Hallo,
unsere Tochter ist nun 19 Monate alt und wird zum Einschlafen noch gestillt. An sich finde ich das nicht so schlimm. Unser "Abendritual" sieht so aus, dass der Papa sie fertig macht mit Schlafanzug, Zähneputzen etc und dann kommt sie zu mir, trinkt was und entweder schläft sie dann ein und wird vom Papa (schlafend) ins Bett gebracht oder ab und zu dann auch noch so lange von ihm getragen (und dann gesungen etc.) bis sie schläft oder sich legen lässt. Wie gesagt, ich finde das eigentlich gar nicht so schlimm, wir genießen denke ich beide abends das Kuscheln.
Aber ich mache mir erstens Gedanken, dass sie ja nun schon recht alt ist und auch tagsüber nach dem Stillen verlangt und das auch äußert und mir am Shirt zieht o.ä. und das schonmal peinlich werden kann.
Außerdem schaffen wir es einfach nicht, sie anders zum Schlafen zu bringen. Es hat bei uns noch nie geklappt, dass wir sie einfach hinlegen konnten, evtl. noch ein Buch lesen und dann legte sie sich schlafen, nein, sie muss so lange auf dem Arm oder eben an der Brust bleiben, bis sie fest schläft. Irgendwann muss sie das doch mal lernen. (In der KiTa, in die sie seit 6 Monaten geht, ist dies übrigens kaum ein Problem, da geht sie meist ohne Probleme schlafen).
Was nun gerade seit 1-2 Monaten noch hinzu kommt ist, dass sie nachts immer so zwischen 1 und 3 Uhr wach wird und dann partout nicht mehr in ihrem Bett schläft (welches in ihrem eigenen Zimmer steht), sondern zu uns ins Bett will, wo sie dann nach kurzem Stillen auch einschläft. Nachts will sie dann noch öfters an die Brust und spielt dann auch gerne mit der anderen Brustwarze, was manchmal schon schmerzt. Das stört meinen Schlaf schon sehr und da ich morgens arbeiten muss, ist das echt blöd.
Durchgeschlafen hat sie noch nie so gut, aber dass sie wirklich jede Nacht wach wird ist wie gesagt erst so seit 1-2 Monaten. Woran könnte das denn liegen? Ich weiß einfach nicht, was wir tun sollen, mag sie auch nicht schreien lassen (das kann sie nämlich sehr ausdauernd). Einen Schnuller hat sie von Anfang an verweigert, ich weiß nicht, ob sie den jetzt nehmen würde (bei den Kindern in der Kita findet sie den sehr interessant), will ihr den jetzt mit 19 Monaten aber auch nicht mehr angewöhnen. Oder wäre es doch ein Versuch wert?
Ich weiß, das sind eigentlich mehrere Probleme auf einmal und es gibt sicherlich auch kein Patenrezept, aber ich weiß einfach nicht, wo wir da anfangen könnten was zu ändern und wäre über jeden Tipp dankbar.
von
JustBe
am 19.11.2013, 21:10
Antwort auf:
Einschlafstillen, Durchschlafen, Schnuller o.ä.
Liebe JustBe,
wenn es dich nicht arg stört, würde ich jetzt nicht gleich ganz abstillen, sondern das „Knibbeln“ unterbinden.
Deine Kleine weiß ja gar nicht, dass sie dir damit weh tut.
Es ist eine Angewohnheit, die sich deine Kleine jetzt erst wieder abgewöhnen muss. Das ist nicht ganz einfach, weil es von dir ganz klar Konsequenz verlangt. Immer wenn sie knibbeln möchte, sagst du ganz deutlich NEIN und hältst ihr Händchen fest. Wird sie selig weiter trinken? Keinesfalls, sie wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie sie in diesem zarten Alter ihren Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deiner Maus ja trotzdem gut, sie bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Sie ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihr und sei du ruhig und klar, so dass sie sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du sie ein wenig ablenken wollen (falls sie sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in ihrer Nähe und versicherst ihr, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald sie sich etwas beruhigt hat.
