irgendwann zu weinen an. Nun möchte ich Abstillen, aber er verweigert die Flasche. Ich hab es mit den Schnullerförmigen Nuk-Aufsätzen probiert und auch die runden Avent-Flaschen. Hab ihm Muttermilch angeboten, aber er wollte nicht daraus trinken, sondern brüllte sich in Rage. Dann gab ich ihm doch die Brust. Wie bekomme ich ihn dazu, aus der Flasche zu trinken, und wie gehe ich am besten vor, bzw. welche Stillmahlzeit lasse ich als erstes weg? Und wann die nächste? Wie lange muss ich einplanen, bis ich keine Milch mehr habe? Ich hab jetzt eine 1er Milch gekauft.Soll ich ihm diese dann geben? Soll ich ihn eigentlich hungern lassen bis er aus der Flasche trinkt, oder soll ich nach einem gescheiterten Versuch soch die Brust geben? Bin etwas ratlos. Schon mal vielen Dank für Ihren Rat. Ach ja, Schnuller nimmt er, und den mag er auch ganz gerne. Lieben Gruss kati


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Liebe Kati, es ist immer wieder "normal", dass Kinder an der Brust "zicken". Solange sie dabei gut gedeihen (meist trinken sie in der Nacht oder vor den Tagschläfchen ganz wunderbar und holen sich dann, was sie brauchen), ist das auch kein Problem, außer dass es uns Mütter natürlich nervös macht. Darum raten wir erst einmal davon ab, bei Babys, die unruhig sind an der Brust gleich zur Flasche zu greifen. Hast du denn schon alles andere ausprobiert? Hast du vielleicht einen starken Milchspendereflex und dein Kleiner verschluckt sich häufig beim Trinken? Oder ist er ungeduldig, weil deine Milch nicht gleich von Anfang an zügig fließt? Es gibt Wege, diese Schwierigkeiten zu überwinden... Ich schreib dir mal einige allgemeine Tipps, die sich bei Kindern bewährt haben, die unruhig an der Brust waren: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Zusätzlich hilft es vielen Babys, die sehr viel Körpernähe suchen, wenn sie oft getragen werden, z.B. in einem Tragetuch oder einer GUTEN Tragehilfe (nicht alle, die viel verkauft werden, sind wirklich gut!). Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist (also nicht hungern lassen!). Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Solltest du trotz allem zur Flasche greifen wollen, dann hier ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren$ verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Als Alternative zur Muttermilch ist PRE immer die beste Lösung. Sprich aber auch bitte nochmal mit deinem Kinderarzt darüber. Zum Abstillen kannst du entweder alle paar Tage eine Stillmahlzeit durch eine Flasche ersetzen, oder die Stillmahlzeiten abkürzen und danach dann die Flasche geben. Je langsamer du abstillst, desto besser kann sich dein Körper daran anpassen. Die Brust ist ein eher träges Organ und es wird sicher einige Wochen dauern, bis die Milchbildung ganz aufhört. Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Erst mal Danke für die Ratschläge. Ja, die "zickereinen" beim stillen sind echt nervig. Und Nachts wenn er müde ist macht er nie Probleme. Ihm tagsüber im Halbschlaf die Flasche anbieten ist schwierig, denn er schläft tagsüber nur ganz wenig. Vorhin hatte ich es so probiert. Er war beim stillen sehr müde geworden und ist eingeschlummert (ganz ohne Theater). Hab dann versucht ihm die Flasche zu geben, aber das hat ihm gar nicht gepasst, obwohl es Muttermilch war. Hab ihn dann an der Brust weiter trinken lassen. Und er hat auch feste getrunken. Wegen den zickereinen hab ich schon alle möglichen stillpositionen ausprobiert. Ich hatte einen starken Milchspendereflex, eine Zeitlang wollte er auch gar nicht an der rechten Brust trinken. Aber das hat sich mittlerweile gelegt. Wann er theater macht ist auch untersschiedlich. Mal bevor der Reflex anfängt und manchmal wenn er schon 3-4 min getrunken hat. Er ist von anfang an ein schnelltrinker. Er ist meist nach 10-15 min mit beiden Brüsten fertig. Ein tragetuch haben wir auch, da drin gefällt es ihm auch sehr gut. Wenn ich die Wohnung putze, schläft er meist im tuch. Auch so hab ich das Gefühl das mein Sohn sehr anhänglich ist und ständig beschäftigt werden möchte. Ich möchte aber trotzdem abstillen, da ich nicht mehr so gebunden sein möchte und ich denke 4 Monate reichen. Mein Mann hat es auch schon versucht, aber da wollte er die Flasche auch nicht. Soll ich es nun bei jedem Stillen versuchen, oder nur bei jeden 2. stillen? Un was mach ich der Milch, wenn er nicht aus der Flasche trinkt? Kann ich die aufheben? Wird ja sonst echt teuer, wenn ichs dann wegschütten muss.


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Liebe Kati1402, einmal angerührte Fertigmilch kannst du nicht über längeren Zeitraum aufheben, und wenn er von einer Flasche bereits getrunken hat, muss der Rest verworfen werden. Ich würde darum lieber nur kleine Mengen fertig machen... Welche Mahlzeiten du ersetzt ist deine Entscheidung und auch stark abhängig davon, wie dein Körper reagiert. Je schneller du abstillst, desto mehr "Nebenwirkungen" kann das mit sich bringen. Und leider kann dir niemand garantieren, dass dein Baby ohne Stillen ruhiger trinkt. Im schlimmsten Fall hast du zu dem nörgeligen Baby noch zusätzlichen Stress mit Flaschen und Pulver... Lieben Gruß, Kristina


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