guadeloupe
Hallo, meine Tochter ist nun 19 Wochen alt und ich habe einen sehr schwierigen Kampf ums Stillen hinter mir. Da sie bis 14 Tage nach der Geburt ihr Geburtsgewicht nicht wieder erreicht hatte, habe ich angefangen zusätzlich abzupumpen. Meine BW waren zu dem Zeitpunkt sehr wund, blutig und mit tiefen Furchen versehen. (Meine Stillberatung sagte mir ich lege sie richtig an) Die BW wollten nicht heilen, zudem hatte ich teilweise Schmerzen wie Nadelstiche in den Brüsten. Als meine Tochter irgendwann nach dem Stillen einen Schwall (meines) Blutes ausgespuckt hatte, beschloss ich zunächst nur noch abzupumpen, damit die BW heilen können. Taten sie jedoch nicht. Drei Wochen nach der Geburt stellte sich heraus, dass es ein Soor war. Diesen habe ich zunächst mit verschiedenen Cremes behandelt (meine Tochter ebenfalls) doch er ging nicht weg. Also habe ich eine systemisch Behandlung angfragt. Etwas widerwillig verschrieb mir meine Frauenärztin Fluconazol 100 mg, das ich 10 Tage lang einnahm, aber auch keine Heilung brachte. Bei meinem Hausarzt lies ich einen Abstrich machen, der keinerlei Pilze und Bakterien aufwies. Er meinte dies läge vermutlich noch am Fluconazol, aber da die BW und auch die Höfe inzwischen schlimm aussahen, verschrieb er mir 200 mg Fluconazol, dieses sollte ich wiederum 10 Tage lang einnehmen. Bei der Kinderärztin hatte ich gleichzeitig angefragt, ob ein Weiterverfüttern der Muttermilch möglich sein. Ich erhielt keine konkrete Antwort. Somit ging ich auf Nummer sicher, pumpte 10 Tage lang regelmäßig ab, schüttete die Milch weg und fütterte meiner Tochter PRE Nahrung. Da auch nach diesen 10 Tagen meine BW weiterhin wund waren, das Ziehen in den Brüsten jedoch weg, ging ich zum Hautarzt um abklären zu lassen, ob es evtl (auch) noch ein Ekzem sein könnte. Dieser bestätigte meine Vermutung. Auch ein erneuter Abstrich zeigte keine Pilze. Er verschrieb mir eine Cortisonsalbe 1%, die zwar etwas half (die Warzenhöfe sind nicht mehr rot und wund) aber die Brustwarzen nach wie vor. Also bekam ich nach zwei Wochen eine 2%ige "Kinder"Cortisonsalbe. Doch auch diese hilft leider nicht. Der Hautarzt meinte, durch das Pumpen und Stillen habe sich ein Dauerekzem gebildet und die Entscheidung läge bei mir, ob ich damit weiterstillen wolle. Schmerzen beim Stillen habe ich nur beim Andocken, dann lässt der Schmerz schnell nach und es ist eigentlich sogar angenehm. Seit ca. 3 Wochen kann ich meine Tochter ENDLICH vollstillen, denn durch den ganzen Stress mit dem Soor wurde die Milch natürlich auch nicht mehr. Meine Tochter hat sofort wieder die Brust genommen, obwohl sie über Wochen die Muttermilch nur über die Flasche bekommen hatte. Das zeigte mir wie sehr sie das Stillen und die Nähe braucht. Ich genieße es inzwischen sehr sie zu stillen und freue mich, dass mein Kampf ums Stillen nicht umsonst war. (Viele hatten mir zum abstillen geraten!) Nun zu meiner Frage: Die Ekzeme an den Brustwarzen sind nach wie vor vorhanden. Stellt dies ein Risiko für das Stillen dar? Sollte ich sie in irgendeiner Form weiterbehandeln? Die Cortisoncreme hilft nicht und endlos will ich sie auch nicht drauf schmieren. Die BW sind sehr rot, und an den geheilten Furchenstellen dunkelblau bis lila (wegen der Durchblutung?) Ach, ja einen Vasospasmus habe ich zudem auch, nehme Magnesium und Calcium ein. Aber nur noch wenn es sehr schmerzhaft ist wenn ich nachts abpumpe. Beim Stillen krampft nichts nur die Brustwarzenspitzen werden immernoch weiß. Ich möchte meine Tochter noch gern lange weiterstillen. Ist dies möglich trotz Dauerekzem? Werden meine BW dann nach dem Abstillen irgendwann wieder "normal" oder bleibt das Ekzem dann chronisch? Vielen Dank und liebe Grüße, Miriam
Liebe Miriam, wurde das Kind denn mit behandelt? Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur die Mutter, sondern auch das Baby behandelt wird, auch wenn das Baby, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur die Mutter behandelt und das Kind nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer wieder an (Ping Pong Effekt). Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Du musst auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird. Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einer Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen. Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor: Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Auf der Webseite von LLL findest du ein Infoblatt zum Thema Soorinfektion in der Stillzeit http://lalecheliga.de/downloads Dort ist das geballte LLL-Wissen zu diesem Übel zusammengefasst! Sollte es doch ein Ekzem sein, schadet das deinem Kind nicht, aber es muss behandelt erden. Ich würde eine zweite Arztmeinung einholen und notfalls auch in ein Bustzentrum gehen, um das abklären zu lassen! LLLiebe Grüße Biggi
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