Vielleicht kannst du ihr auch eine Knibbel-Alternative anbieten, ein weiches Schnuffeltuch etwa. Es gibt auch Mütter, die sich eine spezielle "Still-Halskette" basteln, an der dann einige haptisch interessante Dinge hängen (Holzringe etwa, oder Styroporkugeln mit Stoffüberzug) an denen die Kleinen "fummeln" können.
Wenn du konsequent bleibst, sollte sie in 2 bis 3 Tagen damit aufgehört haben.
Wenn es dich dann immer noch stört, zwischendurch zu stillen, kannst Du auch da Grenzen setzen.
Es wird vermutlich nicht anders gehen, als dass du "Stillpausen" festlegst, die du einhältst egal was passiert oder wie sehr deine kleine Maus dagegen protestiert! Mit viel Gelassenheit und Verständnis bekommst du das hin, garantiert!
Ich kann dir die Schlafbücher von Elizabeth Panley sehr ans Herz legen. "Schlafen statt schreien" kann dir eine gute Hilfe sein.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 19.11.2013
Antwort auf:
Einschlafstillen, Durchschlafen, Schnuller o.ä.
Liebe Biggi,
vielen Dank für Deine Antwort.
Was das Knibbeln angeht: meine Kleine müsste so langsam wissen, dass mir das zeitweise sehr wohl weh tut, denn Deinen Vorschlag mit Händchen festhalten und NEIN sagen, habe ich schon öfters versucht, doch ohne Erfolg. Entweder fängt sie dann direkt an zu heulen (was mir dann sehr leid tut, weil sie an sich ja nichts Böses wollte) oder sie ignoriert es einfach und wird hartnäckig und greift immer wieder nach der Brust. Du schreibst, sie wird dann sauer und drückt das durch Schreien etc. aus. Ich habe eher das Gefühl, sie kann das einfach nicht verstehen und ich nehme ihr damit was weg, was ihr viel bedeutet. Habe dann direkt das Gefühl, ich tu ihr damit „weh“. Aber vielleicht versuche ich es tatsächlich mal mit einem Schnuffeltuch oder so, damit die Fingerchen beschäftigt sind. Das nimmt dann auch im Bett nicht allzu viel Platz weg.
Tagsüber das Stillen haben wie soweit eingeschränkt, dass wenn, dann sowieso nur daheim und da versuche ich sie so gut es geht abzulenken, aber gerade innerhalb der Woche, wenn wir von der Kita heimkommen, verlangt sie recht vehement danach. Und am Wochenende könnte ich sie mir teilweise sprichwörtlich auf den Rücken binden, da will sie dann nur bei mir sein, lässt sich auch vom Papa oft nicht ablenken. Wenn ich nicht in der Nähe bin ist das alles gar kein Problem. Ich finde es ja toll, dass sie so eine Bindung zu mir hat, aber das ist dann teilweise doch etwas zu viel. Da fehlt mir dann leider auch oft die Gelassenheit.
Vielleicht auch deswegen, weil ich auch die Nacht nicht für mich habe. Familienbett ist für uns kein Problem, also dass sie nachts zu uns käme, wenn sie sich ankuscheln und schlafen würde. Aber leider hängt sie auch da sehr an mir (im wahrsten Sinne des Wortes). Und das ist für mich (abgesehen von der Knibblerei) nicht schlaffördernd, weil ich eher ein Bauch- bzw. Seitenschläfer bin, beim Stillen aber eher auf dem Rücken bzw. etwas schräg liegen muss (ist im Wasserbett anders nicht möglich). Und wenn sie dann wieder eingeschlafen ist und ich ziehe den Arm unter ihr raus um mich umzudrehen, wird sie wieder wach und will direkt wieder an die Brust. Und nachts fehlt mir dann wohl auch die Geduld zu Diskussionen und Gezanke.
Nun überlege ich, ob wir es nicht doch mal mit nem Schnuller versuchen sollen, da ich vermute, es geht ihr auch mehr ums Nuckeln und dass der Schnuller vielleicht auch hilft bei den letzten Backenzähnen, die so langsam wohl kommen. Was meinst Du dazu?
Danke schonmal,
Jasmin
von
JustBe
am 22.11.2013, 12:03